Öffentliche Plätze: Lebenszykluskosten

Häufig besteht bei der Stadtplanung die Annahme, dass eine befestigte Fläche keine Kosten verursacht und die regelmäßige Pflege und Wartung vergessen.
Reinigung öffentlicher Platz
Die Lebenszykluskostenberechnung umfasst sowohl die Instandhaltung der vegetativen als auch der befestigten Flächen. (Foto: d.b.g. Datenbankgesellschaft)

Der Objektartenkatalog für Freianlagen der FLL (OK FREI) bietet eine gute Übersicht darüber, welche Instandhaltungsleistung mit dem Verbau eines Materials in der Fläche für die Folgejahre mit „eingekauft“ werden. Für Hartflächen, wie Pflaster- und Plattenflächen, sowie Asphalt und Betonflächen sind dies z. B. das regelmäßige Kehren, Unrat und Laub entfernen sowie der Winterdienst.

Je nach Material und Bauweise kommen Tätigkeiten wie Fugen nachfüllen, Aufwuchs entfernen oder die Nassreinigung hinzu. Schnell wird deutlich, dass befestigte Flächen durchaus Folgekosten verursachen, deren Höhe von einer Vielzahl von Faktoren abhängt: Belagsart, Bauweise sowie die Nutzung und Lage der Flächen.

Was sind Lebenszykluskosten?

Bei der Lebenszykluskostenberechnung geht es um die ökonomische Betrachtung des Materials im gesamten Lebenszyklus, von der Erstellung über die Instandhaltung und -setzung bis zum Abbruch. Die Kosten in den einzelnen Lebensphasen setzen sich aus einer Vielzahl von Tätigkeiten zusammen, die von der Pflegequalität, den notwendigen Instandsetzungsintervallen sowie der Lebensdauer des Materials abhängen. Neben unvorhersehbaren Größen, wie den jährlichen Wetterverhältnissen oder einmaligen Unwetterereignissen, beeinflussen auch kalkulierbare Faktoren, wie zum Beispiel Nutzungsdruck, Zugänglichkeit, Einsatzmöglichkeiten von Pflegemaschinen, Hindernisse oder Standortverhältnisse die Lebenszykluskosten.

Wie können diese Lebenszykluskosten sinnvoll in die Planung einbezogen werden?

Die drei Kernfaktoren, welche die Lebenszykluskosten von befestigten Flächen beeinflussen, sind das Material, die Bauweise und die Lage bzw. Nutzung der Flächen. Je nach Kombination dieser Faktoren können sich die Folgekosten bei gleichen Baukosten sehr unterschiedlich entwickeln. Deshalb sind für eine nachhaltige und dauerhafte Freianlage die Lebenszykluskosten im Planungsprozess unabdingbar und sollten gleichrangig mit den Baukosten betrachtet werden.

Jana Schultze,
Dipl. Ing. der Landschaftsarchitektur

Den vollständigen Artikel lesen Sie in Ausgabe 6/24.