Neue Mähtechnik zum Schutz der Artenvielfalt

Damit kann das Mähgut nun entweder auf herkömmliche Weise aufgeladen oder direkt mit dem Korb in einem Arbeitsgang aufgenommen werden.
Kommunale und öffentliche Flächen werden in der Regel gemulcht, das heißt, der Grünschnitt bleibt nach dem Abmähen mit gleichzeitigem zerkleinern des Mulchgutes auf der Wiese liegen. Das spart Zeit, doch dabei bleibt die Artenvielfalt auf der Strecke, denn Mulchen hat gravierende Nachteile für die Umwelt: Zum einen häckseln Sichel- oder Schlegelmulcher nicht nur den Grünschnitt, sondern auch alle tierischen Lebewesen darin. Zum zweiten führt das Mulchen zu einer Überdüngung, die nur wenige Pflanzenarten einseitig fördert, wie zum Beispiel Brennnesseln und Löwenzahn. Diese verdrängen alle Pflanzenarten, die an mageren Boden angepasst sind. Durch ihre dichten Blätter erreichen Sonnen-strahlen und Wind nicht mehr den Boden und das Mikroklima verschiebt sich. Das verdrängt weitere Pflanzen- und Tierarten.

Entsprechend dem Abtsgmünder Aktionsprogramm Artenvielfalt hat die Gemeinde Abtsgmünd einen Weg gesucht, das Mulchen zu vermeiden und dabei trotzdem die Arbeiten rational und zügig zu erledigen. Deshalb entschied sie sich für eine spezielle Mähkorbkonstruktion, die entsprechend den Anforderungen der Gemeinde Abtsgmünd abgeändert wurde und nun vielseitig einsetzbar ist wie z.B. auch für diverse Schilfgewächse am und unter Wasser. Konstruiert und umgebaut wurde die Spezialmaschine von Martin Ernsperger von MEM Forsttechnik aus Neuler-Leinenfirst, der damit nun die entsprechenden Flächen in der Gemeinde Abtsgmünd mäht.
Der Mähkorb hat eine Breite von 2,50 m, ist 360 Grad drehbar und kann mit elektronischer Bodenanpassung gefahren werden. Somit kann flexibel in alle Richtung und auf unebenem Untergrund gemäht werden. Der Kran ermöglicht mit einer Reichweite von ca. 8,00 m das Mähen von topografisch schwierigem Gelände wie beispielsweise Böschungen bzw. vermeidet auch das Befahren der Mahdflächen. Dadurch wird auch die Unfallgefahr für die Bauhofmitarbeiter und deren Maschinen verringert, da diese nun nicht mehr mit handgeführten Balkenmäher an den schrägen, oftmals rutschigen Hängen arbeiten müssen.
Text und Foto: Gemeinde Abtsgmünd