UV-Schutz im Bauhof

Eine hohe und vor allem dauerhafte UV-Belastung kann die Haut schädigen und sogar Hautkrebs verursachen. Was viele nicht wissen: Die ultraviolette Strahlung schädigt bereits in geringer Dosis die Erbsubstanz in den Hautzellen, weit bevor ein Sonnenbrand entsteht. Aber: Jeder Sonnenbrand erhöht die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken, zusätzlich. Vom weißen Hautkrebs betroffen sind vor allem die sogenannten Sonnenterrassen des Körpers: Kopf, Nase, Ohren, Nacken, aber auch Unterarme und Handrücken.
Weiterhin führen die in Deutschland seit Jahren steigenden Außentemperaturen zu gesundheitlichen Problemen und zunehmenden Unfallgefahren. Betroffene fühlen sich oft erschöpft und klagen über Konzentrationsprobleme. Die Arbeitsleistung sinkt. Steigt die Körpertemperatur stark an, kann es zur Hitzeerschöpfung, einem Hitzekollaps oder im schlimmsten Fall zum Hitzschlag mit Organversagen kommen.
Arbeitgeber müssen im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht für Sonnen- und Hitzeschutz am Arbeitsplatz sorgen. Wichtig hierbei ist es, die Beschäftigten einzubinden und regelmäßig zu unterweisen.
Effektive Hitze- und UV-Schutzmaßnahmen
Oberstes Ziel sollte es immer sein, die direkte Sonneneinstrahlung am Arbeitsplatz so gering wie möglich zu halten. Arbeiten in geschlossenen, überdachten und klimatisierten Fahrzeugkabinen mit UV-absorbierendem Scheibenglas bieten einen wirksamen Schutz. Durch eine Beschattung der Arbeitsplätze, z.B. durch ein Wetterschutzzelt, mobile oder fest installierte Sonnenschirme oder ein Sonnensegel, kann die direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden. Ein früherer Arbeitsbeginn, die Verlagerung von Arbeitstätigkeiten in den Schatten und eine gute Belüftung der Arbeitsbereiche sind weitere Möglichkeiten. Für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind regelmäßige (Trink-) Pausen wichtig.
Körperbedeckende, leichte und luftdurchlässige Kleidung, eine Kopfbedeckung mit breiter Krempe bzw. Nackenschutz sowie eine Sonnenbrille mit UV-Schutz schützen vor UV-Strahlung. Die Hitzebelastung kann durch Kühlfunktionskleidung gemindert werden. Die Westen, Shirts oder Kappen werden vor Arbeitsbeginn mit Wasser getränkt. Die entstehende Verdunstungskälte sorgt während des Tragens über viele Stunden für angenehme Kühlung. Mehr Tipps für die passende Arbeitskleidung an heißen Sommertagen gibt es online unter www.svlfg.de/fa-prima-klima-bei-der-arbeit.
Vorsorge: alle zwei Jahre ab 35 Jahre
Bei sehr hohen Außentemperaturen sollte der Arbeitgeber zusätzlich ausreichend Getränke (Wasser) am Arbeitsplatz bereitstellen.
Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von 30 oder höher schützt die unbedeckten Hautpartien. Das regelmäßige Nachcremen ist wichtig, um die Schutzfunktion aufrecht zu erhalten. Bei der Menge gilt das Motto „Viel hilft viel!“.
Für Menschen, die viel im Freien arbeiten, ist es darüber hinaus sinnvoll, regelmäßige Hautkrebsscreenings (am besten jährlich) beim Hautarzt durchführen zu lassen. Diese Vorsorgeuntersuchung steht gesetzlich Versicherten alle zwei Jahre ab dem 35. Lebensjahr zu.
Friederike John, SVLFG
TIPP: UV- und Hitzeschutzinformationen online
Die SVLFG bietet unter www.svlfg.de/sonnenschutz ausführliche Informationen zu dem Thema. Kostenlos für Arbeitgeberbetriebe ist die Infobox zum Hitze- und Sonnenschutz, die unter www.svlfg.de/infobox-hitze-sonnenschutz bestellt werden kann. Sie eignet sich zur Unterweisung von Arbeitskräften und beinhaltet die dafür notwendigen Materialien.