Ausprobiert: Ego Multifunktionswerkzeuge-Set
Gerade bei den Akkugeräten für den Garten ist es schwierig zu differenzieren: was ist für den professionellen Anwender gedacht, was für den privaten Gartenbesitzer? Denn meistens haben die Lieferanten verschiedene Produktlinien im Programm. Als wir uns wegen Testmuster an das Unternehmen Ego wandten, fragten wir für unsere Klientel natürlich ausdrücklich nach Profi-Produkten. Postwendend kam von dort die Gegenfrage: „Was ist für Sie ein Profi? Jemand der täglich acht Stunden mit einem Gerät arbeitet oder jemand, der hohe Ansprüche an die Technik hat? Letzteres ist in unseren Augen eher ein semiprofessioneller Anwender. Wir können aber für beide Gruppen entsprechende Geräte anbieten.“ Worunter fällt dann ein kommunaler Bauhof? Also entschieden wir gemeinsam: die ausgewiesenen Profi-Produkte schicken wir für einen mehrmonatigen KommunalTechnik-Praxistest an den Städtischen Bauhof Schillingsfürst, ein Multifunktionswerkzeuge-Set probieren wir selbst aus.
Dieses besteht aus einer Antriebseinheit, dem Rasentrimmer-Aufsatz mit Schnellwechselkopf und zusätzlichem Dickichtmesser, dem Hochentaster-Aufsatz sowie einem Kantenschneider- und Heckenscheren-Aufsatz. Zusätzlich ist ein Schnellladegerät ein Tragegurt und ein 5-Ah-Akku dabei.
Eine Motoreinheit
Eins vorneweg: Bei allen Multifunktionsgeräten - egal von welchem Hersteller und egal ob Akku- oder Benzin-angetrieben - muss man was die Ergonomie anbelangt Kompromisse machen. Denn nicht für jede Anwendung sind dann die Bedienelemente optimal positioniert oder der Schwerpunkt ausgeglichen. Das ist auch bei Ego so. Aber sie sind immer eine tolle Sache, wenn ein Pflegetrupp vielfältige Aufgaben erfüllen muss, ohne gleich eine komplette Pritsche voll mit Material dabei zu haben.
Zur Basis des Multifunktionswerkzeuge-Sets, dem Antriebskopf: Ego arbeitet mit 56-Volt-Technologie. Au-ßen angesetzt ist ein sehr robuster Lithium-Ionen-Akku. Dies hat nach Herstellerangeben den Grund, dass so die Kühlung besser funktioniert. Dazu soll außerdem das bogenförmige Design des Akkugehäuses beitragen, durch welches die Oberfläche vergrößert ist. Gegenüber einem Akku-Schacht hat diese Lösung außerdem den Vorteil, dass sich dort kein Schmutz und keine Späne ansammeln können. Verwendet wird ein bürsten-loser Motor. Der Bügelgriff ist verstellbar, fixiert wird er mit einem Schnellverschluss. An der Motoreinheit gibt es zwei Bedienelemente, einen Vorwahl-Schalter für zwei Drehzahlbereiche und den stufenlosen Dreh-zahlregler (vulgo: Gashebel) inklusive Sicherungsknopf. Verriegelt werden die einzelnen Arbeitsgeräte per Druckknopf und einer zusätzlichen Sicherungsschraube. Das geht einfach und schnell, ohne zu hakeln. Der Antriebskopf wiegt 2,7 kg.
Viele Werkzeuge
Am meisten gearbeitet haben wir mit dem Trimmerkopf. Er wird mit einem 2,4 mm Faden befüllt, nachgestellt wird durch Aufsetzen des Fadenkopfes auf den Boden. Die Befüllung erfolgt ganz einfach durch Aufspulen durch Drehen des Gehäuses von Hand. Die 38 cm Schnittbreite bewältigt der Elektromotor gut, nur in sehr hohem Gras neigt der Trimmer zum Wickeln. Alternativ dazu kann noch ein drei-flügeliges Dickichtmesser mit einem Durchmesser von 30 cm aus Metall montiert werden, das auch mit leicht verholztem Material gut zurecht kommt. Die Ergonomie ist dank Rundumgriff vor allem bei Trimmerarbeiten sehr gut, den Sicherungsknopf für die Gashebelsperre findet der rechte Daumen quasi von selbst.
Gerne haben wir auch die Stab-Heckenschere eingesetzt. Mit einem Zahnabstand von 26 mm und beidseitig geschliffenen Klingen eignet sie sich eher für den Trimmschnitt. Die Schnittlänge beträgt 51 cm. Je nach Arbeitsposition kann der Kopf geneigt werden, es sind zwölf verschiedene Positionen möglich. Die Arretierung funktioniert tadellos. Gleiches gilt für den Hochentaster mit einer Schienenlänge von 30 cm. Die Kettenspannung ist werkzeuglos. Der Behälter für das Kettenöl ist komplett aus transparentem Kunststoff. So ist der Füllstand immer im Blick.
Außerdem enthält das Set noch einen Rasenkantenschneider und wir haben zusätzliche eine Bodenfräse zur Verfügung gestellt bekommen. Beide sind aber eher für den anspruchsvolleren Privatanwender, weniger für den Profi ausgelegt. Für das System gibt es noch eine kürzere Heckenschere, einen Kehrbesen sowie eine Verlängerungsstange. Schön wäre noch ein Blasgerät, das es bei Ego aber nicht für das Multifunktionssystem gibt. Es sind sämtliche Ego-Akkus kompatibel, sogar für den Rückentragbaren Akku gibt es einen Adapter.
Fazit:
Bei der Beschaffung von Akkugeräten sollte auf jeden Fall auch der Hersteller Ego mit in Betracht gezogen werden. Das Multifunktionswerkzeuge-Set ist Profi-tauglich und überzeugt durch Leistung und Qualität. Und nicht zuletzt durch einen attraktiven Preis
Johannes Hädicke, Redaktion Kommunaltechnik
Fotos: Hädicke
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