Wasserstoff-Hybridbusse im Kölner Raum

Älterer Beitrag

Dieser Beitrag ist bereits vor mehreren Jahren erschienen und enthält möglicherweise nicht optimal dargestellte oder veraltete Inhalte.

Die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) hat die ersten Wasserstoff- Hybridbusse mit Brennstoffzellen-Antrieb für den flächendeckenden ÖPNV des Landes Nordrhein-Westfalen in Betrieb genommen. Die Busse werden im Stadtverkehr von Hürth und Brühl und im Regionallinienverkehr des Rhein-Erft-Kreises verkehren. Das zukunftsweisende Projekt wurde grenzüberschreitend mit Hilfe deutscher und niederländischer Kooperationspartner realisiert.

Ausgangspunkt WasserstoffIm Hürther Chemiepark Knapsack fällt Wasserstoff als Nebenprodukt an. Dies ist neben dem Bedürfnis nach schadstofffreier Mobilität die Hauptmotivation der Initiative "HyCologne - Wasserstoff Region Rheinland e. V." das Bus-Projekt aktiv voranzutreiben. Im Mai 2010 wurde die erste Wasserstofftankstelle in Hürth eröffnet und steht zur Betankung der Busse mit einem Druck von 350 bar zur Verfügung. Sie ist ein Glied in der Kette der Wasserstofftankstellen entlang der "Wasserstoffpipeline" in NRW und den Benelux-Ländern.

Die Technik - Die Längsten ihrer ArtDie neuen Brennstoffzellen-Hybridbusse des Typs "Phileas" wurden vom niederländischen Hersteller Advanced Public Transport Systems (APTS), einem Tochterunternehmen der VDL-Gruppe, gebaut und tragen deutsches Know-how in sich. Das Düsseldorfer Unternehmen Vossloh Kiepe GmbH steuerte die Serienhybrid-Technik bei. Die Batterie mit einer Speicherkapazität von 26 Kilowattstunden wurde von der Hoppecke Batterien GmbH & Co. KG aus Brilon und die Brennstoffzelle vom kanadischen Unternehmen Ballard Power Systems Inc. geliefert. Insgesamt wurden vier Fahrzeuge als Prototypen gebaut, von denen jeweils zwei von der RVK und von der Amsterdamer Verkehrsgesellschaft GVB betrieben werden. Die Fahrzeuge sind mit 18 Metern die längsten Gelenkbusse mit Brennstoffzellen-Antrieb weltweit. Das Brennstoffzellensystem erzeugt eine elektrische Leistung von 150 Kilowatt. Die Busse sind mit einem Hybridtraktionssystem von Vossloh Kiepe ausgestattet. Das adaptive Energiemanagement steuert die Energieflüsse zwischen den Verbrauchern und dem dualen Energiespeichersystem. Dieses besteht aus einer Kombination aus Doppelschichtkondensatoren und einer Batterie.

Optimierung durch internationalen AustauschIn internationalen Initiativen wie "Hydrogen Bus Alliance" und dem Projekt "CHIC - Clean Hydrogen in European Cities" vertritt HyCologne das Projekt. Da solche Busse das Potenzial haben, zukünftig eine wichtige Rolle im nachhaltigen ÖPNV einzunehmen, engagieren sich weltweit in diesen Gremien Metropolregionen, Städte, Initiativen und Unternehmen. Um das gemeinsame Ziel der Kommerzialisierung zu erreichen, wird ein offener Austausch von Informationen gepflegt. Das Phileas-Projekt des RKV wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und vom Land Nordrhein Westfalen gefördert.