Technische Betriebe Rheine: Eigene Werkstatt

Kommt es zu Problemen mit der Technik, ist im Bauhof schnelle Hilfe gefragt. Die Technischen Betriebe Rheine setzen dafür auf eine eigene Werkstatt.
Bestens ausgestattete Nutzfahrzeugwerkstatt: Die Technischen Betriebe sorgen in Eigenregie für Service, Wartung und Reparaturen der städti-schen Fahrzeugflotte. (Foto: Keppler)

Bei einem Müllsammelfahrzeug mit Seitenladertechnik und Absetzsammelbehälter lässt sich der Sammelbehälter nur noch im Schneckentempo kippen und absetzen. Ein Fall für Profis, die sich mit moderner Nutzfahrzeugtechnik auskennen. Die diagnostizieren nach kurzer Fehlersuche eine defekte Hydraulikpumpe. Sie muss zeitnah getauscht werden, damit das Fahrzeug schnell wieder in den Einsatzplan integriert werden kann.

Rund 230 Mitarbeitende

Das Abfallsammel-Fahrzeug gehört den Technischen Betrieben Rheine (TBR). Der Eigenbetrieb der Stadt Rheine ist u.a. für die Abfallentsorgung in der 78.000-Einwohner-Stadt verantwortlich. Neben der Abfallentsorgung kümmert sich das kommunale Unternehmen auch um die Abwasserbeseitigung sowie die Planung, den Bau und die Unterhaltung von Straßen und Grünflächen.  Um die umfangreichen Aufgaben erledigen zu können, beschäftigen die Technischen Betriebe Rheine rund 230 Mitarbeitende. Acht der Mitarbeitenden arbeiten in der Werkstatt. Sie sind für die Wartung und Reparatur von 120 zugelassenen Fahrzeugen sowie zahlreichen Kleinmotorgeräten wie Rasenmäher oder Motorsägen verantwortlich. Die Fahrzeuge kommen nicht nur aus der TBR-Flotte. Repariert wird auch für die Stadtwerke Rheine, die Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt sowie die Rettungsdienste. Geleitet wird das Werkstattteam des der Kfz.-Innung angeschlossenen Werkstatt von Andreas Sandmann. Der Kfz-Meister arbeitet seit über 20 Jahren für die Technischen Betriebe Rheine.  

: Kompetenz und Erfahrung: Die Werkstatt verfügt über acht Mitarbeiter die ihr Handwerk beherrschen. (Foto: Keppler)

Zeit- und Kostenvorteile

„Die Entscheidung, eine eigene Kfz.-Werkstatt zu betreiben war eine strategische Entscheidung, die immer wieder mal aufkommende Privatisierungsdiskussionen überdauert hat“, betont Klaus Sickmann, der als Fachbereichsleiter Technische Dienstleistungen auch für die Werkstatt der Technischen Bertriebe Rheine verantwortlich ist. „Zahlreiche Aufgaben, für die wir zuständig sind, gehören zur Daseinsvorsorge und sind damit systemrelevant. Zur Erfüllung dieser Aufgaben erforderliche Technik muss jederzeit einsatzbereit sein“, so Klaus Sickmann. Natürlich könnten auch die Vertragswerkstätten der Hersteller Service und Wartung sowie anfallende Reparaturen übernehmen, aber dort wären die Technischen Betriebe nur ein Kunde unter vielen und würden nicht bevorzugt behandelt. „Wir sind jedoch darauf angewiesen, anfallende dringende Reparaturarbeiten auch zeitnah durchzuführen“, betont Andreas Sandmann.

Das zeigt sich insbesondere im Winterdienst. Sollte ein Fahrzeug während einer Streutour technische Probleme bekommen, müssen die umgehend gelöst werden, um die Verkehrssicherheit gewährleisten zu können. Aber auch bei tendenziell zunehmenden Hochwasserereignissen der durch die Stadt fließenden Ems sind die Entwässerungsspezialisten der Technischen Betriebe Rheine gefragt. Um hier das Kanalnetz sauber zu halten, befindet sich aktuell ein zweites Spülfahrzeug in der Ausschreibung. „Ein solches Spezialfahrzeug ist auch kostenmäßig eine relevante Investition. Natürlich sollte das Fahrzeug gerade bei Notfällen jederzeit verfügbar sein.  

Aber nicht nur die Zeitvorteile, die eine eigene Werkstatt mit sich bringt, haben für Rat und Verwaltung der Stadt Rheine eine zentrale Bedeutung. Klaus Sickmann betont, dass die eigene Werkstatt für die Stadt Rheine Kostenvorteile gegenüber den privatwirtschaftlichen Werkstätten habe. „Wir liegen mit unseren Verrechnungssätzen noch deutlich unter den Stundensätzen, die von den Vertragswerkstätten aufgerufen werden“, so der Fachbereichsleiter Technische Dienstleistungen. Damit bringe die eigene Werkstatt auch betriebswirtschaftliche Vorteile.    

Stephan Keppler,

Redaktion KommunalTechnik

Den vollständigen Artikel lesen Sie in Ausgabe 5/24.