Tagebucheintrag 6: Viel Laub, viel Salz
Grünflächenunterhaltung
Aschersleben ist eine grüne Stadt. Und im Herbst wird sie bunt. Was nicht nur schön aussieht, sondern uns auch jede Menge Arbeit bereitet, sobald die Blätter von den Bäumen fallen. Alle Mitarbeiter, die nicht gerade mit Baumpflegearbeiten beschäftigt sind, pusten und harken das Laub unter Hochdruck weg, damit die Flächen von selbigem befreit sind, bevor der erste Schnee fällt. Und auch für die Fahrer der Kehrmaschinen ist der Herbst gleichbedeutend mit Sonderschichten, denn die Behälter der Fahrzeuge werden durch das Laub – gleich ob trocken oder nass – einfach viel schneller voll, müssen öfter entladen werden und dadurch dauern die Touren entsprechend länger.
Ja, der Winter, er steht vor der Tür. Aber auch das nächste Frühjahr kommt bestimmt. Und mit ihm die Frühjahrsbepflanzung. Aus diesem Grund hat sich Holger Dietrich, Bereichsleiter für Grünflächenunterhaltung, bereits mit dem Grünflächenamt abgestimmt und bei der Gärtnerei Eckleben Pflanzen bestellt. Dem vorausgegangen ist natürlich eine entsprechende Ausschreibung. Alles in allem werden wir allein im Auftrag der Stadt wieder 13.000 Pflanzen in die Erde bringen. Kleiner Wermutstropfen: Aus Kostengründen sind es 6.000 weniger als noch im vergangenen Jahr.
Was halten Sie von Geschenken mit Mehrwert? Bäume zum Beispiel - die fallen in diese Kategorie. Und tragen zur Verschönerung des Stadtbildes bei. Aus diesem Grund hat der Verschönerungsverein die Aktion „Mein Baum für Aschersleben“ ins Leben gerufen. Gegen eine Spende in Höhe von 300 € haben Interessierte die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Die Aktion wird im Internet auf der Website des Vereins und mit Flyern beworben. Und wir unterstützen das Ganze, indem wir die Bäume kaufen, pflanzen – gern auch mit den Baumpaten - und pflegen. Die erbrachten Dienstleistungen werden mit dem Verschönerungsverein abgerechnet.
Winterdienst
Und auch im Winterdienst ist nach dem Winter vor dem Winter. Im Sommer haben wir unsere Vorräte aufgefüllt. In den beiden Silos lagern jetzt 52 t Streusalz, dazu wurden 60 t in Big Bags angeliefert. Mit deren Inhalt befüllen wir unsere Feuchtsalzanlage. Damit uns das Salz nicht ausgeht und um während der Saison feste Bezugspreise zu haben, sind auch die Lieferverträge längst gemacht. Mit etwa 200 t Sand und 100 t Splitt ist ebenfalls reichlich Streugut für die gesamte Winterdienstsaison vorhanden. Gegenwärtig sind die Werkstattmitarbeiter dabei, die Fahrzeuge nach und nach für den Winterdienst umzurüsten. Während die kaufmännische Leiterin und Verantwortliche für die Straßenreinigung, Ines Kühl, die Einsatzpläne der Fahrzeuge aktualisiert und Bereichsleiter Klaus Lösche den Schichtplan erstellt. Am 2. November gehen wir in die Winterdienstbereitschaft. Das heißt: Im 14-tägigen Wechsel sind dann jeweils 14 Mitarbeiter ab 4 Uhr morgens abrufbereit. Ihre Einsätze werden von vier Bereitschaftsleitern koordiniert, die sich bereits 3 Uhr morgens auf ihre erste Kontrollfahrt begeben. Für alle am Winterdienst Beteiligten steht am 28. Oktober eine Sicherheitsunterweisung an.
Friedhofswesen
Die Mitglieder vom Verband der Friedhofsverwalter Deutschlands – dazu gehört auch der Bauwirtschaftshof - haben sich im September in Tangermünde zur friedhofskulturellen Tagung (pdf) getroffen. Thema war Friedhof 2.0. Auf der Tagesordnung stand aber auch die Neuwahl des Bundesvorstandes. Und in dem werde ich als Betriebsleiter künftig mitwirken.
Büro
In den kommenden Wochen wird die Beschlussvorlage zu unserem Jahresabschluss die Ausschüsse und den Stadtrat passieren. 2014 haben wir rund 3,2 Mio. € umgesetzt und dabei einen minimalen Überschuss erwirtschaftet. Die wichtigsten Fakten dazu: Durch Investitionen in Höhe von 195.000 € ist unser Anlagevermögen – und mit ihm die Bilanzsumme gestiegen. Verbindlichkeiten konnten wir auf nunmehr 274.000 € reduzieren. Die Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 %. Und das, obwohl die für den Bauwirtschaftshof im städtischen Haushalt eingestellten Mittel, nicht erhöht wurden. Das zeigt, dass sich unsere Bemühungen um externe Auftraggeber gelohnt haben. Parallel zum Jahresabschluss 2014 haben wir auch den Wirtschaftsplan fürs kommende Jahr erstellt. Damit verbunden war ein hartes Ringen um jeden Euro in der Haushaltsberatung der Stadt, die sparen muss. Aus diesem Grund werden auch die Zuweisungen für die Ortsteilbewirtschaftung und das öffentliche Grün auf dem Ascherslebener Friedhof geringer ausfallen. Unser Jahresumsatz wird wohl um 150.000 € sinken.
Gedanken
Wo wir gerade beim lieben Geld sind: Die Personalkosten sind mit Abstand der größte Kostenfaktor. Etwa zwei Drittel unserer jährlichen Ausgaben machen sie aus. In den nächsten Jahren werden eine ganze Reihe Mitarbeiter altersbedingt ausscheiden. Und wir können schon jetzt sagen, dass wir nicht jede Stelle neu besetzen werden. Stattdessen planen wir die Umstrukturierung einzelner Bereiche, wie etwa der Ortsteilbewirtschaftung und des Hausmeisterservices. Was wir damit bezwecken? Nun, wir müssen einerseits Kosten sparen, andererseits aber auch die Qualität unserer Dienstleistungen dauerhaft sicherstellen.
Um das zu gewährleisten, ziehen wir, wenn abzusehen ist, dass nachzubesetzende Stellen frei werden, unseren Nachwuchs selbst heran. Nach langer Pause wurden wir 2010 wieder Ausbildungsbetrieb im Landschafts- und Gartenbaubereich. Unsere ehemaligen Auszubildenden sind gern fester Bestandteil der Belegschaft. Und auch Jochen Grötschel, der sich seit Juli Gärtner nennen darf, hat uns gezeigt, dass wir in Sachen Nachwuchsförderung auf dem richtigen Weg sind. Nach seinem Erfolg beim Landschaftsgärtner-Cup gehört er nun auch noch zu den besten Absolventen seines Jahrgangs. Da können wir doch schon wieder nur eins sagen: Glückwunsch! Wobei, beglückwünschen können wir uns dem Fall auch selbst. Denn wer kann so einen vielseitig einsetzbaren Mitarbeiter nicht in seinem Team gebrauchen?!