Tagebucheintrag 5, 2016: Neophyten breiten sich aus

Neophyten, wie der große Riesen-Bärenklau und das Jakobskreuzkraut, nehmen in Kaufbeuren überhand. Eine Person allein kann der Situation nicht mehr Herr werden, weshalb Georgio Buchs auf Schulungen und Prävention für das nächste Jahr setzt.
Karl Heinz Meichelböck erstellt die Vorgrundierung für den darauffolgenden Graffitischutz.

Außenarbeiten
In Kaufbeuren nehmen die Beschädigungen durch Graffiti und Schmierereien immer mehr zu. In unserer Stadt leben wir die Philosophie: ,,Wehret den Anfängen“. Damit die verschmutzen Flächen hinterher besser gereinigt werden können, werden die bekannten, oft genutzten Flächen mit einem Graffitischutz versehen. Mit diesem Schutz, der zwar bei der Ersterstellung nicht günstig ist, aber dafür den weiteren Unterhalt stark reduziert, haben wir schon sehr gute Erfahrungen gemacht.

Straßen-Markierungen werden bei uns als Leistung in einem Jahresvertrag ausgeschrieben und vergeben. Nach der Vergabe sammeln wir die Markierungs-Anordnungen von unserer Straßenverkehrsbehörde und lassen, sobald eine größere Menge aufgelaufen ist, unseren Auftragnehmer diese Markierungen ausführen, ca. zwei bis drei Mal jährlich. Natürlich kommt es in der Zwischenzeit immer wieder vor, dass vorhandene Markierungen verblassen oder neuangeordnete mit hoher Priorität ausgeführt werden müssen. Dazu haben wir verschiedene Schablonen erstellt, um sie manuell schnell aufbringen zu können. Hier spielt die Schnelligkeit weniger die wirtschaftliche Rolle, sondern mir ist es wichtig, dass meine Kollegen schnell wieder ihren Arbeitsplatz im fließenden Verkehr räumen können. Trotz aufwendiger Beschilderung und Verkehrssicherungsanhänger kommt es immer wieder zu sehr kritischen Situationen durch unachtsame Verkehrsteilnehmer.

 

 

Mit einem Dampfstrahler reinigt Johannes Leitner die verschmierten Betonwände.

Gärtnerei
Unsere Gärtnerei betreut mit zwei festen Platzwarten und einem Team, das aus zwei Mitarbeitern besteht, im gesamten Stadtgebiet 16 Sportplätze und sieben Bolzplätze. Zu ihren Arbeiten gehört: ein- bis zweimal pro Woche das Mähen der Plätze, alle vier bis sechs Wochen Striegeln und Aerifizieren, sowie Düngen nach Bedarf, Tiefenlockern usw. Ihren Turnus und die Ausführung teilt sich diese Mannschaft selbst ein. Alle Kollegen des Teams haben eine Platzwart-Ausbildung und haben über die Jahre gelernt, den Rasen zu „lesen“.

Werkstatt
Als sehr aufwendig und schwierig hat sich die letzte UVV–Maßnahme an unserem Hubsteiger herausgestellt. Diese Sicherheitsregel schreibt vor, dass an diesem Gerät spätestens nach sechs Jahren alle relevanten Hydraulikleitungen getauscht werden müssen. Da bei dieser Arbeit der komplette Tragarm zerlegt werden muss, haben wir uns dazu entschieden, gleichzeitig alle elektrischen Steuerleitungen mit zu erneuern. Für diese Überholung unseres Hubsteigers mussten, wegen der Höhe des Tragarms, zwei Mechaniker vom Fuhrpark mit ihrem ganzen Equipment kurzerhand in die Gärtnereihalle umziehen.

Silvio Canzian und Klaus Swarowsky frischen einen Richtungspfeil auf.

Gedanken
Neophyten, wie der Riesen-Bärenklau und das Jakobskreuzkraut, überziehen in diesem Jahr Kaufbeuren flächendeckend mit hoher Geschwindigkeit. Bisher wurde ein Gärtner für die Bekämpfung abgestellt.

Leider ist diese Menge durch eine Person nicht mehr zu bewerkstelligen. Ich werde jetzt versuchen, dass unser Umweltamt die gesamte Mähkolonne sowie unsere Straßenreiniger auf Neophyten noch mehr sensibilisiert und auf die richtigen Bekämpfungsmaßnahmen schult. Im Winter wird das gesamte Bauhofpersonal eine intensive Unterweisung zu diesem Thema erhalten, damit wir für das kommende Jahr besser gewappnet sind. Für die Zukunft sehe ich keine Besserung, sondern denke, dass sich dieses Problem eher noch verstärkt.