Tagebucheintrag 3: Unkrautbekämpfung

In Sachen Unkrautbekämpfung probiert der Bauhof Ascherlseben viel aus: diesmal ein Infrarotgerät.
Inzwischen sind wir endgültig zur thermischen Unkrautbehandlung übergegangen. Unsere Mitarbeiterin Katrin Müller und andere Kollegen aus dem grünen Bereich hatten das neue Gerät getestet.

Grünflächenunterhaltung

Wir probieren viel aus in Sachen Wildkrautbekämpfung. Vor kurzem ist es der HOAFthermHIT gewesen. Da im öffentlichen Raum keine Unkrautvernichtungsmittel mehr verwendet werden dürfen, müssen wir uns zwangsläufig mit Alternativen beschäftigen, um Straßen, Gehsteige, Wege und andere gepflasterte Flächen vom Unkraut zu befreien. Wildkrautbürsten zum Beispiel kommen für uns nicht in Frage - der Altstadtpflasterung wegen. Darum sind wir zur thermischen Unkrautbehandlung übergegangen. Das Gerät ist mit Brennern ausgestattet. Zudem sendet der unter dem Strahlungsgehäuse montierte Draht Infrarotstrahlen aus. Indem man die unerwünschten Pflanzen kurz der Strahlung aussetzt, gerinnen ihre Proteine. Außerdem platzen die wasserspeichernden Zellen und die Pflanzen beginnen zu welken. Was uns ein wenig gewöhnungsbedürftig erscheint: Das Ergebnis ist nicht sofort sichtbar. Erst nach etwa zwei Tagen. Dann können die Pflanzenreste zusammengekehrt werden.

Grünflächenunterhaltung heißt nicht nur Pflege. Auch in puncto Gestaltung müssen wir uns einen Kopf machen. Und wo holt man sich bessere Anregungen als auf der Bundesgartenschau? Anfang Mai waren wir deshalb zweieinhalb Tage an der Havel, wo fünf Orte die BUGA ausrichten. Jeder hat seinen eigenen Reiz. In Brandenburg sind es die Themengärten, die die Fantasie wecken. Die Parks in Rathenow bestechen durch ihre ungewöhnlichen Sichtachsen und einen zuweilen urigen Bewuchs. Und in Havelberg zeigen der Bund deutscher Friedhofsgärtner und diverse Steinmetze auf dem alten Domfriedhof, wie viele Gesichter individuelle Grabgestaltung haben kann. Weil wir uns gerade mit der Neugestaltung eines Grabfeldes beschäftigen, war diese Anlage für uns von besonderem Interesse.

Und wo wir gerade bei Gestaltung sind: Mitte Mai ist die Frühjahrs- der Sommerbefplanzung gewichen. 14.000 Sommerpflanzen bringen nun Farbe ins Stadtbild.

Das alte Königsaue musste dem Braunkohletagebau weichen. Neu Königsaue feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen.

Ortsteilbewirtschaftung

Dieser Tage sind die Kollegen dabei, die Fundamente für einen Glockenstuhl zu bauen, der auf dem Friedhof in Neu Königsaue errichtet wird. Der Ortsteil Ascherslebens feiert in diesem Jahr 50-Jähriges Bestehen. Er entstand keine zwei Kilometer vom Ursprungsort entfernt, der dem Braunkohletagebau weichen musste. Wie auch die katholische Kirche von 1753. Deren Glocken wurden zunächst in Frose verwahrt. Und kommen jetzt zum Jubiläum nach Neu Königsaue.

Nach einer Havarie wurden die Räume zwar wieder hergestellt. Abgeschlossen sind die Bauarbeiten in der Mehringer Grundschule aber noch nicht. Unsere Hausmeister stehen den Bauarbeitern helfend zur Seite.

Hausmeisterdienste

Sie schauen nach dem Rechten und halten den Betrieb am Laufen – unsere Hausmeister. Jetzt, nachdem uns die Stadt die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt hat, sind sie mit neuen Gerätschaften ausgestattet worden, mit Rasenmähern, Freischneidern und anderen notwendigen Werkzeugen. Zugegebenermaßen war das lange überfällig. Wenig wurde in den vergangenen Jahren in diesem nicht minder wichtigen Bereich investiert. Unsere Hausmeister arbeiten in den städtischen Schulen und Kindertagesstätten, sowohl in der Kernstadt als auch in den Ortsteilen. In Mehringen unterstützen sie die baubeteiligten Gewerke sogar bei den vorbereitenden Arbeiten. Nach einer Havarie vor vier Jahren wurden Schul- und Horträume zwar wieder hergestellt, abgeschlossen sind die Bauarbeiten aber noch nicht.

Auf dem Friedhof in Aschersleben gibt es drei große Kriegsgrabanlagen. Schon bald können die Lagepläne und viele andere Informationen zum Thema in Netz abgerufen werden.

Friedhofswesen

Und wieder sind wir dabei, die Geschichtsbücher zu wälzen. Wie versprochen wollen wir unseren QR-Erinnerungspfad erweitern. 70 Jahre nach Kriegsende stehen diesmal die Gefallenen im Mittelpunkt. Auf dem Friedhof in der Kernstadt gibt es drei große Kriegsgrabanlagen. 631 Kriegstote haben hier, auf einer Fläche von 1785 Quadratmetern, ihre letzte Ruhe gefunden. Auf www.qr-erinnerung.de können Interessierte schon bald die Lagepläne der Anlagen abrufen - und auch nach Namen suchen, zumindest nach denen der Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg. Die Namensliste mit den Toten des Zweiten Weltkriegs darf aus rechtlichen Gründen erst in zehn Jahren veröffenticht werden. Einzusehen ist sie gegenwärtig nur von jenen, die ein berechtigtes Interesse nachweisen. Ergänzend halten wir Informationen über Kriegsauswirkungen und Zerstörungen in Aschersleben parat. Mit Wolfgang Kilian gibt es in der Stadt einen Augenzeugen, der in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges zahlreiche Zeichnungen, etwa vom Einzug der Alliierten angefertigt hat. Diese Zeitdokumente dürfen wir verwenden.

Büro

Unser neuer Personalrat, der Anfang des Jahres die Arbeit aufgenommen hat, nimmt seine Funktion als Beschäftigtenvertretung äußerst ernst. Seit kurzem liegt uns ein kleiner Forderungskatalog vor. Weshalb wir gerade dabei sind Stellen- und Arbeitsplatzbeschreibungen zu aktualisieren. Außerdem werden wir eine Betriebsvereinbarung für die Erschwerniszulagen und Brückentage erarbeiten. Stärker will sich der Personalrat in Sachen Arbeitsschutz einbringen, und in unserem Arbeitsschutzausschuss mitarbeiten. Und sonst so? Haben die Kollegen ein neues Personalratsbüro bezogen. Und die Vorbereitungen für unser Sommerfest laufen auch auf Hochtouren.

Bauhofleiter André Könnecke zu Besuch auf der Bundesgartenschau. In Rathenow verschafft er sich anhand der Karte einen Überblick über die Gärten.

Gedanken

 

Bevor unser Computerspezialist Dietmar Knoche im Sommer in Rente geht, muss noch unsere EDV Anlage erneuert werden. Nun haben wir uns gefragt: Eigener Server oder Kapazitäten in der Cloud anmieten? Und uns nach langen Debatten und Rücksprachen mit unseren Softwareanbietern gegen ein Rechenzentrum entschieden. Wir behalten Server und Daten im Haus. Und erhalten uns damit noch ein wenig die gefühlte nostalgische Sicherheit.  Wenngleich der Trend bestimmt gegenläufig ist, wollen wir in dieser Beziehung kein Vorreiter sein. Eine Fachfirma wird die Anlage in den nächsten Wochen einrichten und künftig betreuen.

Zweimal im Jahr treffen sich die Bauhofleiter aus ganz Sachsen-Anhalt zum Erfahrungsaustausch, immer in einer anderen Kommune, zuletzt in Oschersleben. Um abschätzen zu können, ob man das eine oder andere, was die Kollegen machen, auch in seinem Bauhof umsetzen sollte, ist es wichtig, dass man sich gut kennt. Eben auch die hinter dem Bauhof stehende Kommune mit ihrer Einwohnerzahl und Ausdehnung, und den zu erledigenden Aufgaben. Aus diesem Grund haben die Leiter einiger Bauhöfe einen Fragebogen zusammengestellt, um eine Gegenüberstellung vornehmen zu können. An der Befragung haben sich bisher 14 Bauhöfe beteiligt.