Streustofflagerung: Anforderungen an Salz-Silos

Die optimierte Streustofflagerung hat eine zentrale Bedeutung im Winterdienst. Was Bauhöfe bei der Planung eines Salz-Silos wissen sollten.
Salzsilo einer Autobahnmeisterei
Foto: Noordhof

Es wird empfohlen, bei einem Streustoffsilo aus betrieblichen Gründen und zur Vermeidung langer Lagerzeiten eine Lagerkapazität von 300 t nicht zu überschreiten. Bei reiner Silolagerung sind in der Regel mindestens zwei Silos vorzusehen, an denen parallel auch Sole getankt werden kann. Die Streustoffsilos sollten so nebeneinander angeordnet werden, dass alle Silos gleichzeitig ohne Rückwärtsfahrt angefahren werden können. Der Einsatz unterstützender Einrichtungen zur exakten Positionierung des Winterdienst-Lkw kann sinnvoll sein, z.B. durch Leitschienen zur Querführung und durch visuelle Hilfen zur exakten Positionierung in Längsrichtung.

Als Baustoffe für Streustoffsilos kommen in der Regel Holz für Silo und Trichter, Stahl für den Unterbau sowie Stahlbeton für Fundamente und Bodenplatte zum Einsatz. Alternativ ist auch der Einsatz von GFK-Silos möglich, insbesondere bei geringem Fassungsvermögen. Für Leitern, Podeste etc. wird feuerverzinkter Stahl empfohlen, damit diese eine ausreichende Lebensdauer haben und die Rutschgefahr minimiert wird.

Die Befüllung der Streustoffsilos sollte in der Regel durch Einblasen des Streusalzes mit Druckluft durch das anliefernde Silofahrzeug erfolgen. Dies ist in der Regel wirtschaftlicher als die Anlieferung mit Lkw und das Abkippen in eine separate Fördereinrichtung. Es ist auf die Qualität des Salzes (z.B. Feuchtigkeitsgehalt) vor Einlagerung zu achten, um beispielsweise Brückenbildungen in Silos zu vermeiden.

Prof. Dr.-Ing. Thorsten Cypra, Steinbeis-Transferzentrum Infrastrukturmanagement im Verkehrswesen (IMV), Karlsruhe 


Ursprünglich erschienen in Ausgabe 5/2022