Rattenbekämpfung: Digitale Köderkontrolle

Ein smartes nachrüstbares System soll den Kontroll-Aufwand in der Rattenbeköderung verringern und eine präzisere Erfassung von Fraßspuren ermöglichen.
Abbildung der Zepta Software auf einem Bildschirm

Der Kostendruck in den meisten Kommunen wächst. Für die kommunalen Bauhöfe bedeutet das nicht selten, zusätzliche Aufgaben übernehmen zu müssen. Weil die Kosten für externe Dienstleister wie professionellen Schädlingsbekämpfern häufig das Budget der Gemeinden übersteigen, werden viele Aufgaben in Eigenregie übernommen. Das gilt in steigendem Maße auch für die Schädlingsbekämpfung. Auch die Bekämpfung von Ratten gehört zum Auftragsspektrum einer wachsenden Zahl von Bauhöfen. Die Einstiegsvoraussetzungen sind vergleichsweise gering. Die Mitarbeiter, die in der Bekämpfung von Schadnagern eingesetzt werden sollen, müssen lediglich den Kurs „Töten von Wirbeltieren“ und die Sachkunde für die Verwendung Rodentiziden nachweisen. Damit sind die rechtlichen Voraussetzungen für die Rattenbekämpfung geschaffen.

In der Regel geht es in der Rattenabwehr darum, Köderboxen an den potenziellen Hotspots aufzustellen, sie zu beködern und die Köder regelmäßig auf Fraßspuren zu überprüfen und die Köder gegebenenfalls zu erneuern. Gerade das Monitoring, also die Köderkontrolle, kann je nach Anzahl der aufgestellten Köderboxen ein zeitintensives Unterfangen werden, das einiges an personellen Ressourcen bindet. Ein Job, der sich digitalisieren lässt.

Die Lösung des Problems könnte die digitale Köderwaage (z)Base sein. Die grammgenaue Waage lässt sich in alle marktüblichen Köderboxen integrieren. Sie erfasst in zuvor eingestellten Intervallen das Gewicht des Köders und übermittelt es über das Mobilfunknetz an die jeweilige Dokumentationssoftware des Anwenders. Die Systeme arbeiten autark und autonom. Auch die Einrichtung ist bewusst einfach gehalten.

Weil laut Herstellerangaben selbst feinste Gewichtsänderungen des Köders erfasst werden, wird so eine digitale Echtzeitüberwachung des Köders möglich, da Änderungen des Gewichtes ausschließlich durch Abfraß entstehen. Entwickler und Hersteller der digitalen Köderwaage (z)Base ist das Dresdener Unternehmen Zepta Technologies GmbH. Nach Angaben des Herstellers ist durch den Einsatz des Systems eine Reduzierung des Monitoring-Aufwandes von rund 80 % darstellbar. Damit ist eine signifikante Reduzierung des personellen Aufwandes für die Köderkontrolle möglich. Mitarbeitende können sich dadurch wieder stärker ihren Kernaufgaben widmen. Ein weiterer Vorteil der smarten Köderkontrolle ist, dass angefressene Köder nicht mehr ausgetauscht und fachgerecht entsorgt werden müssen. Da das Gewicht des Köders kontinuierlich überwacht wird, können auch Gewichtsreduzierungen bei bereits angefressenen Ködern präzise erfasst werden. Sie können deutlich länger in den Köderboxen verbleiben, was einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum Umweltschutz darstellt.

Stephan Keppler, Redaktion KommunalTechnik

Mehr zum Thema Schädlingsbekämpfung in der Kommune lesen Sie im Schwerpunkt in der KommunalTechnik Ausgabe 5/2025.