Kommunen könnten ihre Brachen und Baulücken besser nutzen
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Doch häufig fehlen genaue Informationen zu diesen Innenentwicklungspotenzialen. Ein bundesweites Flächenmonitoring könnte helfen, diese Wissenslücke zu schließen. Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) hat Grundlagen dafür noch im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) entwickelt. Dazu haben sie eine bundesweite repräsentative Online-Befragung von Städten und Gemeinden aller Größen durchgeführt. Auf Basis der Befragung von 451 Städten und Gemeinden (rund 4% aller deutschen Kommunen) wurden erstmals statistisch belastbare Hochrechnungen zu den vorhandenen Flächenpotenzialen in ganz Deutschland möglich.
Das Ergebnis: Mindestens 120.000 ha Brachflächen und Baulücken gibt es in deutschen Städten und Gemeinden. Dies entspricht rund 15 m² pro Einwohner. Dem steht ein Flächenverbrauch von jährlich etwa 3,5 m² pro Einwohner gegenüber.
Anzahl vorhandener Flächen unterschätzt
"Würden die Kommunen ihre Innenentwicklungspotenziale kennen und nutzen, müssten rein rechnerisch in den nächsten vier Jahren keine neuen Flächen am Stadtrand versiegelt werden", erläutert Projektleiter Dr. Georg Schiller. Das Potenzial an Flächen im Bestand ist unter Umständen sogar noch höher. Denn die Untersuchungen haben gezeigt, dass der Umfang vorhandener Flächen von den Kommunen häufig unterschätzt wird - vor allem dann, wenn sie selbst nur auf Schätzwerte zu ihren freien Flächen zurückgreifen können. Dies war in 70 % der befragten Städte und Gemeinden der Fall. Zentrale Ergebnisse der Studie "Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme - Innenentwicklungspotenziale" sind online verfügbar auf derInternetseite des BBSR. Eine umfassende BBSR-Sonderveröffentlichung ist in Vorbereitung.