Besucht: Hundekotmobil in Kiel
Schätzungsweise 500 Tonnen Hundekot sammelten die Mitarbeiter/-innen der ABK im Jahr 2017 ein. Eine stattliche Menge, von der ein großer Teil in den Ostufer-Stadtteilen Gaarden, Ellerbek und Wellingdorf anfällt. In ganz Kiel gibt es bereits seit 2003 Automaten mit kostenlosen Schietbüdeln, allerdings ist das nicht überall ausreichend.
Der ABK hat deshalb einen Renault Twizy angeschafft und mit einem Aufbau der Firma Niederberger versehen lassen. Dieser Aufbau funktioniert ähnlich wie ein umgekehrter Laubsauger: Mit einem Saugrohr können Kehricht und eben Hundekot eingesammelt und im 40 Liter fassenden Auffangbehälter transportiert werden.
Das Fahrzeug wird seit dem 21. August in oben genannten Stadtteilen dazu eingesetzt, vor allem Hundekot, aber auch andere Verschmutzungen einzusammeln. Gefahren wird das Hundekotmobil von einem Mitarbeiter, der sich über viele Jahre aus dem zweiten Arbeitsmarkt hochgearbeitet hat. Eine wöchentliche Strecke von 50 km ist geplant. Hundekotmobile sind ebenfalls in Berlin und Paris im Einsatz.
Günstig sind die speziellen Fahrzeuge nicht: Das Pilotprojekt hat einen Kostenrahmen von 150.480 Euro, von denen 35.200 Euro in das Hundekotmobil investiert wurden. Die Kosten für den Aufbau belaufen sich dabei auf 27.000 Euro. Über einen Zeitraum von zwei Jahren wird nun getestet, ob das Hundekotmobil sichtbar für sauberere Straßen in besagten Vierteln sorgt - nicht nur durch das reine Absammeln von Kot, sondern auch durch die Aufmerksamkeit, die das auffällige Mobil erregt. Hundebesitzer/-innen, die dadurch angespornt werden, den Kot des eigenen Hundes selbst zu entsorgen, bekommen Schietbüdeln auch direkt am Mobil.
Wir haben den ABK besucht und uns das Hundekotmobil im Einsatz angeschaut. Der Bericht erscheint in KommunalTechnik 7/18. Einen kleinen Vorgeschmack bietet unsere Bildergalerie.
Fotos: Archiv