Die Kärcher Kommunalmaschinen

Was ist der Unterschied zwischen MIC und MC von Kärcher? Die Redaktion KommunalTechnik hat mit Philipp Röhrle, Produktmanager für die Kommunaltechnik, über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden unterschiedlichen Fahrzeuge gesprochen.
Kehrmaschine (rechts) und Geräteträger (links) verfügen bei Kärcher über eine einheitliche Plattform, sind aber immer noch zwei verschiedene Fahrzeugtypen für unterschiedliche kommunale Anforderungen.

Seit einigen Jahren bietet Reinigungsspezialist Kärcher nicht nur reine Kehrmaschinen (Baureihe MC) an, sondern auch multifunktionale Geräteträger (Baureihe MIC) für den kommunalen Einsatz. Auch die Kehrmaschinen werden immer multifunktionaler und können beispielsweise mit einem Mähwerk ausgestattet werden.

Es stellt sich die Frage, ob und wo die Unterschiede bei den beiden Maschinen liegen, zumal Kärcher beide Baureihen auf immer einheitlicher werdenden Plattformen aufbaut, was für den Anwender zum einen den Vorteil einer hohen Wartungsfreundlichkeit und zum anderen eine bessere Ersatzteilverfügbarkeit mit sich bringen soll. Sehr wohl unterscheiden sich Kehrmaschine und Geräteträger aber deutlich, um den unterschiedlichen Anforderungen in der Kommune gerecht zu werden.

Hauptaufgabe der Kehrmaschinen bleibt trotz aller Multifunktionalität das Kehren, stellt Philipp Röhrle klar. Da unten das Kehrgut aufgenommen wird, baue man eine Kehrmaschine immer von unten nach oben auf. Der Abstand des Fahrers zum Kehraggregat und damit auch zu den möglichen weiteren Anbaugeräten ist länger als beim Geräteträger, um möglichst viel Platz für das Kehrsystem zu erhalten. Der Fahrer sitzt auf der Vorderachse und hat einen guten Überblick über das Kehraggregat. Aus diesem Grunde sind die fünf Anbaumöglichkeiten der Kehrmaschine gewichtsmäßig eingeschränkter als beim Geräteträger. Die gesamte Konstruktion sollte recht filigran und leicht sein, um eine hohe Zulademöglichkeit zu gewährleisten.

Philipp Röhrle ist Produktmanager für die Kommunaltechnik bei Kärcher.

Ein Geräteträger hingegen wird von vorne nach hinten aufgebaut, da die Front unter unterschiedlichen Anbaugeräten einem hohen Gewicht standhalten muss. Um eine hohe Hubkraft zu ermöglichen, muss die Rahmenkonstruktion sehr robust sein. Der Fahrer sitzt daher auch hinter der Vorderachse und hat im Gegensatz zur Kehrmaschine einen eher kurzen Abstand zu den Anbaugeräten.

„Bei der einheitlichen Plattform für diese beiden unterschiedlichen Fahrzeugtypen müssen wir den unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden und an der einen oder anderen Stelle vom Standard abweichen“. Der Rahmen beider Maschinen sei daher beispielweise sehr robust konstruiert, da dies von Seiten des Geräteträgers ein Muss ist, auch der Radstand sei innerhalb der Größenklassen gleich. Kein Kompromiss sei man beim Thema Kehren hingegen eingegangen. So verfügt die Kehrmaschine über eine Einzelbesensteuerung und einen Kehrbehälter im Klassenstandard. Beide Fahrzeugtypen arbeiten mit einer starken Arbeitshydraulik anstelle einer Zapfwelle. Dies sei deutlich sicherer und zuverlässiger. Auch die Knicklenkung nach dem sogenannten True Track System (Hinterwagen folgt dem Vorderwagen) ist bei Kehrmaschine wie auch Geräteträger wieder zu finden.

>> Die Autorin: Mirja Plischke, Redaktion KommunalTechnik

 

Der Text ist in der KommunalTechnik Ausgabe 06/2015 erschienen. Dort finden Sie ebenfalls ein Interview mit Christian May, Geschäftsführer Vertrieb Deutschland.