BSR testet elektrisches Sperrmüll-Fahrzeug
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Die Berliner Stadtreinigung (BSR) hat vor kurzem auf ihrem Betriebshof Forckenbeckstraße ein neues elektrisches Sperrmüllfahrzeug vorgestellt, das in den nächsten Monaten im Praxisbetrieb erprobt werden soll. Das Fahrzeug verfügt über einen vollelektrisch betriebenen Abfallsammelaufbau und ein teilelektrisch betriebenes Fahrgestell. Es ist Teil des Projekts "Elektro-Abfallentsorgungssysteme" im Rahmen des "Internationalen Schaufensters Elektromobilität Berlin-Brandenburg".Der vollelektrische Abfallsammelaufbau des BSR-Sperrmüllfahrzeugs arbeitet mit einer Lithium-Ionen-Batterie. Die Kapazität der Batterie reicht für rund 18 Stunden. Der Aufbau soll in beiden Arbeitsschichten der Sperrmüllabfuhr ohne Unterbrechung eingesetzt werden können. Die Aufladung der Batterie erfolgt im Anschluss auf dem Betriebshof. Im Gegensatz zu einem solchen elektrischen Aufbau werden herkömmliche Abfallsammelaufbauten über den Fahrzeugmotor angetrieben. BSR-Projektleiterin Renate Lemke: "Die Elektrifizierung ermöglicht es nun, den Aufbau unabhängig vom Motor zu betreiben. Das führt zu erheblichen Kraftstoffeinsparungen und entsprechend weniger Kohlendioxid-Emissionen. Der extrem niedrige Geräuschpegel des Aufbaus ist zudem ideal für den Einsatz in Wohngebieten."
Das Fahrgestell des BSR-Sperrmüllfahrzeugs ist mit einem Hybridantrieb ausgestattet: Es arbeitet neben dem Dieselmotor mit einer Batterie als zusätzlicher Energiequelle. Bei niedrigen Geschwindigkeiten treibt der batteriebetriebene Elektromotor das Fahrzeug allein an, bei höheren Geschwindigkeiten wird der Dieselmotor zugeschaltet. Eine Start-Stopp-Automatik sorgt dafür, dass der Dieselmotor beim Langsamfahren und Halten wieder abgeschaltet wird. Die Batterieaufladung vollzieht sich über die Rückgewinnung von Bremsenergie. Durch Hybridantrieb und elektrischen Aufbau sollen insgesamt bis zu 30 Prozent Kraftstoff im Vergleich zu herkömmlichen Sperrmüllfahrzeugen eingespart werden.
Gernot Lobenberg, Leiter der Berliner Agentur für Elektromobilität eMO, betonte das stetig wachsende Gewicht der Hauptstadtregion beim Thema Elektromobilität: "Die Elektromobilität kommt. Die elektrischen Nutzfahrzeuge sind ein wichtiger Beitrag für die elektromobile Zukunft. Bereits jetzt werden in Berlin und Brandenburg rund 150 Projekte im Bereich Elektromobilität umgesetzt. Wir sehen Berlin als europäisches Praxislabor und wollen weltweit Beispiele für vergleichbare Metropolregionen geben."
Das Projekt "Elektro-Abfallentsorgungssysteme" ist eines von rund 30 Kernprojekten im "Internationalen Schaufenster Elektromobilität Berlin-Brandenburg". Es wird mit rund zwei Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen der Schaufenster-Initiative der Bundesregierung gefördert. Träger dieses Projekts ist VDI/VDE-IT. Die Bundesregierung hatte im Frühjahr 2012 vier Regionen in Deutschland als "Schaufenster Elektromobilität" ausgewählt. Das "Schaufenster Berlin-Brandenburg" wird von der Berliner Agentur für Elektromobilität eMO koordiniert.
Mehr Infos finden Sie hier:
http://www.emo-berlin.dehttp://www.schaufenster-elektromobilitaet.org
Bildquelle: BSR