Marktübersicht Kompaktkehrmaschinen
Staub, Laub oder die Hinterlassenschaften eines Stadtfestes: Wenn es darum geht, für Sauberkeit im öffentlichen Raum zu sorgen, führt kein Weg an selbstfahrenden Kehrmaschinen vorbei. Sie stehen in den unterschiedlichsten Gewichtsklassen zur Verfügung. Das Spektrum reicht von Kehraufbauten für kleine Geräteträger bis hin zu Großraumkehrmaschinen auf dreiachsigen Lkw-Fahrgestellen. Die meisten Kehrmaschinen sind in der Kompaktklasse angesiedelt, die wir in der folgenden Marktübersicht zusammengestellt haben. Die Grenzen der Kompaktklasse lassen sich allerdings nicht präzise festlegen. Wir haben in unsere Marktübersicht die aktuell verfügbaren Kehrmaschinen mit Behältervolumen zwischen 0,45 und 5 m³ aufgenommen. Die zulässigen Gesamtgewichte bewegen sich zwischen 1,6 und 13 t.
Mit Führerscheinklasse B zu fahren
Die meisten der hier aufgeführten Kompaktkehrmaschinen fegen in der Gewichtsklasse bis 3,5 t. Das ist kein Zufall, die Leichtgewichte bieten schließlich gleich mehrere Vorteile: Zum einen kommen sie mit Blick auf ihre Länge, Breite und Höhe tatsächlich sehr kompakt daher, was sie für einen Einsatz unter beengten Verhältnissen, wie sie in vielen Altstädten vorzufinden sind, qualifiziert. Ein Vorteil, der sich bei den Knicklenkern in diesem Segment aufgrund der besonderen Wendigkeit noch einmal verstärkt.
Ein weiterer zentraler Vorteil der 3,5-Tonner: Die Maschinen dürfen mit der Euro-Führerscheinklasse B gefahren werden. Dadurch ist es für die Betreiber deutlich einfacher, Mitarbeitende mit der entsprechenden Fahrlizenz zu finden. Die Kehrseite der Führerscheinfreundlichkeit sind allerdings geringere Nutzlasten und damit entsprechend kurze Einsatzzeiten bis zum Entladen. Gerade im Herbst, wenn feuchtes und entsprechend schweres Laub aufgenommen werden muss, kann das ein Nachteil sein.
Trend zu E-Antrieben
Gekehrt wird in der Kompaktklasse mit 2- oder 3-Besen-Systemen. Die 3-Besen-Systeme eignen sich auch besonders gut, um an der vorderen Aufnahme statt der üblichen Tellerbesen Wildkrautbürsten zu montieren. Dadurch lässt sich das Aufgabenspektrum der Kehrmaschinen auch auf die mechanische Wildkrautbekämpfung ausdehnen. Eine Mehrfachnutzung ist ebenfalls mit den Geräteträgern darstellbar. Sie können sowohl mit einem Kehraufbau ausgestattet werden als auch mit Winterdienst- oder Bewässerungstechnik. Wirklich geeignet sind die Wechselsysteme längst nicht für alle kommunalen Bauhöfe. Vielfach sind die Kehrmaschinen nahezu das ganze Jahr ausgelastet und im Kehreinsatz unterwegs. Da macht es wenig Sinn, die Aufbauten zu wechseln.
Mit Blick auf die Antriebstechnologie von Kompaktkehrmaschinen dominieren nach wie vor die Modelle mit Verbrennungsmotor – und hier zum größten Teil mit Dieselmotor. Trotz ihrer hohen Effizienz sind moderner Dieselmotoren politisch nicht mehr gewünscht und damit zumindest aus aktueller Sicht ein Auslaufmodell. Gekehrt werden muss natürlich trotzdem und das möglichst elektrisch. Der Trend zum batterieelektrischen Antriebskonzepten bei Kompaktkehrmaschinen hat sich in den letzten Jahren weiter verstärkt.
Dazu beigetragen haben sicherlich die uneingeschränkt praxistauglichen Einsatzzeiten. Auch die Stromer halten mit einer Akkuladung eine komplette Dienstschicht durch. Nicht nur in größeren Städten haben strombetriebene Kehrmaschinen damit in der täglichen Praxis bewährt. Hersteller wie Bucher, Duvelo, Ravo und Schmidt bieten entsprechende Maschinen an, der Schweizer Kommunaltechnikhersteller Boschung bietet seit Anfang dieses Jahres sogar ausschließlich elektrisch angetriebene Kompaktkehrmaschinen an. Ob das Beispiel Schule macht, bleibt abzuwarten. Die aktuell verfügbaren Kompaktkehrmaschinen mit Elektroantrieb haben wir in einer separaten Tabelle für Sie aufgelistet.
Ein Hinweis: Die angegeben Werte lassen sich nicht immer direkt miteinander vergleichen. Das gilt insbesondere für die Abmessungen und Gewichte. Bei einigen Herstellern werden die Abmessungen mit Besen, bei anderen ohne Besen angegeben, Bei der Höhe wird nur teilweise das Rundumlicht eingerechnet
Stephan Keppler,
Redaktion KommunalTechnik
Den vollständigen Artikel lesen Sie in Ausgabe 4/2023.