Bewässerungssäcke: Pro und contra

Nur durch Wässern ist der Wert von Gehölzen langfristig zu erhalten. Je nach Standortbedingungen müssen die Verantwortlichen die passende Bewässerungsmethode ermitteln. Für die kontinuierliche Durchfeuchtung der Wurzelbereiche bieten diverse Hersteller seit einigen Jahren auch mobile Bewässerungssäcke an.

Die meist grünen Säcke aus reißfestem, unterschiedlich verstärktem Polyethylen (PE) werden derzeit mit einem Fassungsvermögen von 75 oder 100 l angeboten. Man legt sie mit der Rückwand um den Baumstamm und befestigt den Behälter per Reißverschluss. Dr. Axel Schneidewind vom Kompetenzzentrum Garten- und Landschaftsbau in Quedlinburg hat im Jahrbuch der Baumpflege 2020 verschiedene Bewässerungsmethoden für Bäume beschrieben. Der Autor stellt Ergebnisse von Tests mit Bewässerungssäcken unterschiedlicher Fabrikate (Treegator, Tree King, Watercoat II) aus den Jahren 2017 bis 2019 vor. Als maximaler Innenumfang der Bewässerungssäcke wird dort eine produktabhängige Größe zwischen 53 und 58 cm angegeben. Die absolute Einbauzeit einzelner Säcke liege unter einer Minute. Das Einfüllvolumen sei abhängig vom Stammumfang des jeweiligen Baumes.

Befüllt werden Bewässerungssäcke durch einen breiten horizontalen Schlitz an der Vorderseite kurz unter der Oberkante des Behälters. Die Befüllöffnung ist meist durch eine angenähte Kunststoffscheibe mit Firmeninformationen abgedeckt. An der Unterseite der Säcke befinden sich Ablauflöcher mit Durchmessern von etwa 1 mm. Daraus sickert das Wasser über mehrere Stunden hinweg in den Boden. Die Entleerungs- bzw. Versickerungszeiten gibt Dr. Axel Schneidewind gemäß Herstellerinformationen mit 5-9 h an. Die oberflächliche Verdunstung unter den Auflageflächen der Säcke werde verringert. Sogar bei hohen Lufttemperaturen im Sommer blieb der Erdboden in Quedlinburg – ein ausgeprägter Lößlehm – unter den Säcken feucht.