Neuheiten bei Steyr
Der Steyr Profi wurde mit dem S-Control-8-Getriebe ausgestattet, was unter Optimalbedingungen den Kraftstoffverbrauch auf bis zu 258 g/kWh senkt. Das Lastschaltgetriebe bietet insgesamt 24 Gänge mit drei Gruppen und mehreren Automatikfunktionen. Durch Überlappungen der Gruppen sollen häufige Wechsel vermieden werden. Gruppe A reicht für Zugarbeiten bis zu 10,7 km/h, Gruppe B ermöglicht Geschwindigkeiten von 4,3 bis 18,1 km/h ohne Kraftunterbrechung. Im Straßenverkehr schaltet das Getriebe automatisch und wechselt bei Bedarf von B zu C – damit kann zwischen 4 und 50 km/h gefahren werden. Auch das Schalten zwischen A und B funktioniert für langsame Geschwindigkeiten ohne Kraftunterbrechung. Zusätzlich kann für Arbeiten mit sehr geringen Fahrtgeschwindigkeiten ein Kriechganggetriebe mit 48 x 48 Gängen nachgerüstet werden, zum Beispiel für Schneefräsen, wie Steyr es auf dem Großglockner präsentiert. Die Lenkübersetzung kann mit dem System Quick Turn II angepasst werden, was z.B. das Wenden erleichtert. Der minimale Wendekreis liegt bei 9,2 m; dazu trägt die Motorbauweise bei, die einen großen Radeinschlagwinkel ermöglicht. Der Steyr Profi ist als S-Control8-, CVT- und Standard-Version erhältlich.
Das Modell Multi wurde mit S-Stop ausgerüstet: Das Fahrzeug kuppelt selbstständig aus beim Tritt auf die Bremse und beim Loslassen wieder ein. Dadurch wird gewährleistet, dass der Traktor in steilem Gelände stehenbleibt und nicht unkontrolliert wegrollt, was vor allem für Arbeiten mit dem Frontlader und das Anfahren mir schweren Anhängern hilfreich sein soll. Drehmomentsensoren im Getriebe sorgen dafür, dass beim Bremsen bei Bergabfahrten mit Last die Kupplung nicht ausgelöst wird. Bei Betätigen der Lenkbremse reagiert sie ebenfalls nicht. Das Getriebe verfügt über 32 Gänge mit vierfach Lastschaltung und Automatisierungsfunktionen; so kann eine vollautomatische Schaltung aller Gänge und Lastschaltstufen in einer Gruppe eingestellt werden. Weitere kleine Verbesserungen am Multi sind u.a. die Erweiterung des Wischfeldes des Scheibenwischers auf 235 Grad, eine direkt am Kabinenrahmen oder an der Monitorhaltung montierte Universalhalterung für Smartphones und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Zudem wurde die Anzahl der Scheinwerfer von zehn auf zwölf erweitert. Drei Modelle aus der Kompakt-Klasse von Steyr sind nun als Heavy-Duty-Version (HD) erhältlich: 4095, 4105 und 4115. Bei diesen Traktoren wurden die Achsen verstärkt, die Spur verbreitert und die Zuladung erhöht.
Einen Neuzugang verzeichnet auch die Reihe Terrus: Der Steyr Terrus CVT verfügt über eine Frontzapfwelle mit zwei Geschwindigkeiten (1000/1000 ECO) und kann mit Reifen bis zu 2,05 m Durchmesser gefahren werden. Der 6-Zylinder-Motor bietet eine Leistung von 250 PS, weshalb der Terrus CVT sich gut für Transportarbeiten eignet. Doch auch der Einsatz für Räumarbeiten im Winterdienst ist möglich, wie Steyr auf dem Großglockner zeigte. Als besonderen Komfort für den Fahrer stellt der Hersteller die leise gefederte Kabine mit 69 dbA heraus.
Die Kommunaltraktoren von 56 bis 300 PS tragen einen Kommunalrahmen mit Euro-III-System-Adapter. Dieser ermöglicht ein schnelles Wechseln zwischen den Werkzeugen – ein Frontlader war bei der Grünpflege-Präsentation schnell abgekoppelt, ohne dass der Fahrer aussteigen musste. Der Rahmen ist als fixer Schraubverband ohne Bolzen ausgelegt. Bei der neuen Bauweise wurde er verstärkt und soll so eine höhere Absicherung des Torsionsmoments gewährleisten. Der Euro-III-System-Adapter kann auf ein Fronthydrauliksystem umgerüstet werden, mit Schraubverband oder als Einhängelösung. Damit können auch Frontgeräte mit 3-Punkt-Anbau betrieben werden. Bei Modellen, die ab Werk für den Einsatz mit Frontladern geliefert werden, sind die Anbauräume und Hydraulikleitungen bereits vorhanden, eine Nachrüstung ist jedoch ebenfalls bei allen Traktoren möglich. Für den Einsatz mit großen Auslegemähern – wie beim Steyr CVT 650 präsentiert – sind Vorderachsabstützung, Verlagerungsgetriebe und Frontzapfwelle optional verfügbar.
Pia-Kim Schaper
Redaktion KommunalTechnik