Marktübersicht: Geräteträger bis 7,5 Tonnen

Wir erklären, was die kompakten Geräteträger ausmacht und haben die auf dem Markt verfügbaren Modelle in einer Übersicht zusammengefasst.
Dieser Geräteträger von Egholm ist mit einem Heißwassergerät für die Wildkrautbeseitigung ausgerüstet.

Kompakte Geräteträger sind leicht und wendig. Sie können mit den unterschiedlichsten Auf- und Anbauten ausgestattet werden. Damit sind sie für viele Bauhöfe so etwas wie ein Schweizer Taschenmesser. Gerade hier macht das Wechselprinzip Sinn. Es gibt kaum einen Anwenderkreis, der so saisonbetont arbeitet, wie ein kommunaler Bauhof. Deren Mitarbeitende sind im klassischen Winterdienst ebenso unterwegs, wie in den unterschiedlichsten Sommerdienstaufgaben. Hinzu kommen der Heckenschnitt im Frühjahr oder die Laubbeseitigung im Herbst. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt sind Reinigungsarbeiten wie die turnusmäßige Straßenreinigung oder das Großreinemachen nach einem Stadtfest. Kaum eine Kommune kann es sich leisten, für diese unterschiedlichen Aufgaben jeweils eigene Fahrzeugtechnik vorzuhalten. Genau das war das Dilemma, das schließlich zur Entwicklung kompakter Geräteträger geführt hat. Die kleinen, wendigen und häufig geländetauglichen Fahrzeuge können mit einer normalen Pritsche ausgestattet werden, auf der sich unterschiedliche Aufbauten fixieren lassen. Möglich sind aber auch spezielle Aufbauten, etwa zur Beseitigung von Hundekot, Absetzkipper oder Hubarbeitsbühnen. Dazu kommen zahlreiche Anbaugeräte von der einfachen Kehrwalze, über Mäh- und Reinigungstechnik bis hin zu komplexen Auslegersystemen.

 

Holder Geräteträger im Winterdienst.

Motorisierung und Antrieb

Mit Blick auf die Motorisierung der kompakten Geräteträger dominiert aktuell noch der klassische Dieselmotor. Die jeweilige Leistung orientiert sich am Gesamtgewicht des Geräteträgers sowie dem Aufgabenspektrum. Wird eine hohe Hydraulikleistung benötigt, wenn etwa ein Ausleger mit Mähkopf an dem Fahrzeug betrieben wird, sollte die Motorleistung genügend Power für die Hydraulik zur Verfügung stellen. An die Antriebsräder gebracht wird die Motorleistung entweder über einen konventionellen Antriebsstrang mit Kupplung, Schaltgetriebe und Differential oder einen hydrostatischen Fahrantrieb. Bei letzterem wird die Motorleistung genutzt, um eine Hydraulikpumpe zu betreiben, die wiederum mit Hilfe radnaher Ölmotoren für Mobilität sorgt. Vorteil des hydrostatischen Antriebs ist seine Verschleißfreiheit und sein besonders feinfühliges Anfahren. Gerade bei Aufgaben, die ein ständiges Anfahren erfordern, wie etwa in der Sinkkastenreinigung, ist der hydrostatische Antrieb damit deutlich fahrerfreundlicher als ein konventionelles Antriebskonzept, bei dem jeder Anfahr- und Anhaltevorgang die Betätigung der Kupplung erfordert.

Gerade die kleineren Geräteträger innerhalb der Kompaktklasse werden häufig auf Rad- und Gehwegen oder in Parkanlagen eingesetzt. Hier spielen ein niedriges Gewicht und eine hohe Wendigkeit eine wichtige Rolle. Letzteres wird mit kurzen Radständen, Knicklenkungen oder 4-Radlenkungen ermöglicht.

Neben den Verbrennern nimmt auch die Zahl der verfügbaren Geräteträger mit Elektroantrieb zu. Waren es zunächst überwiegend kompakte Kleinkehrmaschinen, die mit dieser Antriebsalternative in den Arbeitsalltag gestartet sind, wird der umweltfreundliche Antrieb inzwischen auch für andere Einsatzprofile genutzt. Ein aktuelles Bespiel dafür ist der Alltrec Geräteträger des niederländischen Herstellers FPS-Electric B.V., der für die unterschiedlichsten Aufgaben im Winter- und Sommerdienst ausgestattet werden kann. Dazu gehören ebenfalls elektrisch betriebene Mäh- und Kehrgeräte, eine Heckenschere oder auch ein Heißluftgerät für die Unkrautbekämpfung.

Dieser Citymaster 600 von Hako ist mit einem Gießarm und einem Wasserbehälter auf der Ladefläche ausgestattet.

Drei Anbauräume

Die multifunktionalen Geräteträger verfügen in der Regel über drei An- und Aufbauräume. Da ist zunächst der Bereich hinter dem Fahrerhaus: Auf dem Leitertrahmen können eine Pritsche, ein Dreiseiten-Kipper, ein Absetzkipper oder auch die unterschiedlichsten Spezialaufbauten montiert werden. Hier lassen sich in Abstimmung mit dem Hersteller und Aufbauer die unterschiedlichsten Aufbaulösungen realisieren. Zwei weitere Anbauräume befinden sich an der Front sowie am Heck des Geräteträgers. Aufgrund der unterschiedlichen Breiten, Länger und Höhen der Geräteträger gibt es keine normierten Schnittstellen zwischen Fahrzeug und Aufbau, wie das bei ISO-Containern der Fall ist. Lediglich bei Anbaugeräten, die im Front- oder Heckbereich der Geräteträger montiert werden, lassen sich die Anbaugeräte herstellerübergreifend einsetzen.

Eine ausführliche Marktübersicht finden Abonnenten der Fachzeitschrift KommnalTechnik hier.

Text: Stephan Keppler, Redaktion KommunalTechnik
Fotos: Werksbilder