DEULA-Expertentipp Freischneider oder Motorsense

Für unterschiedliche Einsatzgebiete werden verschiedene Geräte benötigt. Was ist bei Handhabung und Wartung der Geräte zu beachten?

Die Geräte werden in die zwei Gruppen Motorsensen und Freischneider eingeteilt. Motorsensen sind Geräte im unteren Leistungsbereich. Rasentrimmer und leichte Freischneider werden durch einen Elektromotor bis ca. 0,5 kW oder durch Ottomotoren bis ca. 1,5 kW angetrieben. Sie werden zum Ausputzen und bei der Mäharbeit in verwinkelten Flächen eingesetzt. Die Verwendung von Elektromotoren im Rasentrimmer ist in den Arbeitsbereichen Rasenpflege und Hobby richtig. Diese Geräte sind auch in lärmsensiblen Bereichen einsetzbar.

Mittelstarke Freischneider werden durch Ottomotoren bis ca. 2,0 kW angetrieben, finden bei größeren Mäh- und Pflegearbeiten Verwendung und werden dort eingesetzt, wo Rasenmäher geländebedingt nicht mehr arbeiten können, bzw. Gestrüppaufwuchs beseitigt werden soll. Starke Freischneider werden von Ottomotoren bis ca. 3,0 kW angetrieben. Sie werden in der Wald- und Landschaftspflege und bei der Stammzahlreduzierung in der Bestandspflege eingesetzt. Hier finden sich häufig Geräte mit einem kräftigen, verkürzten Schaft.

Beratung ist wichtig

Der Einsatzbereich ist entscheidender Faktor bei der Auswahl der Geräte. Es gibt praktisch für jeden Bedarf und Einsatz spezielle Ausführungen. Wichtig beim Kauf ist daher eine gute Vorstellung über die späteren Einsatzzwecke und eine gute Beratung vom Fachmann über die möglichen Erweiterungen, die nicht nur von der Leistungsfähigkeit des Motors abhängen. Wenn überwiegend Mäh- oder Freischneiderarbeiten durchgeführt werden sollen, empfiehlt sich der Lenkergriff. Ist an einen vielseitigen Einsatz (Mähen, Heckenscheren, Kehren, Hacken, Laubgebläse) gedacht, sollte der Rundgriff gewählt werden. Ein Wechsel zwischen diesen beiden Griffarten ist nur mit großem Aufwand möglich. Eine große Leistung bei geringem Gewicht, eine möglichst geringe Geräuschentwicklung bei niedrigem Schadstoffausstoß, wenig Vibration und eine hohe Betriebssicherheit sollten im Gerät vereint sein.

Viele Hersteller bieten Kombigeräte an. Zusätzlich zu einer Antriebseinheit können verschiedene Anbauwerkzeuge erworben werden. Damit sind diese Geräte nicht nur als Motorsense nutzbar, sondern können durch Wechsel des Aufsatzes auch als Heckenschere, Hochentaster, Hacke, Kehrwalze oder Laubbläser eingesetzt werden.

Zubehör für Freischneider und Motorsensen sollte stets der Freischneider-Sicherheitsnorm EN ISO 11806 entsprechen. Wird ein nicht genormter Aufsatz an den Geräten verwendet und bricht das Material des Messers oder der Kette beim Einsatz, können die Teile aus der Fassung schleudern und den Benutzer oder Passanten lebensgefährlich verletzen. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) warnt vor immer wieder aufgefallenen Importen von nicht zugelassenem Zubehör aus nichteuropäischen Ländern. Der Getriebekopf ist zur Aufnahme der Werkzeuge ausgelegt. Die Schneidwerkzeuge müssen vom Hersteller für das Gerät freigegeben sein und dürfen nur zu den in der Betriebsanleitung genannten Arbeiten eingesetzt werden.

Die DEULA rät

Pflegen Sie den Motor. Nur ein sauber eingestellter Leerlauf des Motors garantiert die richtige Funktion und die Betriebssicherheit der Fliehkraftkupplung. Es sollten täglich die Sauberkeit der Kühlrippen des Motors und die Sauberkeit des Luftfilters geprüft werden. Zur Schmierung nur die vorgeschriebenen Ölqualitäten benutzen.

Nach Möglichkeit nur fertig gemischten Sonderkraftstoff verwenden. Dieser enthält kein Benzol und keine anderen ringförmigen Kohlenwasserstoffe, die krebserregend sein können. Sonderkraftstoff altert kaum und verhindert Betriebsstörungen nach längeren Betriebspausen. Zum Nachtanken und zum Abstellen der Benzinkanister mehr als 3 m Abstand zur Arbeitsfläche einhalten.

Für die Schmierung des Getriebekopfes (Winkelgetriebe) ist ein hochwertiges Fett vorgeschrieben. Regelmäßig nach ca. 15 bis 20 Betriebsstunden prüfen und ggf. ergänzen. Zum Teil sind die Getriebeköpfe mit Schmierung auf Lebenszeit ausgestattet. Die Leistung der Geräte hängt wesentlich vom Zustand der Schneidwerkzeuge ab, deshalb auch regelmäßig bei den Schneidköpfen die Fadenlänge prüfen sowie Messer und Sägeblätter nach Anweisung rechtzeitig und richtig mit zweckmäßigem Werkzeug nachschärfen. Täglich alle Verschraubungen auf festen Sitz überprüfen, die Vibration der Geräte führt oft zu Lockerungen. Schlagmesser und Sägemesser auf Risse prüfen, eine Klangprobe ist dabei hilfreich. Beschädigte Werkzeuge auswechseln. Beschädigte und unsachgemäß geschärfte Werkzeuge können eine erhebliche Unwucht erzeugen.

Das Gerät muss beim Start waagerecht fest liegen, das Schneidwerkzeug darf dabei keine Bodenberührung haben. Den Freischneider nur mit voller Motordrehzahl betreiben. Immer mit beiden Händen die Griffe des Gerätes gut festhalten. Konzentriert arbeiten heißt, jederzeit mit Störungen zu rechnen und reagieren zu können.

Frank Heidmeier, Ausbilder der DEULA Westerstede