Neue Hubarbeitsbühnen für den Baumbeschnitt
Aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht müssen Straßenmeistereien Aufgaben in luftiger Höhe wahrnehmen – z.B. für den Baumbeschnitt. Für die Straßenmeistereien des Landesbetriebes Straßenwesen Brandenburg nahm dieser Aufgabenbereich in den letzten Jahren zu, es mussten dabei außerdem immer größere Höhen bewältigt werden und die Absperrung der Baustellen führten immer wieder zu Staus im Straßenverkehr.
Neue Hubarbeitsbühnen mussten her.....
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Verkehrssicherung hat oberste Priorität - rund 20% der Arbeitszeit dreht sich um die Baumarbeit
Gunther Otto, Kfz-Sachbearbeiter der Niederlassung Eberswalde, ließ sich vor 2 Jahren eine neue Hubarbeitsbühne vorführen und hat mittlerweile in jeder seiner 7 Straßenmeistereien eine solche Hubarbeitsbühne laufen.
Das Straßennetz im Land Brandenburg umfasst insgesamt fast 9 500 km. Diese werden vom Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg betreut. Dazu zählen 790 km Autobahn, 2 810 km Bundesstraßen sowie rund 5 807 km Landesstraßen. Dafür sind sieben Niederlassungen zuständig, der wiederum jeweils vier bis sieben Straßenmeistereien unterstellt sind. „Unsere Aufgaben umfassen grundsätzlich die Straßenunterhaltung, Instandsetzung und Verwaltung des Straßennetzes“, erläutert Gunther Otto, Kfz-Sachbearbeiter der Niederlassung Eberswalde. Vor gut zwei Jahren war er verantwortlich für die Ausschreibung von Hubarbeitsbühnen für alle sieben Straßenmeistereien, da immer mehr Baumarbeiten in großen Höhen anfielen.
25 m Hubarbeitsbühne aufgebaut auf einem Sprinter
Früher kamen im laufenden Verkehr Anhängerbühnen zum Einsatz, die lediglich bis 12 m in der Höhe ausgefahren werden konnten. Ihre Abstützung musste seitlich herausgezogen werden und ragte über die Fahrbahnmitte. „So mussten wir kurzfristig immer eine zusätzliche Ampelschaltung installieren, die natürlich den fließenden Verkehr behinderte. Wir gehören zum Randgebiet Berlins. Da sich Gewitter und Stürme und damit abknickende Äste nicht unbedingt an verkehrsarme Zeiten halten, kam es im Berufsverkehr manches Mal zu einem Verkehrschaos!“ erinnert Gunther Otto sich.
Die finanziellen Mittel des Landesbetriebes waren darüber hinaus begrenzt. „Wir mussten Geld sparen und wollten auf Dauer nicht jedes Mal eine Fremdfirma einschalten, wenn ein Ast über 12 m entfernt werden musste“, macht er klar.
„Da alle Straßenmeistereien in Brandenburg über eine Vielzahl von Alleen verfügen, haben wir erst einmal eine Lkw-Hubarbeitsbühne ausgeschrieben, mit der wir Erfahrungen sammeln wollten. Die Hauptkriterien waren dabei die Arbeitshöhe von ca. 25 m und eine möglichst geringe Abstützbreite. Darüber hinaus sollten Qualität und Service stimmen. Ein Teil unserer Ausschreibung war also ein 24 h Service vor Ort. Wir können es uns nicht leisten, die Geräte unbenutzt wochenlang stehen zu lassen.“ betont Gunther Otto.
Die Entscheidung fiel auf ein Vorführmodell der kompakten Lkw-Hubarbeitsbühne der Baureihe hyLIFT Euro B 25 T des Unternehmens B. Teupen Maschinenbau GmbH aus Gronau. Die Hubarbeitsbühne ist auf einem Mercedes-Benz Sprinter 311 CD aufgebaut. Bei einem Gesamtgewicht von knapp 3,5 t und einer Arbeitshöhe bis 25 m kann diese Maschine mit dem Führerschein Euro B gefahren werden.
Mittlerweile wurden sieben dieser Hubarbeitsbühnen in den beiden letzten Jahren angeschafft.
Straßenmeisterei fungiert als Baum-Feuerwehr Das Aufgabengebiet der Straßenmeistereien ist vielfältig. Es reicht von kleineren Reparaturarbeiten, dem Unterhalt von Ampelanlagen, der Pflege des Randstreifenbereichs bis hin zum Winter- und Gründienst. „Unsere Mitarbeiter müssen die vielfältigsten Aufgaben beherrschen“, erzählt Gunther Otto. „Sie haben alle eine Zusatzausbildung zum Straßenwärter.“
Der Baumbestand in Brandenburg ist sehr hoch. Dieser so genannte Grüne Bereich muss regelmäßig gewartet und auch für das Lichtraumprofil in Höhe von 4,50 m gesorgt werden, so dass beispielsweise ein Doppeldecker-Autotransporter unter den Bäumen schadensfrei fahren kann. „Wir haben sehr viele alte Alleen. Allein in der Straßenmeisterei Altlüdersdorf müssen wir um die 15 000 Bäume im Blick haben, dafür sind nur zwei Mitarbeiter zuständig.“ berichtet Reinhard Liese, Leiter der Straßenmeisterei. Die Mitarbeiter entscheiden bei Bedarf sofort an Ort und Stelle, ob ein Baum gefällt oder lediglich totes Holz entfernt werden muss. Nach einem Sturm oder einem Gewitter wird der komplette Baumbestand gesichtet und beispielsweise abgebrochene Äste beseitigt. „Rund 20 % unserer Arbeitszeit dreht sich rund um die Baumarbeit; die Verkehrssicherungspflicht hat bei uns oberste Priorität“, betont Liese.
Die Höhe der Bäume liegt je nach Art und Alter bei 20 bis 28 m. Der Baumbestand kann bis zu 100 Jahre alt sein. Es überwiegen Eschen und Eichen. „Pappeln haben wir in den letzten Jahre fast vollständig entfernt“, so Reinhard Liese. „Wir arbeiten überwiegend punktuell und reagieren wie die Feuerwehr auf plötzlich auftretende Schäden. Der übliche Grünschnitt wird nach einer öffentlichen Ausschreibung vergeben.“
Kombinierte Abstützung: hinten direkt am Fahrzeug, vorne in der Fahrzeug-Kontur, keine überstehenden Teile ragen in den Verkehr
Sieben brandenburgische Straßenmeistereien setzen auf den EURO B in der 3,5 Tonnen-Klasse beim Baumbeschnitt
Automatische Abstützregelung Die im Korb und an der Bodenstation der Hubarbeitsbühne installierte Proportional-Steuerung (Fuzzy-Technologie) ermöglicht äußerst sanfte Bewegungen. Dies ist bei der Annäherung an ein Höhenobjekt von großem Vorteil. Die Korbanlenkung ist so konstruiert, dass der Bediener auf dem Weg nach oben – über das Schaltpult hinweg – das Höhenziel immer im Blickfeld hat und nicht im Rücken. Durch Drehen des Korbes kann außerdem die Arbeitsbreite von 1,20 m auf 0,80 m verringert werden.
Das neue Abstützsystem gewährleistet ein spannungsfreies Aufstellen der Hubarbeitsbühne. Die Stützen befinden sich vor der Hinterachse, um ein Abfahren der hinteren Stützen beim Rangieren zu verhindern. Außerdem wurde die Abstützbreite auf 2,98 m verringert und Gunther Otto lobt: „Während wir früher die Abstützung manuell bei jedem Baum herausfahren mussten, geht heute alles automatisch. Das spart uns natürlich sehr viel Zeit ein.“
Die Hubarbeitsbühne kann seitlich auf maximal 11,00 m ausgefahren werden. Bei einer maximalen Korblast von 200 kg können zwei Mitarbeiter sicher im Arbeitskorb arbeiten.
„Es handelt sich um ein komplexes technisches Gerät. In ihm ist viel Intelligenz verbaut“, so Gunther Otto. „Mit diesen Lkw-Arbeitsbühnen haben wir trotz des begrenzten Budgets unser Ziel erreicht, jeder Straßenmeisterei der Niederlassung Eberswalde eine Hubarbeitsbühne zur Verfügung zu stellen, die sicher nach dem neuesten Stand der Technik in der Höhe arbeitet.“
LKW-Hubarbeitsbühne EURO B jetzt auf Mercedes Sprinter
Ein internationales Fachgremium hat die LKW-Hubarbeitsbühne EURO B in der 3,5 Tonnenklasse zur „Platform of the year“ prämiert. Eine maximale Arbeitshöhe von ca. 24,4 m, eine seitliche Reichweite von 9,00 m bei 200 kg Korblast oder 11,30m bei 80 kg sind beim Baumbeschnitt an Straßen und Alleen Vorraussetzung dafür, dass fast 100 % des bestehenden Baumbestandes seitlich erreicht und auch von der Höhe her abgearbeitet werden kann.Als Trägerfahrzeug steht nunmehr auch der neue Sprinter von Mercedes Benz zur Verfügung. Dieses Fahrzeug bietet ein höheres Platzangebot für Insassen und mehr Raumvolumen für Werkzeuge und Gerätschaften.Trotz des höheren Gewichtes des Transportfahrzeuges ist es dem Hersteller B. Teupen Maschinenbau GmbH / Gronau gelungen, unterhalb der 3,5 Tonnen Gesamtgewichts-Grenze zu bleiben. Dies beinhaltet, dass die LKW-Hubarbeitsbühne mit der europäischen Führerscheinklasse B auch Sonntags zum Einsatz kommen kann.
Das neue Erfolgsduo Teupen EURO B auf Mercedes Benz Sprinter findet zur GaLaBau in Nürnberg seine Premiere: Halle 7A-341
Weitere Informationen erhalten Sie bei unter www.teupen.info