Meister/in kommunaler Bauhof

Erstmals fand in diesem Jahr der Vorbereitungslehrgang zum anerkannten Fortbildungsabschluss „Meister/in kommunaler Bauhof“ an der DEULA Schleswig-Holstein statt.
Die Teilnehmer des Vorbereitungslehrgangs zum Meister kommunaler Bauhof“ sowie „Straßenwärtermeister“ und der Lehrer Sön-ke Ferch blicken Ende September in Richtung der Abschlussprüfungen. (Foto: Schmatzler)

Insgesamt 13 Teilnehmer haben am ersten Bauhof- und Straßenwärtermeisterkurs im Sommer 2019 an der DEULA teilgenommen. Davon strebten sieben Teilnehmer den „Meister kommunaler Bauhof“ an und sechs den „Straßenwärtermeister“.

Während der Straßenwärtermeister, der für die DEULA ebenfalls Neuland ist, an anderen Institutionen in Deutschland bereits angeboten wird, ist der Kurs zum „Meister/in kommunaler Bauhof“ einmalig in Deutschland. „Als wir uns dazu entschieden haben, einen Meisterkurs für Straßenwärter anzubieten, kam recht schnell die Idee, auch einen Meister für Bauhofmitarbeiter ins Leben zu rufen. Wir bieten schon seit Jahren Bauhofleiter-Kurse an, die gut besucht sind und der Fortbildungsbedarf in diesem Bereich ist augenscheinlich groß“, sagt Dr. Klaus Drescher, Geschäftsführer der DEULA Schleswig-Holstein. „Der „Meister kommunaler Bauhof“ richtet sich vor allem an bestehende Bauhofleiter und Personen, die später Führungsaufgaben übernehmen werden und möchten“, führt Andreas Schroedter, Vertriebsbeauftragter an der DEULA, weiter aus.

Wer darf teilnehmen?

„Die Teilnehmer in diesem Jahr kamen aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Für den nächsten Kurs haben wir Anmeldungen aus verschiedenen Regionen Deutschlands. Sogar aus Bayern und Baden-Württemberg haben wir mehrere Anmeldungen. Für Teilnehmer, die nicht pendeln möchten, hält unsere Einrichtung genügend Unterkünfte zu bezahlbaren Preisen vor“, berichtet Sönke Ferch, der die federführende Lehrkraft des Meisterkurses ist. Er gibt außerdem den Tipp, das Aufstiegs-BAföG, oftmals als „Meister-BAföG“ bezeichnet, zu nutzen, das hier voll greifen würde.

Zur Prüfung „Meister kommunaler Bauhof“ ist zugelassen, wer als Bauhofmitarbeiter/in über einen Gesellenbrief in einem anerkannten Ausbildungsberuf gemäß dem Verzeichnis anerkannter Ausbildungsberufe im Sinne von § 90 Absatz 3 Nr. 3 BBiG vom März 2005 verfügt sowie eine mindestens sechsjährige praktische berufliche Tätigkeit auf einem Bauhof oder einer Straßenmeisterei nachweisen kann. Bei den bauhofnahen Ausbildungsberufen Gärtner der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau, Straßenbauer oder Straßenwärter reicht eine mindestens dreijährige praktische berufliche Tätigkeit auf einem Bauhof oder in einer Straßenmeisterei. Daneben besteht auch die Möglichkeit, eine Zulassung zu erhalten, wer durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft macht, dass er Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen erworben hat, die die Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.

Aufbau Meisterkurs:

Um den „Meister/in kommunaler Bauhof“ zu erlangen, müssen folgende Fortbildungsbereiche absolviert werden.

  • Teil I: Fachpraktischer Teil: dreiwöchiges Fachpraktikum auf einem anderen Bauhof
  • Teil II: Fachtheoretischer Teil: 47 Tage an der DEULA in Rendsburg an den Wochentagen Montag bis Donnerstag (zuzüglich 3tägige schriftliche sowie mündliche Prüfung durch die Verwaltungsakademie Bordesholm) mit den Inhalten:
    • Technisches Zeichnen
    • Technische Mathematik, Baustoffkunde, Mechanik
    • Straßenrecht, Straßenbautechnik und Ingenieurbau (inkl. Verkehrssicherungspflichten)
    • Verkehrszeichen und -einrichtungen, Verkehrssicherung
    • Umweltschutz, Ver- und Entsorgungssysteme
    • Naturschutz und Landschaftspflege
    • Verdingungswesen
    • Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit und Unfallverhütung, Gefahrstoffe, Gefahrgüter
    • Bauhofbetrieb, Straßenunter- und Straßenerhaltung inkl. Beweis- u. Dokumentationspflichten;
    • Bauhof-Organisation inkl. Jahreskalender sowie Organisation Spontan- u. Sonderereignisse
    • Straßenreinigung + Winterdienst sowie Ölentfernung
  • Meisterarbeit: 15 bis 30 Seiten Umfang plus anschließende Präsentation und Gespräch

Für den vollständigen Meister müssen außerdem noch die Teile III und IV absolviert werden:

  •   Teil III: Wirtschafts-, rechts- und sozialkundlicher Teil (30 Tage, zuzgl. 1 Tag externe Prüfung)
  • Teil IV: Berufs und arbeitspädagogischer Teil (10 Tage, zuzgl. 2 Tage externe Prüfung)

Der Weg auf der DEULA ist kurz und kompakt - in nur 23 Wochen haben Sie Ihren kompletten Meister in der Tasche.

Auf Meister folgt Ausbildung

Während die Einführung eines Meisters üblicherweise auf einer bereits bestehenden Berufsausbildung basiert – wie zum Beispiel der Straßenwärtermeister die Weiterqualifizierung des Straßenwärters ist – verhält es sich beim „Meister kommunaler Bauhof“ anders. Es gibt bisher keine spezifische Ausbildung für Bauhofmitarbeiter. Diese ist aber für das Bundesland Schleswig-Holstein ab dem Jahr 2021 geplant und wird ebenfalls von der DEULA sowie einem bestehenden Netzwerk aus Bauhofleitern forciert und vorangetrieben.

Die Prüfungen des ersten Meisterkurses fanden Ende Oktober 2019 statt. Die Ergebnisse waren zum Redaktionsschluss noch nicht bekannt.

Mirja Schmatzler, Redaktion KommunalTechnik

Weitere Informationen unter: DEULA Schleswig-Holstein GmbH Telefon: 04331 / 847910, www.deula-rendsburg.de