IFAT: Das erwartet Besucher aus Kommunen

Die IFAT bietet einiges von der Stadtbegrünung, über ökologische Bauweisen, alternative Antriebe für Kommunalfahrzeuge bis hin zu intelligentem Wasser- und Abfallmanagement.
Die IFAT findet vom 30.Mai bis zum 3. Juni 2022 statt. (Foto: Messe München)

Vom 30. Mai bis 3. Juni 2022 findet die IFAT, Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft, in der Messe München statt und bietet einiges für Besucher aus kommunalen Betrieben. Sie beleuchtet eine Vielzahl an Maßnahmen, die Städte und Gemeinden nachhaltiger – und zukunftsfähiger – machen.

Klimaresilienz

Einerseits Starkregenereignisse, andererseits Wassermangel im Sommer. Der Koalitionsvertrag 2021 beinhaltet konkrete Ansätze, um dieser Problematik entgegenzuwirken. Dazu gehört die Unterstützung von kommunalen Investitionen in Klimaresilienz, vor allem in eine klimafeste Wasserinfrastruktur, die Extremniederschlägen und Niedrigwasser gewachsen ist. Darüber hinaus sollen durch Entsiegelungsprojekte die Versickerung von Regenwasser gestärkt und Überschwemmungsrisiken minimiert werden.

Grünanlagen sorgen nicht nur für Erholung und Entspannung. Städtische Vegetation trägt dazu bei, die sommerliche Hitzebelastung zu reduzieren und die Luft von Schadstoffen zu reinigen. Bei entsprechender Planung können sie sogar Schutz vor Überschwemmungen bieten. Sponge Cities – Schwammstädte – zielen darauf ab, möglichst viel Wasser zu speichern, statt in die Kanalisation abzuleiten. Zum Beispiel durch:

  • Baumrigolen: ein unterirdisches System von Drainage-, Speicher- und Versickerungselementen im Bereich der Baumwurzeln,
  • Dach- und Fassadenbegrünung: zur Aufnahme und Speicherung von Regenwasser,
  • Feuchtgebiete: zum Schutz vor Überschwemmung und zur Abkühlung des Stadtklimas durch kontinuierliche Verdunstung.
Alternative Antriebe für kommunale Fuhrparks sind ein Top-Thema der IFAT 2022.

Tag der Kommunen

„Hitze und Wassermanagement – Herausforderung für Stadt und Land“ ist auch das Thema des „Tag der Kommunen“ am 2.Juni von 10 bis 12 Uhr (Spange Raum B11) der im Rahmen der IFAT stattfindet. Der Tag der Kommunen ist eine gemeinsame Veranstaltung von DWA und kommunalen Spitzenverbänden und widmet sich dieser großen Herausforderung, der sich Kommunen jetzt und perspektivisch stellen müssen. Bei der Veranstaltung sollen Lösungsansätze und Praxisbeispiele aufgezeigt werden und in die Diskussion gegangen werden.

Bauen für die Zukunft

Bauen: ja. Aber richtig. Was können Städte und Gemeinden tun, um auch hier möglichst nachhaltig zu agieren? Denn aktuell trägt der Baubereich mehr als die Hälfte zum deutschen Abfallaufkommen bei. Umso wichtiger sind ein sparsamerer Ressourceneinsatz, Recycling und der Einsatz von Sekundärbaustoffen. Innovative Konstruktions- und Fertigungstechniken tragen ebenfalls zu einem umweltfreundlicheren Bauwesen bei, weil sie einen ressourcenschonenden – gegebenenfalls selektiven – Rückbau ermöglich. Auch hierzu bietet die IFAT wichtige Impulse.

Bei vielfältige Fahrzeugvorführungen können sich die IFAT-Besucher umfassend über neue technik informieren.

Null-Emissionen

Die gute Nachricht: Umweltfreundliche Antriebe sind im kommunalen Fuhrpark, vor allem bei Kehr- und Abfallsammelfahrzeugen, schon weit verbreitet. Neben Elektroantrieben sind Brennstoffzellen, Erdgas und Methangas – zum Beispiel Bio- oder Deponiegas – im Einsatz. Die weniger gute Nachricht: Es ist noch viel Luft nach oben, die Möglichkeiten sind längst nicht ausgeschöpft. Erfahren Sie auf der IFAT, wie Sie auch Ihre Kommune fit for future machen

Generell gilt: Je mehr alternative Antriebe, desto besser für die Umwelt – vor Ort und weltweit. So soll zum Beispiel die Umstellung auf elektrische Antriebe dabei helfen, die Emissionen in Städten zu reduzieren. Doch auch zur globalen Emissionsverringerung tragen elektrische Kommunalfahrzeuge bei, die grünen Strom bzw. Wasserstoff nutzen. Dass Alternativen zu bisherigen Verfahren nicht nur beim Fuhrpark relevant sind, zeigt die Neufassung der TA Luft vom Dezember 2021. Sie regelt die Reduktion von Luftschadstoffen bei immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftigen Anlagen und betrifft in Deutschland rund 50.000 Objekte – unter ihnen Abfallbehandlungsanlagen, Chemiefabriken, Metallerzeuger, Zementwerke und Großanlagen der Nahrungsmittelindustrie. Auch hierzu zeigt die IFAT Lösungsansätze.

Grüner Wasserstoff versus Lithium-Ionen-Batterien: Hauptenergiequelle der Elektromobilität sind lithiumhaltige Batterien und Akkus. Problem: ihre Brandgefahr bei unsachgemäßer Verwendung. Umweltkritisch ist aber auch die Vielzahl an verbauten Stoffen, die oft aufwändig gewonnen werden. Deshalb rückt grüner Wasserstoff immer stärker ins Blickfeld von Politik und Institutionen.

Fahrzeugvorführungen

Die VAK Truck in Action-Show bietet Ihnen Gelegenheit, sich die Arbeitsprozesse und -abläufe der Fahrzeuge und Aufbauten ausführlich erklären zu lassen. Erfahren Sie, wie Sie mit den neuartigen Kommunalfahrzeugen Arbeitskraft einsparen und die Leistung optimieren. Die VAK-Mitglieder schicken ihre Trucks und Maschinen aus fünf Arbeitsgruppen auf die Bühne der Live-Demonstration, um das komplette Spektrum kommunaler Aufgaben abzudecken. Zu sehen sein werden in kommentierten und moderierten Vorführungen:

  • Abfallsammelfahrzeuge
  • Absetz- und Abrollkipper
  • Behälter und Kräne
  • Flüssigabfallentsorgungs- und Rohrreinigungssysteme
  • Kehrfahrzeuge und -geräte
  • Winterdienstfahrzeuge und -geräte

Weitere Infos zur Mese und den dort vorgestellten Technikneuheiten lesen Sie in der KommunalTechnik-Ausgabe 2/2022.
Zur Homepage der Messe IFAT gelangen sie hier.