Wer Kosten verursacht, muss sie auch tragen.

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 - Über Realität und Revolution der innerbetrieblichen Finanzpolitik von Unternehmen und ihre Beziehung zu modernem Facility Management -

Eigentlich ist es logisch:  derjenige, der Kosten verursacht, muss auch das Geld haben, sie zu tragen. Auf diesem Grundsatz basiert schließlich die gesamte freie Marktwirtschaft. Warum sind die innerbetrieblichen Finanzströme nicht ausnahmslos ebenso organisiert? Zu oft orientiert man sich nicht am Gesetz der Ökonomie, sondern konzentriert sich auf das Beschaffen und Verteilen von Budgets. Dabei wird eine Gefahr häufig übersehen. Nämlich die, dass angemeldete Bedarfe nicht die tatsächlichen Bedürfnisse widerspiegeln. Ist das ökonomisch sinnvoll?

Wohl kaum. Das zeigen einfache Beispiele. Wie etwa der allseits bekannte Teufelskreis, der sich bildet, wenn verbrauchende Bereiche nur indirekt ihre Kosten tragen. Werden die Budgets permanent beschnitten, reagieren sie oft mit einer "Auf-Sicherheit-bestellen"-Mentalität. Kurzfristiges Ziel ist eine Finanzspritze auf Vorjahresniveau. Die wirklichen Bedürfnisse verschwinden dann ebenso wie die marktwirtschaftlichen Grundsätze aus dem Blick. Das Resultat ist ein Ressourcenverbrauch, der nicht mehr im gesunden Verhältnis zum ökonomischen Nutzen steht.

Doch was muss verändert werden, wenn Kostenverursacher die marktwirtschaftlichen Effekte ihrer Handlungen spüren sollen? Die Antwort ist im Grunde einfach. Die Finanzströme eines Unternehmens müssen so sortiert werden, dass der Nutzer, also der Verursacher der Leistungsinanspruchname,  direkt belastet wird. Er muss also selbst für seine Kosten aufkommen. Erst dann folgt auch die innerbetriebliche Seite des Unternehmens den marktwirtschaftlichen Regeln. Und erst dann können auch hier unnötige Ausgaben entdeckt und vermieden werden. Hier bahnt sich eine kleine Revolution in der Organisation der innerbetrieblichen Finanzströme an.

Ein unerlässlicher Schritt auf diesem Weg ist die Bildung eines Gesamtbudgets, welches die Finanzmittel für die Kernaufgaben sowie für die Supportbedarfe enthält. Bleiben die Budgets getrennt, besteht für den Nutzer kein direkter Anreiz, weniger Supportleistungen in Anspruch zu nehmen. Warum sich beispielsweise mit weniger Fläche begnügen, wenn das Geld dafür vorhanden ist? Mit der Bereitstellung eines Gesamtbudgets ist der Anreiz sehr wohl gegeben, denn der Nutzer wird feststellen, dass er bei weniger Flächen- oder Serviceinanspruchnahme zusätzliche Mittel für seine Kernaufgaben zur Verfügung hat. Welche Unterstürzungsleistungen sind daher unerlässlich und was ist nur ein nice-to-have? In der Folge wird es zu einer internen Umschichtung im Budget zu Gunsten der Kerngeschäftsausgaben kommen, da diese Ausgaben in aller Regel direkt wertschöpfend sind. So führt die Bildung eines Gesamtbudgets bei gleich bleibendem Budget zu einer höheren Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.

Eine solche Umorganisation kann über modernes Facility Management (FM) geleistet werden. Es schafft die organisatorische Grundstruktur, auf deren Basis der Nutzer nur mit dem belastet wird, was er auch tatsächlich verbraucht. Schließlich ist FM mehr als das Kümmern um Objekte! Dieses FM-Grundprinzip kann verbrauchte Leistungen und Ressourcen fakturieren, das heißt Bedarfe und Kosten benennen. Ist dieser Durchbruch geschafft, haben alle Beteiligten einen echten Anreiz, den Ressourcenverbrauch zu optimieren und die Kosten zu minimieren. Und das ohne Qualitätsverlust oder Unzufriedenheit der Verbrauchenden. Klingt nach Revolution, aber nicht nach Utopie.

Quelle: Internationales Institut für Facility Management GmbH, 28.04.2009

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