Wärme durch Grünschnitt

Klimaschutz ist ein wichtiges Thema in Saarlouis. 2008 startete die Stadtverwaltung bereits damit, die eigenen Gebäude energetisch zu optimieren. Ein Jahr später folgte die Einstellung eines Klimaschutzmanagers. Nun wurde die Biomassenheizanlage beim Neuen Betriebshof Saarlouis offiziell in Betrieb genommen.

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Hans Werner Strauß, Jürgen Barke, Günter Melchior, Marion Jost und Roland Henz übergaben die Anlage ihrer Bestimmung.

Im Jahr 2010 wurde ein integriertes Konzept erstellt, dessen Ziel es ist, bis 2050 in der Stadt eine Energie- und CO2-Einsparung um 80 % zu erreichen. Wertstoffketten zu schließen ist eine Maßnahme aus dem Katalog des Klimaschutzkonzeptes. Diese wird in der Zeppelinstraße perfekt umgesetzt. Aus dem Grünschnitt der Saarlouiser Bürger, der an der öffentlichen Sammelstelle für Grünschnitt und Gartenabfälle am „Lisdorfer Berg“ anfällt, entsteht Wärme zur kompletten Beheizung der Räume und Hallen des NBS. Rund 23.000 m³ Grün- bzw. 3.500 t Schredder-Material fallen dort jährlich an. Dies entspricht 4,8 Millionen Kilowattstunden Primärenergie bzw. 470.000 Liter Heizöläquivalent. Mit dieser Energie könnten 150 Einfamilienhäuser beheizt werden.

„Vor 25 Jahren wurde bei der Auswahl dieses Geländes für den Betriebshof generationsübergreifenden Weitblick bewiesen. Wir verfügen heute über einen hervorragenden Standort, dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Großes leisten und somit Privatisierungsdiskussionen ad absurdum führen. Wir können hier alles selbst – niemand kann das besser machen als wir. Die Arbeit des NBS wird nicht nur in der Stadt und im Saarland, sondern bundesweit in Veröffentlichungen gewürdigt. Ein Dank geht an meine Amtsvorgänger und den ehemaligen Baubeigegeordneten Hans Diwo für ihre tolle Arbeit“, sagte Oberbürgermeister Roland Henz vor zahlreichen Gästen bei der Übergabe der saarlandweit einzigartigen Anlage, die im Rahmen des Tages der offenen Tür des NBS stattfand. Er dankte dem Land, BGO Günter Melchior, das zuständige Fachamt und Klimaschutzmanager Horst Rupp, dem Stadtrat und allen beteiligten Firmen für die große Unterstützung bei der Realisierung der Maßnahme.

 

NBS spart zukünftig rund 10.000 Euro Heizkosten jährlich

Staatssekretär Jürgen Barke hatte einen Scheck über 200.000 Euro mitgebracht.  Als Pilotprojekt konnte die Biomassenfeuerungsanlage vom Land mit EU-Mitteln gefördert werden. Insgesamt beliefen sich die Baukosten auf ca. 490.000 Euro.
„Ich komme immer sehr gerne nach Saarlouis, beruflich und privat. Eine wunderbare Stadt. Klimaschutz und Industrieförderung sind kein Gegensatz, im Gegenteil, wie man hier sieht geht das wunderbar miteinander“, so Barke.

Einige technische Details nannte der Baubeigeordnete Günter Melchior. Das Brennmaterial wird über Schubroste vom Container in die Anlage gefördert. Automatische Zündung, Fernüberwachung, Rauchgarzirkulation, Staubabscheidung und Entaschung sind nur einige Vorzüge der neuen Technik. Eine Besonderheit: Holzbrennstoffe mit Wassergehalten bis 60 % können verwertet werden.

 

Kontakt Saarlouis: www.saarlouis.de
Fotos: Petra Molitor