Tagebucheintrag 5: Brückentage
Grünflächenunterhaltung
Die heftigen Unwetter Ende Juli haben auch in Aschersleben Spuren hinterlassen. Drei Wochen waren wir mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Denn es war nicht damit getan, heruntergefallene Äste wegzuräumen. Etliche Baumkronen mussten verschnitten, manche Bäume sogar ganz gefällt werden, weil Stämme gerissen waren und wir die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleisten konnten. Weshalb bis zur Beseitigung der Sturmschäden zwei Parkanlagen nicht betreten werden durften. Auch auf dem Friedhof sind einige Bäume umgestürzt. Die dadurch an einzelnen Grabstellen entstandenen Schäden, hielten sich zum Glück in Grenzen.
In solchen Ausnahmesituationen müssen natürlich alle ran. Was aber die wiederkehrenden Arbeitsabläufe angeht, sind wir gegenwärtig dabei, umzustrukturieren. Ab 2016 soll es im grünen Bereich konkrete Zuständigkeiten geben. Soll heißen: Den Pflegeteams werden bestimmte Aufgaben in festgelegten Gebiete übertragen. Um eine sinnvolle Aufteilung vornehmen zu können, überarbeiten wir derzeit das Grünflächenkataster der Stadt. Damit wollen wir nicht nur die Arbeitsabläufe optimieren und Leerlaufzeiten verkürzen, sondern auch die Eigenverantwortung der Mitarbeiter fördern.
Friedhofswesen
Wer dieser Tage über den Friedhof schlendert oder die Website www.qr-erinnerung.de aufruft, wird feststellen, dass wir unseren QR-Erinnerungspfad, wie vor kurzem schon angekündigt, erweitert haben. Möglich war das auch durch das, mit dem Gewinn des KT-Image-Awards, verbundene Preisgeld. Diesmal haben wir uns den Gefallenen beider Weltkriege gewidmet. Über QR-Codes an den drei Kriegsgrabanlagen und zwei Gedenkstätten können sich Geschichtsinteressierte im Netz über die Kriegsereignisse in Aschersleben informieren. Weiterhin sind die Namen der Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg abrufbar.
Auch ein anderes Vorhaben nimmt Gestalt an: Die mit der Konzeption für unser neues Themengrabfeld beauftragte Landschaftsarchitektin hat uns kürzlich einen ersten detaillierten Entwurf zukommen lassen. Und was sollen wir sagen? Der Erinnerungsgarten – das ist der Name, für den wir uns inzwischen entschieden haben – wird etwas ganz Besonderes. All unsere Vorstellungen von dieser pflegefreien, aber nicht anonymen, und in ihrer Größe nicht einfach zu beplanenden Anlage hat sie aufgegriffen und verfeinert. Herausgekommen ist ein gefälliges Ganzes mit einem an das keltische Baumhoroskop angelehnte Urnenfeld in der Mitte.
Und noch was zum Friedhof. Etwas gewundert haben sich die Besucher ja schon, als kürzlich ein Quadrocopter über ihren Köpfen kreiste. Aber das hatte einen einfachen Grund: Um künftige Veröffentlichungen bebildern zu können, brauchten wir Luftaufnahmen. Hierbei wurden wir vom freien Fotografen Thomas Tobis unterstützt.
Straßenunterhaltung
Wir haben wieder Brückentage. Nur hat das in unserem Fall rein gar nichts mit einem verlängerten Wochenende zu tun, sondern mit Mehrarbeit: Einmal im Jahr werden sämtliche Brücken im Stadtgebiet gereinigt. In dem Zusammenhang reparieren wir dabei die, von der Dekra im Rahmen ihrer letzten Inspektion, festgestellten Mängel. Das können Mauerwerksrisse sein, Korrosionsschäden an den Geländern sowie Beschädigungen im Fahrbahnbelag oder auf den Gehwegen. Eine typische Sommerarbeit.
Sommer wie Winter sind wir, beziehungsweise ist unser Kollege Marcel Winselmann unterwegs, um Verkehrsschilder zu reparieren, auszutauschen oder neu zu setzen. Mit in dieses Arbeitsfeld fallen Markierungsarbeiten. Vor einigen Tagen erst hat er einige Fußgängerüberwege in der Innenstadt erneuert. Ein gefragter Mann ist er auch, wenn größere Veranstaltungen anstehen und dazu Straßen gesperrt und Umleitungen ausgeschildert werden müssen. Die Arbeiten führt er im Auftrag des städtischen Ordnungsamtes aus.
Büro
Im Juni haben wir uns einen neuen Server sowie ein neues Datensicherungssystem geleistet. In dem Zuge wurde auch die Friedhofsverwaltung, Schmidtmannstraße, per Funkstrecke mit unserem Standort an der Heinrichstraße verbunden. Das erleichtert den Datenaustausch ungemein. Aber damit nicht genug: Auch Rufum- und Anrufweiterleitungen sind kein Problem mehr, seit wir die „Außenstelle“ in unsere ebenfalls neue Telefonanlage integriert haben. Durch die technische Aufrüstung eröffnen sich natürlich ganz neue Möglichkeiten, etwa in Sachen Terminplanung, E-Mail- und Adressverwaltung. Aus diesem Grund fand im September auch eine Schulung statt.
Gedanken
Man kann sich nur verbessern, wenn man sich stetig hinterfragt, mit anderen vergleicht – oder aber, wie wir es jetzt gemacht haben, die eigene Arbeit von Außenstehenden beurteilen lässt. Eins vorweg: Wir sind auf dem richtigen Weg. Zu dem Schluss ist Jens-Christian Monte von der Kommunalberatung und Service GmbH, kurz: Kubus, gekommen, den wir zur Manöverkritik eingeladen haben. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Die Liste unserer Tätigkeiten in der Auftragsbearbeitung sei beispielsweise sehr lang, es gebe zahlreichen Redundanzen, kritisierte Monte. Zudem sehe er Nachholbedarf, was die Mitarbeiterberichte angeht. Sie seien in seinen Augen zu wenig strukturiert, und das erschwere die Eingabe ins System nur unnötig. Doch Jens-Christian Monte beließ es nicht nur bei Lob und Kritik, vielmehr sprach er auch seine Empfehlungen aus, etwa zur Bildung von Verrechnungssatzgruppen oder Konfiguration unserer Software, die wir nutzen, um Stellen zu überprüfen und zu bewerten.
Und noch ein kleiner Nachtrag: Am 17. Und 18. September findet in Tangermünde die Friedhofskulturelle Tagung statt - Leitthema: „Friedhof 2.0 – Strategien und Ansätze zur Förderung zukunftsfähiger Friedhöfe“. Mit unserem QR-Erinnerungspfad haben wir ja bereits gezeigt, dass man den Friedhof mit seinen historischen Schätzen durchaus für die Zukunft stark machen kann, und doch ist es uns nun nochmal eine große Ehre in diesem Kreis über eben jenes Projekt zu sprechen. Mit dabei ist auch Uwe Hennig, Seitenbetreiber der QR-Erinnerung.