Tagebucheintrag aus Aschersleben
Grünflächenunterhaltung
Nicht nur im tiefsten Winter beginnen die Arbeitstage früh. Unser Kollege Andreas Müller muss auch dieser Tage früh raus. Dann, wenn auf den Straßen noch nicht so viel los ist, mäht er die Gräben und Hänge. Dazu steht ihm der Multicar M31 mit einem Auslegemäher der Firma Fiedler zur Verfügung.
Die extreme Trockenheit im Mai und Juni hat unsere Mitarbeiterin vor besondere Herausforderungen gestellt. 4500 bis 7500 Liter Wasser waren tagein, tagaus nötig, damit die 14000 Sommerpflanzen, Büsche und Bäume nicht verdursten.
Stichwort Bäume: Die gibt es in Aschersleben gegen eine Spende, seitdem der Verschönerungsverein, der sein Büro bei uns im Haus hat, die Aktion „Mein Baum für Aschersleben“ ins Leben gerufen hat. Wir unterstützen das, indem wir die Bäume gemeinsam mit den Baumpaten pflanzen – und schließlich die Baumpflege, samt Sicherung, übernehmen.
Friedhofswesen
Seit einigen Jahren haben wir auf dem Friedhof in Aschersleben verschiedene pflegefreie, aber nicht anonyme Grabanlagen. Die Nachfrage ist groß, um nicht zu sagen, dass diese Form – zumindest hier – der anonymen Bestattung den Rang abgelaufen haben. Auch in den Ortschaften wurden Grabstellen ohne Pflegeverpflichtung zunehmend gefordert. Dem sind wir nachgekommen und haben in allen elf Ortsteilen pflegefreie Urnenanlagen errichtet. Beziehungsweise sind noch dabei. Die Anlagen gleichen sich in ihrer Gestaltung. Sie sind ringförmig angelegt und bestehen aus bis zu 20 Grabstellen. Jede ist für zwei Urnen ausgerichtet. Die Hinterbliebenen haben die Möglichkeit, einen bis zu 30 mal 40 Zentimeter großen Stein – schräg oder liegend - setzen zu lassen und Blumen abzulegen. Die Bepflanzung obliegt uns. Die Anlage, in deren Mitte eine Rundbank zum Verweilen einlädt, wurde von uns konzipiert. Das Augenmerk lag vor allem darauf, sie in Form und Größe an die Gegebenheiten eines kleinen Ortsfriedhofes anzupassen. In Wilsleben haben wir zudem den Urnenhain verlegt. Der alte Platz war wenig repräsentativ. Im Zuge dessen bekamen zwei ursprünglich anonym beigesetzte Urnen auf Wunsch der Hinterbliebenen einen neuen Platz in der gerade erst entstandenen Gemeinschaftsanlage.
Auf dem Ascherslebener Friedhof ist indes der dritte Bauabschnitt in puncto Wegebau abgeschlossen. 140 Meter Hauptweg wurden diesmal grundhaft ausgebaut. Damit sind nun etwa drei Viertel des Weges gepflastert, was vor allem Menschen mit Gehbehinderung entgegenkommt.
Büro
Ein Teil des Tarifsystems im öffentlichen Dienst basiert auf leistungsorientierter Bezahlung – kurz: LOB. Auch wir haben uns vor einem Jahr, nach langem Ringen mit dem Personalrat, auf ein für uns geeignetes Modell verständigt. Derzeit finden mit allen Mitarbeitern die Abschlussgespräche statt. Ausgewertet wird, ob sie ihre per Vereinbarung festgelegten Ziele in Bezug auf Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit erreicht haben. Die Auszahlung erfolgt im August. Festzustellen ist aber bereits jetzt, dass die LOB eine motivierende Wirkung auf unsere Mitarbeiter hat.
Gedanken
Unser Sommerfest ist eine lieb gewonnen Tradition. Anfangs nur ein Hoffest mit Leckereien vom Grill, Musik und Tanz, werten es inzwischen Wettstreits auf. 2014 waren wir Schießen. Und für dieses Jahr hat sich unser neuer Personalrat gleich etwas Tolles überlegt. Per Los wurde die Belegschaft in Teams aufgeteilt und dann galt es, Flöße zu bauen. In unserer Werkstatt wurden die Pläne schließlich in die Tat umgesetzt. Dabei gab es viel zu Lachen, denn die Schwimmfähigkeit ließ sich bei dem einen oder anderen Vehikel nur erahnen. Eine Woche später hieß es dann "Leinen los!" Tatsächlich hielten sich aber alle über Wasser, zumindest zeitweise, und es wurde gerudert, geschoben und gezogen was das Zeug hielt. Das Team mit Meerjungfrau kam als erste ins Ziel und als am kreativsten erwiesen sich die Ortsteilmitarbeiter Karsten Kampe und Peter Hennig. Angesichts einer solch gelungenen Aktion können aber im Grunde nur alle Sieger sein.
Was haben wir uns gefreut! Und das gleich doppelt. Nicht nur, dass Jochen Grötschel, bis vor kurzem noch unser Auszubildender, seine Abschlussprüfungen bestanden hat: Im Juni ist er beim Berufswettbewerb der angehenden Landschaftsgärtner Erster geworden. Ausgerichtet wurde dieser von den Verbänden des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus Sachsen-Anhalt und Berlin und Brandenburg auf dem Gelände der Bundesgartenschau in Brandenburg an der Havel. Im Team mit Maximilian Weiher von der Firma Ferchland aus Burg konnte sich unser Mann gegen die Konkurrenz durchsetzen. Insgesamt waren 40 Azubis aus 22 Firmen am Start. Es muss eigentlich nicht extra erwähnt werden, aber: Jochen Grötschel haben wir natürlich übernommen.
Und gleich noch etwas Erfreuliches hinterher: Knapp 900 Euro haben die Ascherslebener für die Bepflanzung eines Beton-Elefanten gespendet. Viele Jahre stand er als Rutsche mitten in der Stadt. In Hinblick auf die Landesgartenschau musste er weichen – und fristet nun sein Dasein vor dem Zoo. In Zeiten knapper Kassen war es uns in diesem Jahr nicht möglich, ihn "anzuziehen", so gern wir das auch getan hätten. Umso glücklicher sind wir nun über die spontane Hilfe.