Tagebucheintrag 4, 2016: Straßenunterhalt und LEDs
Außenarbeiten:
Der Straßenunterhalt läuft in Kaufbeuren jetzt auf Hochtouren. Die sonst standardmäßigen großen Frostaufbrüche sind nach dem letzten milden Winter ohne lange Frostperioden kaum vorhanden. Trotzdem müssen kilometerweise Randsteine und Wasserführungsrinnen getauscht, Elefantenrisse in Geh- und Radwegen durch Fräsungen saniert sowie große Fugen in den Straßen vergossen werden. Dazu haben wir drei feste Straßenunterhaltungs-Teams mit jeweils zwei Mitarbeitern. Diese Teams sind sehr gut aufeinander eingespielt und können dadurch die Arbeiten routiniert bewerkstelligen. Das macht sich in der Qualität und in der Geschwindigkeit der auszuführenden Unterhaltsmaßnahmen sehr bemerkbar.
Die städtische Gärtnerei hat Anfang April mehrere öffentliche Grünflächen und Kreisverkehre der Stadt vorgerichtet und danach verschiedene Blumenwiesen-Samen gesät. Diese Blumenpracht beginnt nun langsam zu erblühen und wird bis spät in den Herbst eine Augenweide sein.
Im letzten Herbst haben wir uns dazu entschieden ein neues Gerät zur Unkrautbekämpfung anzuschaffen. Dieses Gerät arbeitet sehr umweltfreundlich, das Unkraut wird durch Heißwasser/Dampf mit einer Temperatur von 98 ˚C bis 102°C bekämpft. Die freigesetzte Energie zerstört die Zellstruktur der Pflanze. Oberirdische Pflanzenteile sterben ab und mit jeder Behandlung werden auch die Unkrautwurzeln weiter ausgelaugt. Nach insgesamt vier Monaten Einsatz können wir sehr gute Erfolge vorweisen und ich bin überzeugt, dass sich die gewünschte Nachhaltigkeit nach mehrmaliger Behandlung einstellt und wir somit unser Stadtbild noch mehr verschönern können.
Straßenelektrik:
Unsere Elektriker sind in Kaufbeuren für ca. 5.700 Leuchtpunkte und 47 Ampelanlagen zuständig. Im Zuge der Wartungsarbeiten werden von unseren Elektrikern nach und nach alle bestehenden Straßenbeleuchtungen durch ein von uns entwickeltes Plug-System auf LED umgebaut. Alle Neuinstallationen der Straßenbeleuchtung werden schon seit Jahren nur noch in LED ausgeführt, wobei in Kaufbeuren immer mehr die Intelligent-Light-Technik zum Einsatz kommt, z.B. wird auf Geh- und Radwegen mit Bewegungsmeldern gearbeitet. Bei Erfassen eines Melders bekommen alle darauf folgenden Straßenbeleuchtungen ein Signal und die Beleuchtung wir auf 100 % hochgefahren, sodass die Nutzer des Weges hell erleuchtet durch die Straßen geführt werden. Sobald aber kein Bewegungsmelder mehr belegt ist, dimmt dieser den Beleuchtungsstrang auf ca. 30 % zurück. Dadurch wird der Stromverbrauch gesenkt, aber trotzdem hat der Bürger bei Bedarf einen hell erleuchteten Weg und ein gutes Sicherheitsgefühl.
Werkstatt:
In unserem Fuhrpark mehren sich spätestens seit der Einführung von Euro 6 die Probleme mit den Fahrzeugen. Zu den schon sehr häufigen Elektronikproblemen kommen jetzt noch sehr viele Motorenprobleme, die auf die Partikelfilter zurückzuführen sind, dazu. Grund dafür ist der Einsatzbereich für Kommunalfahrzeuge, die in den wenigsten Fällen die notwendigen Temperaturen erreichen, um eine korrekte Regenerierungsphase der Partikelfilter einleiten zu können. Es werden immer öfter Standregenerierungen durchgeführt, die unsere Mechaniker zusätzlich ausführen müssen und den normalen Werkstattbetrieb sehr behindern. Die Aussage „Technik, die begeistert“ erhält in unserem Fuhrpark eine andere Wertigkeit.
Gedanken:
Die Unwetter, die zurzeit über Deutschland ziehen, mehren sich zunehmend. Durch Kaufbeuren fließt die Wertach, ein Fluss, der uns bisher wenige Probleme bereitet hat, genauso wenig wie die vielen Nebenarme und Bäche, die in Kaufbeuren sind. Wenn ich aber die Ereignisse in den Nachbarlandkreisen und -kommunen betrachte, komme ich immer mehr zu der Erkenntnis, dass wir dringend unseren Notfallplan für Hochwasser- und Unwetter-Ereignisse überarbeiten müssen, um noch besser auf dieses hoffentlich nie eintreffende Unglück vorbereitet zu sein.