Tagebucheintrag 1: Der Winter lässt auf sich warten

In Aschersleben übt sich der Winter bislang in vornehmer Zurückhaltung, Zeit zum Winterschlaf ist trotzdem nicht. Mit der Baumpflege haben die Mitarbeiter alle Hände voll zu tun. In der Werkstatt wird gewartet, was das Zeug hält. Und sonst? Hat 2015 einige Neuerungen mitgebracht.
Der milde Winter hat die Belegschaft − hier im Bild Simone Brandt − bisher keine zehnmal gefordert. Der große Wintereinbruch ließ bislang auf sich warten.

Straßenreinigung
Die Silvesternacht hat wie immer Spuren hinterlassen. 14 Kollegen haben am Neujahrsmorgen knapp 3 m³, also 20 Badewannen voll Müll in der Innenstadt zusammengekehrt. Überrascht hat uns die Menge nicht, es wurde nicht mehr und nicht weniger geknallt als in den Jahren zuvor.

Rosenmontag ist gerade erst vorrüber und auch dort hatten wir einiges zu tun.Nein, wir sind nicht kostümiert, sondern haben für Ordnung gesorgt, kaum dass die Karnevalisten an uns vorbeigezogen sind. Wir, das sind Cordula Hänschen, Elvira Schwarzburger, André Könnecke, Petra Hirsch. Und wer wissen will, was am Sonntag vor Rosenmontag in Aschersleben los ist, sollte Sich hier unser Video auf Youtube ansehen.

Winterdienst
Der Winter lässt auf sich warten. Bis zum Redaktionsschluss waren wir keine zehn Mal draußen, unter anderem sorgten wir am Zollberg für frei Fahrt. Damit haben wir es sogar in die Nachrichten geschafft. Was noch kommt, wissen wir nicht, vorbereitet sind wir: Unsere acht Räumfahrzeuge, darunter zwei Großstreuer für die 130 Straßenkilometer, die in unserem Zuständigkeitsbereich liegen, stehen einsatzbereit in der Fahrzeughalle. Wöchentlich sind je 14 Mitarbeiter in Alarmbereitschaft. Und wie jedes Jahr haben wir unsere Silos schon im Sommer mit 52 t Streusalz, das als Feuchtsalz ausgebracht wird, gefüllt. Dazu kommen 40 t Salz in Bigbags sowie je 250 t Sand und Splitt.

Baumschnitt ist zurzeit ein großes Thema und ein Spezialistenteam kümmert sich darum.

Grünflächenunterhaltung
Im ganzen Stadtgebiet gibt es rund 11.000 Bäume – und für uns damit jede Menge Arbeit. In Mehringen, einem Ascherslebener Ortsteil, hat unser Baumschnittteam zuletzt fünf 25 m hohe italienische Pyramidenpappeln aus Gründen der Gefahrenabwehr fällen müssen. Die an die 100 Jahre alten Bäume standen auf dem Schulhof und konnten deshalb auch nicht mit einem Schlag gefällt, sondern mussten schrittweise abgetragen werden. Bei einem solchen Auftrag macht sich unser neuer Buschhacker bezahlt. Bis zu 12 cm dickes Geäst können wir damit häckseln und reduzieren so die Transportfahrten zur Deponie deutlich.
Der Terminkalender unserer „Baumpfleger“ ist rappelvoll – Kronenpflege, Lichtraumprofil- und Kugelformschnitte... Im Frühjahr steht für die Kollegen ein Seminar ins Haus. Wir haben sie für eine Intensivschulung angemeldet. Eine besondere Pflege wird dieser Tage auch den Grünflächen in der Mitte der Kreisverkehre zuteil. Unsere Gärtner schneiden dort Stauden und Gräser zurück, damit sich die Frühjahrsblüher Ende Februar gut entwickeln können.

Maik Nielebock arbeitet in der Werkstatt. Jetzt, über Winter, warten er und sein Kollege alle Geräte, die im Frühjahr und Sommer gebraucht werden.

Werkstatt
Alle Geräte, die wir im Sommer im Einsatz haben, werden über den Winter in unserer Werkstatt gereinigt, gewartet – und wenn nötig repariert. Wir haben rund 200 motorbetriebene Geräte, da fällt immer was an. Unsere Werkstatt ist das Revier von Maik Nielebock und Uli Klempke. Beide arbeiten seit vielen Jahren für uns. Und auch, wenn sie ihre Arbeit im Hintergrund verrichten, sind sie doch ein wichtiges Zahnrad im Getriebe. Sie sorgen dafür, dass wir immer einsatzbereit sind. Und streikt doch mal ein Gerät, sind sie sofort zur Stelle. Für Vor-Ort-Reparaturen steht ihnen ein komplett ausgestatteter Werkstattwagen zur Verfügung.
 

André Könnecke ist Leiter des Bauwirtschaftshofs in Aschersleben.
Simone Hoff, Mandy Meyer, Roland Wübbenhorst, Steven Sonne, Andreas Müller (von links nach rechts) sind von den Kollegen in den neuen Personalrat gewählt worden.

Büro
Mit dem neuen Jahr hat auch ein neuer Personalrat seine Arbeit aufgenommen. An der Wahl haben sich 49 Mitarbeiter und damit rund 85 % der Wahlberechtigten beteiligt. Ein Ergebnis, das sich die Politiker bei Wahlen auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene wünschen würden. Der Personalrat setzt sich aus fünf Mitarbeitern zusammen, die sich für die Interessen ihrer Kollegen einsetzen werden. Aus persönlichen Gründen hatte der alte Personalrat Ende vergangenen Jahres vorzeitig sein Amt niedergelegt, weshalb eine Neuwahl erforderlich war. Neuer Vorsitzender ist Steven Sonne, unser ehemaliger Auszubildender, den wir übernommen haben.
Seit Anfang des Jahres gilt für unsere Mitarbeiter ein neues Arbeitszeitmodell. Das sieht nur noch eine Pause am Tag vor. Zugegeben, die Skepsis in der Belegschaft ist groß, aber die Vorteile liegen auf der Hand: Die Rüstzeiten verkürzen sich und somit erhöht sich der Produktivanteil an der täglichen Arbeitszeit. Außerdem – und darüber dürfte niemand traurig sein – machen wir Freitag jetzt schon um 12 Uhr Feierabend. Da das Arbeits-pensum erheblich schwankt, unterscheiden wir zwischen Winter- und Sommerarbeitszeit. Wir führen für jeden Mitarbeiter ein Arbeitszeitkonto und im Winter werden dann die im Sommer angesparten Stunden abgebaut. Die Mitarbeiter arbeiten zurzeit im wöchentlichen Wechsel.

Die Idee der QR-Codes auf dem Friedhof machte Aschersleben zum Gewinner des KT-Image-Awards.

Gedanken
Das vergangene Jahr hat uns allen viel abverlangt. Die städtischen Kassen sind chronisch leer und das bekommen auch wir als Eigenbetrieb zu spüren. Die Haushaltsstellen werden jährlich gekürzt und wir stehen vor der Herausforderung, sparsam mit den zur Verfügung stehenden Mitteln umzugehen und uns dabei trotzdem weiterzuentwickeln. Dazu ist es erforderlich, wichtige Investitionen zu tätigen, die uns perspektivisch helfen, Geld zu sparen beziehungsweise unsere Umsätze zu erhöhen. Wir sehen uns als moderner Dienstleister. Viele Weichen haben wir schon gestellt, um dahin zu kommen, wo wir stehen. Daher wird es schwer, 2014 zu toppen, was aber nicht heißt, dass 2015 langweilig wird. Unsere Köpfe sind voller Ideen und einige sind bereits auf den Weg gebracht. So soll auf dem Friedhof ein modernes Dienstleistungszentrum entstehen, wir wollen mehr Aufträge Dritter akquirieren und unsere internen Organisationsstrukturen verbessern.

Man hat eine Idee, verwirft sie wieder, dann kommt – wie aus dem Nichts ein neuer Gedanke. Und da ist ist nun: das Konzept! Unsere Planungen für das neue Dienstleistungszentrum auf dem Friedhof schreiten gut voran.

Informationen

Mehr Informationen erhalten Sie bei den folgenden Links:

Bauwirtschaftshof Ascherleben

Stadt Aschersleben

Gewinn des KT-Image-Awards