Ratgeber: Was ist bei der Wahl der Streumaschine zu beachten?

Streumaschinen variieren in Behälterform, Antrieb, Streustoffförderung und anderen Parametern. Welcher Winterdienst-Streuer passt für welchen Einsatz?

Beim Streuen gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten. Auftauende Streustoffe mit flächenhaftender Wirkung lassen das Eis zu Wasser schmelzen. Das Ergebnis ist eine zunächst feuchte Fahrbahn, auf der im trockenen Zustand Restsalz verbleibt, das erneutes Anfrieren verhindert. Abstumpfende Streustoffe wie Split, Brechsand oder Granulat werden in die Schneedecke gedrückt und erhöhen den Reibungswiderstand der Oberfläche, haben aber keine dauerhafte Wirkung. Streumaschinen variieren je nach gewünschtem Ergebnis und eingesetztem Streustoff in Behälterform, Antrieb, Streustoffförderung und anderen Parametern.

Um zu entscheiden, welche Maschine passt, sind folgende Fragen wesentlich:

  • Welche minimale/maximale Streubreite ist erforderlich?
  • Welche Streustrecke/Fläche wird bewältigt?
  • Welche Ladekapazität hat das Fahrzeug?
  • Welcher Streustoff wird verwendet?
  • Soll Salz befeuchtet werden?

Dabei ist zu beachten, dass Touren der höchsten Dringlichkeitsstufe eineinhalb Stunden dauern können und in dieser Zeit bei maximaler Streudichte kein Nachladen erforderlich sein darf. Die Maschinen müssen korrosionsbeständig sein, was sich beispielsweise durch den Verbau von Komponenten aus Kunststoff sowie Stahlkonstruktionen mit geeigneter Lackierung und Korrosionsschutz erreichen lässt. Aus ökologischen wie wirtschaftlichen Gründen ist es wichtig, dass auch bei variierender Geschwindigkeit eine gleichmäßige Streudichte erreicht wird und die Dosierqualität sich an Glätte und Witterung anpasst.


 

Streumaschinen im Überblick: Walzenstreuer, Tellerstreuer & mehr.
Um diese Ziele zu erreichen, sind am Markt verschiedene Streuvorrichtungen erhältlich. Anbau- und Anhängewalzenstreuer sind von der Bauform her kompakt, so dass sie häufig zur Gehwegreinigung eingesetzt werden. Sie bringen problematische Streustoffe sicher aus, schleudern kein Streumaterial weg und bieten eine Nachlademöglichkeit von der Ladefläche des Fahrzeugs aus. Dank der fixierten Streubreite stellen sie eine längere Einsatzdauer sicher.

Anbau- und Anhängertellerstreuer haben eine Streubreite von circa 70 cm bis zu 6 m. Durch diese hohe Flexibilität lassen sie sich auf Gehwegen ebenso einsetzen wie auf großen Plätzen und Flächen. Zu beachten ist lediglich, dass bei großen Streubreiten die Streudauer reduziert wird.

Ein großes Behältervolumen, hohen Bedienkomfort, hohe Dosiergenauigkeit und eine kompakte Bauweise bieten Aufsatzstreumaschinen. Die maßgeschneiderten Geräte sind im Verhältnis jedoch relativ teuer und brauchen längere Rüstzeiten.

Feuchtsalzstreuer schließlich verfügen zusätzlich zum Trockenstoffbehälter über Sole-Tanks. Auf dem Streuteller werden Trockensalz und Sole durchmischt, so dass von Sole umschlossene Salzkörner ausgeworfen werden. Auch bei unterschiedlichen Streubreiten, Streudichten und Fahrgeschwindigkeiten wird das Gemisch gleichmäßig auf die Fahrbahn aufgebracht, um seine Wirkung zu entfalten.

Quelle und Fotos: Kärcher