Mähen am Hang
Die Bedienungsanleitungen von Mähern sind Pflichtlektüre. Darin steht nicht nur viel Wissenswertes, sondern sie liefern auch Informationen zum sicheren und bestimmungsgemäßen Gebrauch des Geräts. Sie helfen bei der Entscheidung, ob ein bestimmter Mäher für den Einsatz auf einem Gelände überhaupt geeignet ist. Soll am Hang gemäht werden, verdienen beispielsweise die Angaben zur Standsicherheit quer zum Hang von Geräten erhöhte Aufmerksamkeit und sind stets zu beachten. Sollten hier erwähnte Einzelheiten von der Bedienungsanleitung abweichen, hat die Bedienungsanleitung immer Vorrang.
Bevor es losgeht
Erhöhte Vorsicht ist an steilen Hängen unbedingt geboten, denn wenn der Bediener rutscht oder der Mäher kippt, besteht Verletzungsgefahr. Arbeiten bergab sind immer schwieriger zu meistern als bergauf. Selbst wenn man mit seinem Mäher einen Hang noch gut hinaufkommt, kann es – ohne adäquate Ausstattung – auf dem Rückweg problematisch werden. Deshalb ist der Weg bergab von vornherein zu planen bzw. „mitzudenken“. Grundsätzlich gilt, dass ab gewissen Hangneigungen ausschließlich mit Mähern gearbeitet werden sollte, die über einen Antrieb und eine Bremse verfügen. Geräte mit Antrieb von AS-Motor sind mit Sicherheitsbremse ausgestattet, das heißt: Das Loslassen des Fahrantriebshebels arretiert automatisch die Parkbremse, sodass der Mäher zum Stillstand kommt. Auch eine Differentialsperre, welche die Geschwindigkeit bei Bergabfahrten begrenzt, ist kein Luxus, sondern trägt erheblich zur Sicherheit bei.
Tipp 1: Mäher und Gelände checken
Gewisse Grundregeln für Mäharbeiten gelten überall – egal, ob es steil ist oder nicht: Beispielsweise sollte vor der Inbetriebnahme eines Mähers immer eine Sichtkontrolle stattfinden, bei der Messer, Schutztücher oder -bleche, Antriebs- und Befestigungsteile sowie Kabel und Kabelverbindungen auf einwandfreien Zustand und festen Sitz überprüft werden. Die zu mähende Fläche sollte, bevor sie in Angriff genommen wird, auf Fremdkörper kontrolliert werden.
Tipp 2: Hangneigung und Bodenbeschaffenheit
Bei einer geneigten Fläche sind die Hangneigung und die Bodenbeschaffenheit wichtig. Zwischenzeitlich gibt es Apps für Smartphones, mit denen sich die Hangneigung einfach ermitteln lässt – denn Hand aufs Herz: Wer kann bei einer Kippgrenze von 21 Grad schon exakt abschätzen, ob die Neigung nun 19 oder 23 Grad beträgt? Aufsitzmäher sollten idealerweise ohnehin mit Neigungsmesser versehen sein.
Tipp 3: Arbeiten an Extremhängen
Spätestens bei ca. 40 Grad Neigung lässt sich mit Fug und Recht von einem Extremhang sprechen. Typischerweise sind etwa Lärmschutzwälle so steil. Schon das Laufen fällt hier nicht mehr leicht, geschweige denn die Mäharbeiten. Für Geräte, die hier zum Einsatz kommen, gibt es teils Zubehör, das die Traktion verbessert, etwa Agrarprofil- und/oder Doppelbereifung, Spikes oder Stahlräder als Steighilfe. Pendelnd aufgehängte Raupenfahrwerke, die sich proportional zueinander bewegen, halten den Bodenkontakt besonders gut.
Tipp 4: Tanken
Eine Grundregel beim Mähen am Hang lautet: Volltanken. Denn speziell, wenn der Mäher nicht über eine Benzinpumpe verfügt, kann es sein, dass der Motor ungewollt abstellt, wenn in einer Richtung quer zum Hang – mit Vergaser oben und Tank unten – kein Sprit mehr zum Motor gelangt. Da niemals wirklich ausgeschlossen werden kann, dass der Treibstoff mitten im Hang ausgeht, sind mechanische Bremsen an Mähern wichtig, die auch noch dann funktionieren, wenn der Motor aus ist. Das gilt speziell für Aufsitzmäher.
Quelle: AS Motor