Gewinner des KT Image-Awards
„Bester Gesamtauftritt“
Platz 1 belegte die Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße. Der Zweckverband überzeugte die Jury mit seiner sehr aussagekräftigen Bewerbung, in der sich die Besonderheiten eindrücklich spiegeln. Dazu gehört u.a. ein konsequent umgesetztes Farbleitkonzept. Jeder der fünf Arbeitsbereiche, wie zum Beispiel Abwasser, Straßenbau und der Kommunalservice, ist stets und überall eindeutig erkennbar, was den Bürgern eine klar strukturierte Orientierung bietet. Das gilt für Gebäude, Fahrzeuge und Arbeitskleidung genauso wie für die Öffentlichkeitsarbeit.
Zur Außendarstellung tragen nicht nur regelmäßige Pressemitteilungen und Broschüren bei, sondern in hohem Maß der KMB-Internetauftritt, der in seiner Transparenz, seinem nutzerfreundlichen Aufbau, dem Informationsgehalt und seiner Aktualität im kommunalen Bereich seinesgleichen sucht. Beispielhaft genannt sei dazu der – auch als App verfügbare – sogenannte Mängelmelder, mit dem Bürger Auffälligkeiten im Straßenbild, wie Schlaglöcher, illegalen Müll oder defekte Schilder melden und anhand einer Statuskennzeichnung den Erledigungsgrad erkennen können. Doch auch öffentlichkeitswirksame Aktionen, wie etwa Grünflächen-Patenschaften oder der Frühjahrsputz „Sauberhaftes Bensheim“, sorgen für große Bürgernähe. Transparent, engagiert, kompetent in der Arbeit wie in der Außendarstellung – das charakterisiert die Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße.
Platz 2: Gemessen an Bewertungspunkten und Ideenreichtum, hat die Silbermedaille des diesjährigen Zweitplatzierten schon einen Goldrand – sprich nur einen knappen Abstand zu Platz 1. Denn mit ihrer Bewerbungsmappe, ihrer Öffentlichkeitsarbeit und den vielfältigen Aktionen für die Bürger präsentierten sich die Umweltbetriebe der Stadt Bielefeld hervorragend im Wettbewerbsumfeld.
Eine der fünf Abteilungen, die Grünunterhaltung, bildete auch den Kern der Bewerbung zum KT Image-Award. Nach dem Motto „Bielefeld blüht auf“ war sie 2014 anlässlich des 800-jährigen Stadtjubiläums federführend bei der Entwicklung eines umfassenden Blühflächenkonzepts der Grünanlagen. Hierfür wurden sogar passende Logos entwickelt, die bis Ende 2016 von der Internetseite über den gesamten Schriftverkehr bis hin zur Flyern, Broschüren, vielfältige Pressemitteilungen und der Beschriftung der Betriebsfahrzeuge für Aufmerksamkeit sorgten. Als Sympathieträger stehen die eigenen Mitarbeiter häufig im Mittelpunkt der Werbung.
Ein besonderes Glanzlicht des Jubiläums setzten allerdings die Blumenwiesen, die mit der sogenannten Mössinger Blumenmischung eingesät wurden, einer Eigenkreation der Umweltbetriebe. Vor allem in den Straßenbegleitgrün-Flächen an den Hauptverkehrsstraßen wurde damit gearbeitet. Nach Ablauf des Jahres und nach großem Zuspruch der Bürgerinnen und Bürger war man sich einig, die beliebte Blumenmischung weiter zu entwickeln, bis heute zu nutzen und so für ein positives Image zu sorgen. Doch auch sonst ziehen die Öffentlichkeitsarbeiter der Umweltbetriebe alle Register, wenn es um Imagekampagnen und Bürgerbeteiligungsaktionen geht.
Platz 3 errang der Baubetriebshof der Stadt Rees am Niederrhein. An der Bewerbung überzeugte die Jury die Mischung verschiedener Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit rund um den Baubetriebshof, die für eine Stadt mit 22.000 Einwohnern nicht selbstverständlich ist. Dazu gehört das durchgehend einheitliche Erscheinungsbild genauso wie der Internetauftritt und das Logo des Betriebshofes. Dessen Slogan „Ihr Dienstleister“ spiegelt das Selbstverständnis des Teams wider.
Wichtig ist dem Baubetriebshof auch die Beteiligung der Bürger. Dies geschieht u.a. bei Spielplatzsanierungen, Pflanz- und Pflegevereinbarungen oder die Beteiligung bei der Ausgabe sogenannter Geburtenbäume für neugeborene „Bürger“. Anregungen, Fragen und Beschwerden sind umgehend zu bearbeiten. Dass die gute Arbeit wie auch die regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit bei den Bürgern gut ankommt, zeigte sich u.a. 2016 beim sogenannten „Bürgerbarometer“, einer Befragungsaktion der Tageszeitung NRZ, durch Bestnoten.
„Beste Einzelaktion“
Platz 1 geht in diesem Jahr an den Neuen Betriebshof Saarlouis (NBS) mit einem sehr aktuellen und richtungsweisenden Projekt: „Bürger erzeugen gemeinsam Strom“. Basis dessen ist das 2010 in Saarlouis beschlossene und seitdem schrittweise umgesetzte Klimaschutz-Konzept, demzufolge Saarlouis bis 2050 den Status „Null-Emissions-Stadt“ erreichen möchte. Dabei spielt der Betriebshof eine Vorreiterrolle. 2014 ging am NBS-Standort ein Biomasseheizkraftwerk ans Netz, mit dem die Heizanlage des Betriebshofes versorgt und ein großer Teil des Energiebedarfs gedeckt wird. 2017 folgte als nächster Schritt die Installation einer Photovoltaikanlage auf den Dächern des NBS.
Hierbei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt zwischen der Stadt und der Bürgerenergiegenossenschaft Köllertal (BEG). Auf diesem Wege können sich die Bürger als Anleger beteiligen, den Umweltschutz unterstützen und ein im ganzen Saarland einmaliges Konzept unterstützen. Der erzeugte Strom dient nicht nur der Deckung des heutigen Betriebshof-Bedarfs, sondern ist auch ein wichtiger Schritt bei der Umstellung des Fuhrparks auf Fahrzeuge und Geräte mit Elektroantrieb. Dass dieses Projekt vom Betriebshof und der Stadt mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit begleitet wird, versteht sich für die Verantwortlichen von selbst.
Platz 2 in dieser Kategorie geht ganz in den Süden der Republik, genauer gesagt nach Ravensburg, fast schon in Sichtweite des Bodensees. Und passend zur Region Oberschwaben lautet auch das Motto der Kampagne, für die der Bauhof der Stadt heute ausgezeichnet wird: „Oifach sauberer“, für Nicht-Schwaben: „Einfach sauberer“. Mit der 2017 initiierten, neuen Kampagne führt die Stadt die bisherige Aktion „Saubere Stadt“ weiter. Fünf Jahre lang hat die Initiative Ravensburg mit Plakatkampagnen und Aktionen für mehr Sauberkeit in der Innenstadt und für Müllvermeidung sensibilisiert.
Schwäbische Slogans sollen sympathisch das Heimatgefühl ansprechen und so auch zum Mitdenken und Mitmachen anregen. 2017 wurden in einem ersten Schritt die Fahrzeuge des Betriebshofes mit „Oifach sauberer“ versehen, um dem Team sichtbar ein frisches, neues Aussehen zu geben. Als weiteren Schritt wurden Mülleimer in der Innenstadt mit mannshohen "Saubermännern" versehen. Ein weiterer Baustein ist die jährliche Stadtputzaktion, auf Schwäbisch Stadtputzete. Seit rund 20 Jahren streifen Vereine, Schulklassen und weitere Teilnehmer durch die Flure und sorgen für Sauberkeit im Stadtgebiet. Die jüngste Stadtputzete fand gut zwei Wochen vor der Preisverleihung statt.
Platz 3: Der nächste Preisträger, die Stadt Aschersleben in Sachsen-Anhalt, brachte schon allerhand Erfahrung mit dem KT Image-Award mit. Bereits 2014 gehörte sie zu den Gewinnern in dieser Kategorie, wenngleich damals auf Platz 1. Auch 2017 war die Bewerbung eindrucksvoll, sodass die Ergebnisse der drei Bestplatzierten recht dicht beieinander lagen. Thematisch hat Aschersleben Kontinuität bewiesen, denn erneut standen die städtischen Friedhöfe im Mittelpunkt der Bewerbung. Hier verfolgen Andre Könnecke und sein Team ein ebenso beeindruckend-modernes wie innovatives Konzept, um diesen Teil des öffentlichen Raums im Fokus der Menschen zu halten, aus Orten der Erinnerung einen selbstverständlichen Bereich aktiven Stadtlebens zu machen.
Außerdem wird damit den unübersehbar im Wandel befindlichen Trends der Bestattungskultur Rechnung zu tragen: alternative Bestattungsformen, ein Trend zu mehr Individualität, gleichzeitig der Bedarf pflegefreier Grabstätten mit Namensnennung. Dies alles gelingt mit dem 2016 eröffneten Erinnerungsgarten. Er vereint herkömmliche Reihen- und Erdgräber mit einer Urnengemeinschafts- und Paaranlage. Auch Baumbestattungen, eine Anlage für Sternenkinder sowie ein Bereich für Mensch-Tier-Bestattungen sind integriert. Spannend erschien der Jury in diesem Kontext u.a. das Einbeziehen der Bürger im Vorfeld der Konzeptphase. Denn gemeinsam mit der Lokalredaktion der Mitteldeutschen Zeitung führte der Bauhof eine Online-Abstimmung durch.
Sonderpreis „Kleinste Stadt“
Diese Urkunde wurde beim KT Image-Award 2017 erstmals verliehen und soll das Engagement der „kleinsten teilnehmenden Stadt bei diesem Wettbewerb würdigen. Preisträger ist Schillingsfürst, trotz ihrer „nur“ 2.800 Einwohner eine Stadt mit über 1.000-jähriger Geschichte im mittelfränkischen Landkreis Ansbach. In der Kategorie „Beste Einzelaktion“ bildete ein Tag der offenen Tür des Bauhofes, zu dem der Bürgermeister und der Bauhofleiter im Juni 2017 erstmals eingeladen hatten, die Grundlage der Bewerbung. Ziel des Tages war, den Einwohnern das breite Tätigkeitsspektrum des Bauhofes und die Leistungen des Teams anschaulich zu machen.
Ein Tag der offenen Tür an sich ist – im bundesweiten Vergleich – kein Novum. Und die Platzierung im Vergleich zu den „Großen“ führte Schillingsfürst nicht auf einen der Medaillenränge. Doch gerade für kleine Kommunen ist Öffentlichkeitsarbeit für den Bauhof nicht selbstverständlich, und zudem waren sowohl Aufwand als auch Erfolg in Schillingsfürst beachtlich. Kleines Schmankerl in dem Zusammenhang: Den ansprechend und professionell gestalteten Einladungsflyer wie auch die Berichterstattung im Internet zierte das Logo des KT-Image-Award „I like my Bauhof“. Damit zeigten die Verantwortlichen in Schillingsfürst schon im Vorfeld ihre Sympathie für diesen im Kommunalsektor einzigartigen Wettbewerb in Sachen Öffentlichkeitsarbeit.
Jens Noordhof
Redaktion KommunalTechnik