Fontänen aus dem Wasserwald

Der neue „Wasser-Erlebnis-Spielplatz Contwig” ist das erste von insgesamt drei Impulsprojekten im Rahmen des Tourismus-Konzeptes der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land.
Der neue „Wasser-Erlebnis-Spielplatz Contwig” Foto: Hein

Der neue „Wasser-Erlebnis-Spielplatz Contwig” ist das erste von insgesamt drei Impulsprojekten im Rahmen des Tourismus-Konzeptes der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land. Mit attraktiven Freizeitangeboten sollen der Tages- und Mehrtagestourismus sowie die weichen Standortfaktoren im Landkreis Südwestpfalz gefördert werden. Der Gemeinde Contwig kommt mit ihren 5.130 Einwohnern in diesem Verband eine zentrale Rolle zu.
Die Talbereiche im östlichen Gemeindegebiet Contwigs stellen ein wichtiges überörtliches Naherholungspotential dar. So ist der Fuß- und Radweg entlang des nahegelegenen Schwarzbaches, einem Gewässer zweiter Ordnung, eine wichtige grüne Verbindungsachse, die bis in die Innenstadt der Rosenstadt Zweibrücken hineinreicht und gut an die überregionalen Rad- und Wandernetze angeschlossen ist. Auch ist der Ort durch einen Bahnhaltepunkt optimal an den Schienennahverkehr und den „Rheinland-Pfalz-Takt” angebunden.
In den 1980er Jahren wurde ein Bebauungsplan konzipiert, der die Talauen im Innerortsbereich zum Sondergebiet für Freizeit und Erholung ausgewiesen hat – mit Tennis, Bootsweiher, Minigolf, Kinderspielplatz und Grillplatz. Nach annähernd vier Jahrzehnten intensiver Nutzung bestand nun die Notwendigkeit, das beliebte Areal sukzessiv und umfassend zu modernisieren.

Die Planung nimmt konzeptionell das Motiv einer Lagune auf, die von amorphen Hügeln umgeben ist. Foto: Laport

Wasser-Erlebnis statt Minigolf
Die Umstrukturierung sah einen circa 2.500 m² großen Wasser-Erlebnis-Spielplatz anstelle des alten Minigolfplatzes vor. Der 2016 fertiggestellte Wasserspielplatz ist während der Sommermonate über das benachbarte Warm-Freibad und den vorbeiführenden Fuß- und Radweg zu erreichen. In der Nebensaison ist er nur von außen zugänglich. Aus Gründen der Verkehrssicherheit wurde das Areal eingezäunt.
Die Planung nimmt konzeptionell das Motiv einer Lagune auf, die von amorphen Hügeln umgeben ist. Hierdurch entsteht eine „introvertierte” Spiellandschaft mit einer abwechslungsreichen und vielseitigen Topographie. Innerhalb der Lagune sind zwei muschelförmige Spielinseln arrangiert, mit einem jeweils eigenen Thema:
Die kleinere Spielmuschel beherbergt eine Matschanlage. Mit einer Schwengel-Pumpe wird Grundwasser über Rinnen auf Matschtische befördert, die unterschiedlich hoch angeordnet sind. Der Wasserfluss kann auf einfache Art mit Sand umgeleitet werden. Die Kinder lernen dabei auf spielerische Art und Weise die Prinzipien von Ursache und Wirkung kennen.
In der größeren Spielmuschel ist eine stilisierte Wasserlandschaft mit Pumpen, Staustufen, Kanälen, Trittsteinen und Felsmotiven entstanden, die den Erlebnisschwerpunkt der Anlage bildet. Sie umfasst mehrere Spielstationen mit unterschiedlichen Wasser-Einspeisepunkten – zum Beispiel einer Handhebelpumpe, einem Wasserspender, Schleusen und Wehren, mit denen sich der Wasserstand individuell regulieren lässt.

An der höchsten Stelle befindet sich der „Wasserwald” mit seinen bis zu vier Meter hohen Holzmasten. Foto: Laport

An der höchsten Stelle befindet sich der „Wasserwald” mit seinen bis zu vier Meter hohen Holzmasten, an deren Enden sich Wasserdüsen befinden. Wird „interaktiv” ein Pumpenhebel betätigt, werden die in der Nähe stehenden Personen von oben durch senkrechte, rotierende, pilzartige oder sprühende Fontänen nass gespritzt. Dieses ist insbesondere in der warmen Jahreszeit eine willkommene Abkühlung und ein Spaß für alle Altersgruppen (während der Wintermonate werden sämtliche Geräte deaktiviert).
Die Kulisse der Spiel-Muscheln wird von sanft geschwungenen, organischen Hügeln gebildet. Sie grenzen den Wasserspielbereich an seinen Rändern harmonisch von der naturbelassenen Talaue ab. Die Besucher haben die Möglichkeit, das Areal aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Höhen zu erleben. Entlang der Rundwege befinden sich zahlreiche Sitzgelegenheiten aus Natursteinquadern mit Blickrichtung auf die beiden Spielmuscheln.

Spielen, lernen und entdecken
Das Konzept des Wasser-Erlebnis-Spielplatzes orientiert sich am ländlich geprägten Umfeld von Contwig, einem Dorf der Steinmetze und Maurer. Die Miniatur-Wasserlandschaften wirken sehr naturnah und interessant: Sie animieren die Kinder zum Spielen, Lernen und Entdecken. Während sie sich in den zwei zentralen Spielmuscheln austoben, können die Eltern das Geschehen bequem von Sitzquadern an der Peripherie aus beobachten oder auch selbst mitspielen.
Die Wege der Anlage sind aus ökologischen und wasserrechtlichen Gründen mit einer durchlässigen Decke versehen. So kann das anfallende Niederschlagswasser direkt in den Untergrund versickern, ohne das Kanalsystem zu belasten. Die in der Deckschicht gespeicherte Feuchtigkeit sorgt bei warmen Temperaturen für ein angenehmes Kleinklima. Ein eigens angelegter Brunnen versorgt den Wasserspielplatz mit Grundwasser. Dies spart Kosten und entspricht darüber hinaus dem Nachhaltigkeitsgedanken eines schonenden Umgangs mit regenerativen Ressourcen: Das Wasser wird anschließend wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt.
Die Auswahl der Spielgeräte erfolgte neben gestalterischen Aspekten insbesondere unter den Gesichtspunkten „Spielwert” und „Interaktivität”. Es wurden  hauptsächlich solche Geräte ausgewählt, an denen mehrere Kinder zur gleichen Zeit spielen können. Dies fördert die Gruppendynamik und verhindert ein Ausgrenzen der kleineren und schwächeren Kinder.
 

Quelle: Richter Spielgeräte GmbH