Energie-Spar-Offensive: EU schafft die Glühbirne ab
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Europa schafft die klassische Glühbirne ab. Die größten Stromfresser unter den Lampen sollen schon nächstes Jahr aus dem Handel verschwinden.
Dieser EU-Beschluss vom Montag soll den 27 EU-Staaten beim Stromsparen und Erreichen der Klimaziele helfen. Die Bürger sollen zur Beleuchtung ihrer Wohnungen komplett auf Leuchtstoff-, Halogen- oder LED-Lampen umsteigen. Die sind zwar teurer, sollen aber länger halten und verbrauchen weniger Energie. Der Beschluss des zuständigen Ausschusses werde dafür sorgen, "dass die Glühbirnen schrittweise vom Markt beseitigt werden", sagte der französische Energieminister und Ratsvorsitzende Jean-Louis Borloo am Montag in Brüssel. Dort betonten die 27 EU-Staaten im Ministerrat auch ihre Entschlossenheit, sich von ausländischen Öl- und Gaslieferungen unabhängiger zu machen.
EU-Bürger können Stromkosten in Höhe von sieben Milliarden Euro sparen
Nach Angaben aus dem Europa-Parlament sollen Birnen mit mehr als 100 Watt von September 2009 an aus dem Handel genommen werden. Anfang 2010 folgen demnach Birnen mit mehr als 40 Watt und zwei Jahre später auch schwächere Lampen. Die Verbraucher sparen laut EU-Berechnung 50 Euro Stromkosten im Jahr, wenn sie nur noch Sparlampen benutzen. "Energie, die man nicht verbraucht, braucht man weder einzuführen noch selbst zu produzieren", sagte der dänische Vertreter Thomas Egebo. Sein Land setze zudem auf erneuerbare Energiequellen wie Sonne und Wind. ähnlich äußerten sich die Minister anderer Länder.
Der Ratsvorsitzende Borloo sagte zum "Aus" für die stromfressende Glühbirne, das EU-Eßperten parallel zur Ratssitzung beschlossen: "Das wird sicher große Auswirkungen auf unseren Stromverbrauch haben." Bundeswirtschaftsminister Michael Glos betonte, die Nutzung der Glühbirnen solle allmählich auslaufen: "Ich glaube nicht, dass die Umwelt gerettet wird, indem man etwas einfach ausknipst." Die Politik könne auch "keine Polizisten in jede Wohnung schicken", sagte Glos. Den Grundsatzbeschluss zur Abschaffung stromfressender Glühlampen hatten Europas Staats- und Regierungschefs bereits im März 2007 getroffen. Seither arbeiteten Fachleute an der Umsetzung. Der Ratsvorsitzende Borloo bezifferte das Sparpotenzial auf 40 Terawattstunden pro Jahr. Fast ebenso viel soll ein früherer EU-Beschluss zur Umstellung der Beleuchtung in Büros, Fabriken und Straßen bringen. Diese Einsparung entspricht nach Angaben der EU-Kommission dem gesamten Stromverbrauch eines Landes wie Rumänien. Nach Angaben der Lampenindustrie können EU-Bürger insgesamt Stromkosten in Höhe von sieben Milliarden Euro sparen.
Falls die EU-Staaten und das Europa-Parlament keine Einwände gegen die Brüsseler Eßpertenentscheidung erheben, will die Kommission den Beschluss im Frühjahr 2009 in Kraft setzen.
Umweltschützer fordern bessere kobilanz der Sparlampen
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte, die Ökobilanz der Sparlampen zu verbessern. Diese Lampen enthielten noch zu viel Quecksilber. Der Handel sollte ausgediente Lampen als Sondermüll einsammeln. Ein wenig bekanntes Problem sei zudem, dass Sparlampen unnötig viel Elektrosmog erzeugten. (dpa)
Quelle: agrarheute