Baum des Jahres
Höchst kontrovers und emotional kann es zugehen, wenn von der Fichte die Rede ist. Für die einen trägt sie den unantastbaren Glorienschein des „Brotbaums der deutschen Forstwirtschaft“. Dagegengehalten wird unter anderem auch mit Sätzen wie: „Willst du den Wald bestimmt vernichten, pflanze nichts als reine Fichten!“. Es geht dabei selbstverständlich nicht um die Fichte an sich. Die ist unschuldig. Aber an ihr entzündet sich immer wieder die Frage, wie naturnah könnten unsere Wälder sein, ohne ihre Wirtschaftlichkeit zu verlieren. Dieser im Grunde schon seit über hundert Jahren ausgetragene Disput wird allerdings zunehmend überlagert von der Frage, wo und vor allem wie lange es angesichts der zunehmenden Klimaveränderung überhaupt noch einen Platz in Deutschland für die Fichte geben wird.
Eigentlich ist die Fichte ein Baum der Taiga. Dort, in dieser eher kalten, sogenannten borealen Vegetationszone liegt ihr natürliches Hauptverbreitungsgebiet. Von Skandinavien über die baltischen Länder bis kurz vor dem Ural prägt sie zusammen mit Birken, Aspen oder Kiefern weite Teile dieser nordischen Waldlandschaft.
Ohne den jahrtausendelangen menschlichen Einfluss wären unsere heutigen Wälder zu über neunzig Prozent Laubmischwälder, überwiegend geprägt von Buchen und Eichen. Tatsächlich aber sind die Nadelbäume heute in der Mehrheit.
Lesen Sie hier mehr über die Historie, das Vorkommen und die Nutzung der Fichte: baum-des-jahres.de
Quelle: Dr. Rudolf Fenner, Vertreter von ROBIN WOOD im Kuratorium Baum des Jahres