Ab heute lebt die Welt auf Pump

Die Weltbevölkerung hat Donnerstag (13. August) alle Ressourcen verbraucht, die ihr für das ganze Jahr 2015 zur Verfügung stehen. Unser Ressourcenverbrauch steigt kontinuierlich. Schuld daran ist unter anderem unser Konsumverhalten.
Mittlerweile sind über 1,5 Planeten nötig, um die Bedürfnisse der Weltbevölkerung langfristig zu stillen.

Am 13.August 2015 ist der „World Overshoot Day“. Das heisst: Ab morgen lebt die Welt auf Pump. Die Menschheit hat bereits jetzt alle Ressourcen ausgeschöpft, welche die Erde innerhalb eines Jahres erneuern kann. Erstmals verbrauchte die Weltbevölkerung Anfang der 70er Jahre mehr Ressourcen, als die Erde im gleichen Zeitraum produzieren konnte. Damals fiel der „World Overshoot Day“ in den Dezember. Dieses Jahr findet der Tag bereits am 13. August statt, rund eine Woche früher als im vergangenen Jahr (19. August 2014). Mittlerweile sind über 1,5 Planeten nötig, um die Bedürfnisse der Weltbevölkerung langfristig zu stillen. Geht diese Entwicklung so weiter, sind im Jahr 2030 global über 2 Planeten nötig.

Das Global Footprint Network berechnet jährlich die auf der Erde verfügbare Biokapazität - das Potenzial der Natur, die entnommenen Ressourcen zu erneuern und Schadstoffe abzubauen - und stellt es dem ökologischen Fußabdruck (Footprint) gegenüber, dem Maß für die menschliche Inanspruchnahme der Naturleistungen. Ist die Beanspruchung größer als der Nachschub, spricht man von einem "Overshoot" - der ökologischen Überschuldung.

 

Vielen ist nicht bewusst, welchen Ressourcenverschleiss unser Konsum mit sich bringt: Für ein 100 Gramm schweres Handy sind zum Beispiel 44 Kilogramm Rohstoffe nötig. Auch andere Geräte, die in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken sind, belasten unsere Umwelt stark. So frisst ein Laptop 734 Kilogramm und  ein LCD Fernseher ganze 2666 Kilogramm unserer Ressourcen.

«Um den Rohstoffverschleiss einzudämmen und die Umwelt zu schonen, sollte man Geräte wie Handys so lange wie möglich verwenden und so der Wegwerfmentalität Gegensteuer geben», sagt Ökobilanzexperte Christoph Meili. Sind elektronische Geräte kaputt und können nicht mehr repariert werden, darf man sie kostenlos im Fachhandel zurückgeben, wo sie recycelt werden. Weitere Tipps, wie man den Ressourcenverbrauch minimieren und so die Umwelt schützen können, findet man auf www.wwf.ch/konsum. Zudem kann jedermann mit dem WWF-Footprint-Rechner gleich selbst testen, wie gross sein persönlicher Ressourcenverbrauch ist.