Wertheim: Heiß auf Wildkraut

Der Baubetriebshof Wertheim arbeitet bei der Unkrautbeseitigung auf kommunalen Flächen mit einem Heißwassergerät. KommunalTechnik war vor Ort.

Beinahe bekannter als Wertheim selbst, dürfte inzwischen wohl das „Wertheim Village“ sein. Denn letzteres liegt auffällig auf einem Hügel oberhalb der stark frequentierten Autobahn A3. Die Stadt Wertheim dagegen liegt unterhalb am Zusammenfluss von Main und Tauber. Sie ist die zweitgrößte Stadt des Main-Tauber-Kreises (23.000 Einwohner) und ein Mittelzentrum in der Region Heilbronn-Franken in Baden-Württemberg, direkt an der Grenze zu Bayern. Sehenswert ist der historische Teil mit zahlreichen Baudenkmälern und die Burg.

Der Baubetriebshof ist seit dem Jahr 2001 als Eigenbetrieb organsiert. Matthias Kunze, kaufmännischer Leiter, ist mit dieser Form zufrieden, denn so sind für ihn Ausgaben und Einnahmen genau ersichtlich, die Kosten und Leistungen können exakt ermittelt werden und es wird für jedes Jahr ein Wirtschaftsplan erstellt. Am Tagesgeschäft habe sich aber nichts verändert.

Wertheim umfasst sieben Stadtteile und 15 Teilorte. Am Baubetriebshof arbeiten 30 Menschen, meist sind es Facharbeiter, wie Gärtner, Handwerker aus Bauberufen oder Kfz-Mechaniker beziehungsweise Schlosser für die eigene Werkstatt. Aber auch ein Schreiner für Holzarbeiten, ein gelernter Maler, der zum Beispiel für Straßen- und Parkplatzmarkierungen zuständig ist, sowie einige Quereinsteiger. Sie alle sind für ein breites Spektrum an Arbeiten zuständig. Sie pflegen Grünflächen, sorgen für den Straßenunterhalt, kümmern sich um die Geh- und Radwege, den Friedhof, Pflanzbeete beziehungsweise Verkehrsinseln sowie im Winter um die Beseitigung von Schnee und Eis auf Straßen und Wegen. Die wichtigsten Großmaschinen sind drei Unimog und zwei Traktoren der Marke Fendt (einer davon ein Geräteträger) und eine Kehrmaschine. Ein Unimog und ein Traktor laufen im Sommer viel beim Mulchen, Matthias Kunze geht aber davon aus, dass dies weniger wird. Der Messerbalken sei wieder im Kommen.

Beinahe bekannter als Wertheim selbst, dürfte inzwischen wohl das „Wertheim Village“ sein. Denn letzteres liegt auffällig auf einem Hügel oberhalb der stark frequentierten Autobahn A3. Die Stadt Wertheim dagegen liegt unterhalb am Zusammenfluss von Main und Tauber. Sie ist die zweitgrößte Stadt des Main-Tauber-Kreises (23.000 Einwohner) und ein Mittelzentrum in der Region Heilbronn-Franken in Baden-Württemberg, direkt an der Grenze zu Bayern. Sehenswert ist der historische Teil mit zahlreichen Baudenkmälern und die Burg.

Der Baubetriebshof ist seit dem Jahr 2001 als Eigenbetrieb organsiert. Matthias Kunze, kaufmännischer Leiter, ist mit dieser Form zufrieden, denn so sind für ihn Ausgaben und Einnahmen genau ersichtlich, die Kosten und Leistungen können exakt ermittelt werden und es wird für jedes Jahr ein Wirtschaftsplan erstellt. Am Tagesgeschäft habe sich aber nichts verändert.

Wertheim umfasst sieben Stadtteile und 15 Teilorte. Am Baubetriebshof arbeiten 30 Menschen, meist sind es Facharbeiter, wie Gärtner, Handwerker aus Bauberufen oder Kfz-Mechaniker beziehungsweise Schlosser für die eigene Werkstatt. Aber auch ein Schreiner für Holzarbeiten, ein gelernter Maler, der zum Beispiel für Straßen- und Parkplatzmarkierungen zuständig ist, sowie einige Quereinsteiger. Sie alle sind für ein breites Spektrum an Arbeiten zuständig. Sie pflegen Grünflächen, sorgen für den Straßenunterhalt, kümmern sich um die Geh- und Radwege, den Friedhof, Pflanzbeete beziehungsweise Verkehrsinseln sowie im Winter um die Beseitigung von Schnee und Eis auf Straßen und Wegen. Die wichtigsten Großmaschinen sind drei Unimog und zwei Traktoren der Marke Fendt (einer davon ein Geräteträger) und eine Kehrmaschine. Ein Unimog und ein Traktor laufen im Sommer viel beim Mulchen, Matthias Kunze geht aber davon aus, dass dies weniger wird. Der Messerbalken sei wieder im Kommen.

 

Viel probiert

Grund dafür ist die immer größer werdende Sensibilität von Politik und Bürgern in Sachen Umweltschutz. Und genau das bringt uns zum eigentlichen Grund des Gespräches mit dem kaufmännischen Leiter des Baubetriebshofes: der Beseitigung von Wildkräutern.

„Früher haben wir, wie die meisten anderen auch, mit chemischen Mitteln gearbeitet“, sagt Matthias Kunze. „Als diese dann für den Flächeneinsatz verboten wurden, mussten wir uns umstellen. Zuerst war es noch erlaubt, die Einzelpflanzen direkt zu behandeln. Ich habe noch das Bild vor Augen, wie ein Kollege auf einem Werkstatt-Rollbrett lag und die Pflanzen einpinselte, während ihn ein anderer Kollege durch die Gegend schob. Das war aber nicht nur völlig ineffizient, sondern von der Ergonomie her absolut untragbar! Das haben wir nur einmal so gemacht… An den Straßenrändern haben wir zum Teil mit einer Stahlbürste für den Frontanbau beim Unimog gearbeitet. Es flogen aber nicht nur ständig Steinbrocken durch die Gegend, nach einigen Anwendungen mussten unsere Randsteine saniert werden, so mitgenommen waren sie von dieser rauen Behandlung. Am besten hat noch ein Wildkrautbesen an der Kehrmaschine funktioniert, es waren aber immer mehrere Durchgänge im Jahr nötig. Auf kleineren Flächen, wie Verkehrsinseln oder auf den Spielplätzen haben wir mit dem Fadenkopf an der Motorsense gearbeitet, oder mit der Kreiselschere von Echo, bei der es keinen Steinschlag gibt. Weniger gut funktioniert haben handgeführte Geräte zur Wildkrautbeseitigung. Interessant waren unsere Versuche, auf dem Friedhof das Wildkraut abzubrennen. Da war es immer gut, einen Feuerlöscher in Reichweite zu haben…“

Gerade die mechanischen Verfahren haben aber laut Matthias Kunze einen ganz entscheidenden Nachteil: Sie zerstören die Pflanze nur an der Oberfläche, die Wurzeln dagegen bleiben unbeschädigt. Das Resultat ist immer nur von kurzer Dauer, nach zwei Wochen ist wieder alles da.

„Schon vor einigen Jahren habe ich mich daher mit Heißwassergeräten beschäftigt“, erklärt Matthias Kunze. „Auch eine Vorführung hat bei uns dazu stattgefunden. Allerdings mit einem Schaumgerät. Ich kann zwar nichts Negatives über die Wirksamkeit des Verfahrens sagen, aber die weiße Schaummasse auf der Fläche sieht für den Bürger nicht gut aus. So, als sei Chemie im Einsatz. Und Angriffspunkten dieser Art wollte ich möglichst aus dem Weg gehen. Für das aktuelle Jahr haben wir dann ein Gerät in den Wirtschaftsplan eingestellt, auf Messen und im Internet habe ich mich weiter informiert und bin so auf das Fabrikat Eco Weedkiller gestoßen. Es kommt aus Finnland, auf meine Anfrage hin wurde ich an den deutschen Importeur Paul Raimund verwiesen, der dann eine weitere Vorführung am Baubetriebshof Wertheim durchführte.

Die Firma von Paul Raimund hat ihren Sitz im rheinland-pfälzischen Meisenheim. Früher verkaufte er Landmaschinen und bot den entsprechenden Service an. Heute hat er sich hauptsächlich auf Motorgeräte und Kommunaltechnik spezialisiert. Überregional tätig ist er mit den Heißwasser-Unkrautbekämpfungsgeräten.

 

Zerstört Zellstruktur

Wir treffen Paul Raimund gemeinsam mit Matthias Kunze auf der demopark. Er erklärt uns die Wirkung des Verfahrens folgendermaßen: „Die hohe Energiedosis des Wassers führt dazu, dass die Zellstruktur der Pflanze beschädigt wird. Es hat eine Temperatur von 98-102 °C. Dabei kann es, ohne Beschädigungen anzurichten, auf den verschiedensten Untergründen, wie Schotter, Kies, Rindenmulch, Kunstrasen, aber auch Beton, Teer, Pflaster oder Sandsteinplatten angewendet werden. Verholztes Material, wie Bäume oder Sträucher werden nicht in Mitleidenschaft gezogen. Und Brandgefahr besteht auch nicht.“

Kaufentscheidend war für Matthias Kunze, dass bei den Geräten von Eco Weedkiller Brenner und der Motor für den Betrieb der Hochdruckpumpe - er kommt aus dem Hause Hatz - mit ein und demselben Kraftstoff betrieben werden: Diesel. Andere Fabrikate haben meist einen Benzin-Motor und einen Diesel- beziehungsweise Heizöl-Brenner.

Kimmo Kärki, einer der beiden Inhaber des im Osten Finnlands ansässigen Herstellers ist auch auf der demopark dabei. Er will noch einen weiteren Vorteil seines Produktes anführen: „Die Bedienung ist wirklich kinderleicht. Wir haben lediglich drei Modi, einen für die Unkrautentfernung, einen für die Hochdruck-Reinigung und Desinfektion von Oberflächen mit 110 bar sowie einen für die Bewässerung. Temperatur und Druck regelt das Gerät dann vollständig selbst. Die Bediener benötigen lediglich eine kurze Einweisung, dann können sie loslegen.“

Am Baubetriebshof Wertheim funktioniert das so: Das Grundgerät ist auf einem Anhänger verzurrt, dazu die Wassertanks. Letztere fassen jeweils 310 l, theoretisch können so viele wie nötig verwendet werden. „Uns würden theoretisch zwei Tanks reichen“, sagt Baubetriebshof-Mitarbeiter Edmund Kempf. „Damit können wir etwa sechs Stunden arbeiten. Aber um die Auslastung zu erhöhen, verleihen wir das Gerät zeitweise an das Straßenbauamt des Landkreises. Und die brauchen mehr Wasser, deshalb arbeiten wir mit dreimal 310 l. Der Kraftstofftank fasst 90 l. Das reicht locker für einen Arbeitstag.“ Die Arbeitsmethode musste sich in Wertheim erst einspielen, funktioniert nun aber gut. „Wir hängen das Gerät bevorzugt an einen Traktor, der mit einer Geschwindigkeit von 0,2-0,5 km/h fährt“, so der Baubetriebshofmitarbeiter weiter. „Wo das Wildkraut dichter steht wird langsamer gefahren, wo es weniger dicht steht schneller. Ein zweiter Kollege läuft nebenher und bedient die Lanze. Theoretisch könnte bei einer Schlauchlänge von 80 m auch allein gearbeitet werden, aber der Zwei-Mann-Betrieb ist viel effektiver. Auch ein Auto käme als Zugfahrzeug in Frage, jedoch wäre da der Kupplungsverschleiß durch das ständige Anfahren und Verzögern zu hoch. Besonders, weil es in Wertheim sehr hügelig ist.“

 

Pilotprojekt

„Bisher haben wir mit dem Eco Weedkiller hauptsächlich auf gepflasterten und geteerten Flächen, insbesondere an Straßenrändern gearbeitet“, erklärt Matthias Kunze. „Das hat sehr gut funktioniert. Der erste Durchgang ist bereits fertig, zurzeit läuft das Gerät beim Landkreis. Dann beginnen wir mit einem zweiten Durchgang, der aber viel schneller gehen wird, da der Aufwuchs von Mal zu Mal weniger wird. Einjähriges Wildkraut ist bereits nach der ersten Behandlung weg, Langwurzler wie Löwenzahn brauchen mehrere Behandlungen. Außerdem haben wir wassergebundene Flächen ausprobiert, auch solche, die früher meist mechanisch gesäubert wurden. Das hat immer sehr gestaubt, bei der Heißwassermethode natürlich nicht. Auf dem Friedhof war außerdem die große Schlauchlänge ein Vorteil, da er nicht überall befahren werden kann.“

Eco Weedkiller hat bisher zwei Geräte im Programm, das Portfolio soll aber ausgebaut werden. Wertheim hat sich für das Modell EWK Pro 20 Dual entschieden, bei dem sogar zwei Benutzer mit je einer Lanze arbeiten. Der EWK Pro 10 ist für den Betrieb mit einer Lanze ausgelegt. Für Importeur Paul Raimund ist die Stadt Wertheim ein Referenzkunde. Gemeinsam geht es nun daran, die Heißwassergeräte im Detail zu verbessern. Zum Beispiel wird gerade die Abrollung des Schlauches überarbeitet - kein Problem für den erfahrenen Landmaschinenmechaniker-Meister.

Matthias Kunze ist mit den bisherigen Ergebnissen zufrieden. Und damit die Bürger der Stadt Wertheim auch wissen, dass bei Ihnen das Unkraut ausschließlich mit heißem Wasser und ohne Chemie beseitigt wird, hat er auf dem Gerät Aufkleber anbringen lassen, auf denen steht „Ich bin heiß auf Wildkraut“.

Johannes Hädicke,
Redaktion KommunalTechnik

Diese Reportage ist in der KommunalTechnik Ausgabe 4/2019 erschienen.

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