Start der Serie Sportplatzpflege

Sport und damit auch die Sportplätze haben einen sehr hohen Stellenwert für örtliche Gemeinschaft, Jugend und auch Integration. Wie meistert eine ländliche Gemeinde die Aufgabe der Sportplatzpflege? KommunalTechnik begleitet dazu das Bauhof-Team der Samtgemeinde Lachendorf während der Saison 2018.

Man kann es fast mit Händen greifen während der „Montagmorgen-Besprechung“ des Bauhof-Teams in Lachendorf an diesem 19. März um 7 Uhr: Alle haben allmählich genug vom Winterdienst. In der Nacht zuvor fielen die Temperaturen wieder auf minus 7˚C, und Raureif plus Schneegriesel machten zum x-ten Mal in diesem Winter den nächtlichen Einsatz der Mitarbeiter erforderlich. Auch wenn die Samtgemeinde im Osten des Landkreises Celle mit ihren fünf Gemeinden bzw. 17 Ortsteilen und insgesamt gut 12.600 Einwohnern überschaubar scheint, sind durch den Winterdienst allein in den Monaten Januar und Februar bereits 385 Arbeitsstunden angefallen. Und die Aussichten für die zweite Märzhälfte stehen an diesem Montag nicht wirklich auf Frühling. „Trotzdem müssen wir jetzt anfangen, die Vorbereitungen für die Frühjahrssaison zu treffen“, meint Sören Harke, der im Rathaus für Straßen, Grünflächen, Gewässer und Naturschutz verantwortlich ist und somit auch den Bauhof mit seinen zehn Mitarbeitern leitet.

Zu diesen Vorbereitungen gehört nicht nur der allgemeine Frühjahrsputz quer durch die Gemeinde und – eigentlich – die finale Reinigung plus Einlagerung der Winterdiensttechnik. Ein weiterer Programmpunkt ist, die Technik zur Grünflächenpflege aus dem Winterlager zu holen und in der betriebseigenen Werkstatt für den Einsatz fit zu machen. „Wenn man es jedoch genau nimmt, beginnt unsere Saisonvorbereitung, zumindest, was die Sportplätze als einem maßgeblichen Teil unserer Grünflächen angeht, schon im Herbst des Vorjahres“, ergänzt Sören Harke. Damit meint er die Bodenproben, die alljährlich auf jedem der insgesamt 13 Sportplätze mit ihren zusammen 9 ha Fläche genommen werden. Hierfür nutzt die Samtgemeinde den Beratungs-Service der Compo Expert GmbH. Pro Platz entnimmt der zuständige Außendienstberater – seit Ende 2017 ist für Lachendorf Marcus Paproth zuständig – rund zehn Proben mit zusammen 500 g Bodenmaterial, die anschließend im Labor auf pH-Wert sowie die Grundnährstoffe N, P2O5, K2O und Mg untersucht werden. Für die übrigen 6,7 ha Sportplatz-Nebenflächen, Reit- und Bolzplätze seien diese Analysen nicht erforderlich und eine Düngung nicht vorgesehen.

„Anschließend bekommen wir eine detaillierte Auflistung der Ist-Ergebnisse, verbunden mit den empfohlenen Soll-Werten. Natürlich fehlt dabei auch nicht eine Liste passender Dünger – für die wir dann im Winter die Angebote bei mehreren Anbietern einholen und uns dann für das wirtschaftlichste entscheiden“, berichtet Sören Harke. Nicht auf jedem Platz müsse jedes Jahr jede Nährstoffart nachgelegt werden, denn es werde nur bedarfsgerecht gedüngt. So war 2017 in größerem Umfang ein Kalken notwendig, um den angestrebten pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 zu halten, 2018 fiel dieser Düngerbestandteil jedoch auf mehreren Plätzen flach.

Die gleiche Vorgehensweise vergleichender Angebote gelte auch für den Einkauf von Rasensaatgut. Denn neben Düngen und Mähen gehören auch das Vertikutieren, Striegeln, die Nachsaat sowie im Herbst das Laubsammeln zu den wesentlichen Arbeiten der Sportplatzpflege, für die der Bauhof zuständig ist. Beim Redaktionsbesuch in der zweiten Märzdekade ist das Saatgut für die Saison schon vorhanden und die Entscheidung über den Düngereinkauf gefällt. „Schließlich soll es ja in wenigen Tagen losgehen“, hofft er. Wobei nachzutragen wäre, dass in den Tagen nach dem Besuch die Witterung tatsächlich winterlich blieb und die Außenarbeiten in Sachen Sportplatz letztlich erst in der Woche nach Ostern tatsächlich beginnen konnten.

Nach der Morgenbesprechung dieses Montags geht es raus in den frostigen Morgen und hin zur Werkstatt. Hierfür sind Jörn Albs und Dirk Runge zuständig, beide gelernte Land- und Baumaschinenmechaniker. Sie betreuen den Fahrzeug- und Gerätebestand des Bauhofes, sind aber einen deutlichen Teil ihrer Zeit mit draußen im Einsatz. So ist Dirk Runge einer der beiden Kollegen, die in der Mähsaison für den richtigen Schnitt sorgen. Und da alle 25 Plätze einmal pro Woche gemäht werden, die eigentlichen Sportplätze sogar zweimal wöchentlich gemäht werden, kommen so binnen fünf Werktagen fast 28 ha zusammen.

Vorbereiten der Technik bedeutet somit zuerst einmal Umbereifen der Traktoren. Denn eine Besonderheit in Lachendorf ist, dass alle der eingangs genannten Grünflächen nicht mit Spindelmähern oder sonstigen selbstfahrenden Aufsitzmähern geschnitten werden, sondern mit Traktoren. Genauer gesagt, mit einen Standardschlepper 209 Vario von Fendt und einem Kommunaltraktor 4520 e-hydro von John Deere. „In den zurückliegenden Jahren haben wir so ziemlich alles ausprobiert, was an Mähtechnik am Markt verfügbar ist. Doch für unsere Situation passte nichts so gut wie eine Kombination aus einem Frontmähwerk und einem Duplex-Mähwerk in der hinteren Hydraulik. Der Antrieb erfolgt jeweils über die Zapfwelle, die Übertragung auf die Messer erfolgt mittels Riemenantrieb. Die Mäheinheiten sind mit Mulcheinrichtungen ausgestattet, sodass der Rasenschnitt auf den Flächen verbleibt. Daher ist ein regelmäßiger Schnitt sehr wichtig für das perfekte Schnittbild. Außerdem kann der Schlepper optimal ausgenutzt werden. Während selbstfahrende Mäher in den Wintermonaten Standzeiten aufweisen, kann der Traktor ganzjährig arbeiten“, erzählt Sören Harke.

Im Winterhalbjahr laufen die genannten Traktoren mit Ackerschlepperbereifung, während in der Mähsaison sogenannte Rasenbereifung zum Einsatz kommt. Ausdrücklich kein Blockprofil, so der Hinweis seitens Dirk Runge, sondern spezielle Rasenreifen der Marken Galaxy und Mitas. „Damit haben wir auf den Sportplätzen sehr gute Erfahrungen gemacht. Obwohl wir zwischen den einzelnen Sportplätzen unserer Ortsteile teilweise bis zu 10 km Straßenfahrt haben, ist diese Bereifung aus unserer Sicht die sinnvollste“, fügt er hinzu.

Ein weiterer Punkt auf der Werkstatt-Agenda im März ist die ...

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