Setzhilfe für Leitpfosten-Sockel

In Siegen erfolgt der Einbau von Bodenankern für Leitpfosten mit einer selbstkonstruierten Setzhilfe - einfach, körperschonend und produktiv.
Vorher...

Konstruiert wurde die Setzhilfe von Bauhof-Mitarbeiter Daniel Jüngst.

Ursprüngliche Art und Weise
Bisher wurden in Siegen die Bodenanker mit einer Einschlaghilfe und einem Vorschlaghammer ins Erdreich eingeschlagen. Hierfür werden immer zwei Personen benötigt, eine Person – die im besten Fall gut zielen kann – bedient den Vorschlaghammer, die andere – die großes Vertrauen in ihren Kollegen hat – muss die Einschlaghilfe samt Anker ausjustieren und lotrecht halten.
Dann wird versucht mit gezielten Schlägen auf den schwarzen Sockelpunkt den Anker ins Erdreich zu befördern, je nach Erdreich können dafür über 20 Schläge notwendig sein. Ein Vorbohren wird bei beiden Methoden vorausgesetzt und ist notwendig bei Untergründen wie Beton oder Asphalt.
So wird es seit Jahren gehandhabt und stellt eine enorme Belastung für den Mitarbeiter, das Material und auch für die Produktivität dar. Folgende Nachteile birgt das Einschlagen mit dem Vorschlaghammer:
•    Es werden stets zwei Mitarbeiter benötigt. Derjenige, der die Einschlaghilfe halten muss, befindet sich bei jedem Schlag in großer Gefahr. Schwerwiegende Arbeitsunfälle können die Folge sein.
•    Das Halten ist eine große Belastung für den Körper durch die entstehenden Vibrationen, die direkt an den Mitarbeiter weitergegeben werden. Ebenfalls entstehen mit jedem Hammerschlag starke Vibrationen für den Einschläger.
•    Ein akkurates Setzen ist nicht möglich, da sich der Anker meist in eine Richtung dreht. Dies kann auch nicht mehr mit Gegenhalten korrigiert werden.
•    Der Aufschlagpunkt verschleißt relativ schnell, dies ist mit Folgekosten verbunden.
•    Außerdem können sich die Erdanker durch die schlagartige Krafteinwirkung verbiegen.
•    Der Zeitaufwand ist immens, je nach Untergrund und körperlicher Verfassung. Bei Strecken von mehreren Hundert Metern oder teilweise auch Kilometer kann hier nicht mehr von produktivem Arbeiten gesprochen werden.

 

...nachher!

Vorteile der neuen Setzhilfe
Mit der neuen Setzhilfe sollen sich die Befestigungsfüße in kurzer Zeit, mit geringer körperlicher Anstrengung, absolut akkurat und ohne jegliche Gefahr für Mensch und Materialien in jeglichen Untergrund setzen lassen.
•    Ein Mitarbeiter kann das Gerät bedienen, durch Fixierung mittels selbstgebautem Splint entfällt jegliche Hilfestellung.
•    Akkurates Setzen ist kein Problem, da sich durch Verlagerung des Körpergewichts der Bodenanker steuern lässt.
•    Keinerlei Gefahren für die Mitarbeiter und enorme Zeitersparnis.
•    Das alles führt zu einer großen Kostenersparnis, wie viel allein ein Arbeitsunfall kosten kann, mag man sich gar nicht vorstellen.
•    Die Maschine, die zum Setzen benötigt wird, ist ein alltägliches Arbeitsgerät und somit vorhanden.
 

Kostenaufwand = 0
Die Setzhilfe wurde komplett aus Alt- bzw. Schrottmaterialien gebaut. Jegliches benötigte Werkzeug ist in der Werkstatt der Verkehrstechnik am Bauhof Weidenau vorhanden gewesen.
Aus einer alten Platte eines umlegbaren Pollers wurde die Sole gebaut und mit der stationären Bandsäge in Form gebracht. Ein ausrangierter Meißel eines Boschhammers wurde gekürzt und mit der Platte verschweißt. Zusätzliche Stege aus Verschnitten wurden zurechtgesägt und verhelfen zum optimalen Halt zwischen Platte und Meißel.
Der Arbeitsaufwand für den Bau der Setzhilfe betrug ungefähr zwei Stunden. Der Konstrukteur geht davon aus, dass weder Verschleiß eintritt, noch Wartung oder Folgekosten anfallen.

Daniel Jüngst, Bauhof Siegen
Fotos: Jüngst

 

Dieser Text ist vorab in der KommunalTechnik-Ausgabe 6/2019 erschienen.

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