DEULA-Expertentipp: Arbeitsscheinwerfer

Die DEULA erklärt, was bei der Auswahl und Montage von Arbeitsscheinwerfern zu beachten ist.

Die Beleuchtung in der Werkstatt sorgt für bessere Sicht am Arbeitsplatz und damit für gute Arbeitsleistung, für ein niedriges Unfallrisiko und nicht zuletzt für das Wohlbefinden des Arbeitnehmers. Die Beleuchtung am Arbeitsgerät, also am Gespann Geräteträger und Maschine beispielsweise, sorgt dafür, dass der Bauhofmitarbeiter alles Wichtige sieht und von allen in seiner Nähe gesehen wird. Das heißt, die Beleuchtung des Fahrzeugs soll nicht nur dessen Fahr- und Arbeitsbereich, sondern auch den Arbeitsplatz des Fahrers ausreichend beleuchten und zusätzlich das Fahrzeug im Straßenverkehr ausreichend erkennbar machen. Wie Scheinwerfer für den Straßenverkehr beschaffen und am Fahrzeug angebracht sein müssen, ist in § 50 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) festgeschrieben. Die Vorschriften für Begrenzungs- und Rückleuchten finden sich im § 51 StVZO. Im § 52 StVZO sind zusätzliche Scheinwerfer und Leuchten beschrieben. Dazu gehören Arbeitsscheinwerfer, wie sie an Geräteträgern und selbstfahrenden Arbeitsmaschinen zu finden sind. Generell gilt, dass Arbeitsscheinwerfer nur eingeschaltet werden dürfen, wenn sie andere Verkehrsteilnehmer nicht blenden. Sie dürfen auch nicht während der Fahrt eingesetzt werden, es sei denn, die Fahrzeuge dienen dem Bau, der Unterhaltung oder der Reinigung von Straßen oder Anlagen im Straßenraum oder der Müllabfuhr und die Fahrt gehört zum Arbeitsvorgang.

Die richtige Ausleuchtung

Wie der Arbeitsscheinwerfer beschaffen und montiert ist, entscheidet über die Art der Ausleuchtung der Fahrzeugumgebung. Es lässt sich zwischen Nahfeld- und Geländeausleuchtung unterscheiden. Wird im oder in unmittelbarer Nähe zum Straßenverkehr gearbeitet, ist es entscheidend, keine weiteren Verkehrsteilnehmer zu blenden. Es kommt auf die Nahfeldausleuchtung an. Ein großer Neigungswinkel des Scheinwerfers sorgt für gute Ausleuchtung des Kernbereichs. Eine strukturierte Abschlussscheibe verteilt die Lichtstrahlen breit und homogen im Arbeitsbereich. Im Gegenteil dazu sorgt ein geringer Neigungswinkel für eine weitreichende Ausleuchtung, wie sie bei Arbeiten bei zügiger Fahrt vorteilhaft ist, was für den Bauhofmitarbeiter eher untypisch ist. Da die Zahl der Arbeitsscheinwerfer nicht zwingend vorgegeben ist, kann die Montage einer kombinierten Ausleuchtung vorteilhaft sein, die sich nach Bedarf schalten lässt.

Nach Halogen- und auch Xenon- haben sich LED-Scheinwerfer etabliert. Sie sind preiswert, langlebig und leicht nachzurüsten, wobei sich der Preis erhöht, wenn die LED-Scheinwerfer entstört sind. Entstörte Scheinwerfer verhindern einen negativen Einfluss auf andere elektronische Bauteile. Sie haben die geringste Stromaufnahme, was bei einem Systemwechsel die Erhöhung der Leuchtleistung erleichtert. Wird Beleuchtung nachgerüstet, ist auf eine angemessene Schutzklasse zu achten. Die Klassen IP 67 oder IP 68 schützen bereits vor starkem Strahlwasser und zeitweiligem Untertauchen. Soll ohne weitere Rücksicht zur Wäsche der Hochdruckreiniger (heiß oder kalt) zum Einsatz kommen, sollte auf die Klasse IP 69 geachtet werden.

Die DEULA rät:

Leuchtdioden erzeugen monochromatisches Licht, zur Erzeugung der verschiedenen Weißtöne kommen Verfahren zur additiven Farbmischung zum Einsatz. Dieser Hintergrund ermöglicht es, verschiedenste Lichtfarben bzw. bei weißem Licht Farbtemperaturen zu erzeugen. Entspannendes Warmweiß hat dabei weniger als 3.300, Universalweiß zwischen 3.300 und 5.300 und Tageslicht mehr als 5.300 Kelvin. Letzteres wird auch wegen seines hohen Blauanteils als Kaltweiß bezeichnet. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Farbtemperatur der Beleuchtung das Reaktionsvermögen und die Leistungsfähigkeit beeinflussen. Schwaches und eher gelbes Licht wird als Dämmerung wahrgenommen und der Körper stellt sich auf baldige Nachtruhe ein. Kaltweiß hingegen fördert die Konzentrationsfähigkeit. Da sich das menschliche Auge stets am hellsten Punkt einer Fläche orientiert, trägt eine gleichmäßig helle Ausleuchtung zu entspanntem Sehen bei. Beide Tatsachen sollten unbedingt bei der Auswahl von Arbeitsscheinwerfern berücksichtigt werden. Hochwertige Produkte tragen also direkt zur Leistungsfähigkeit und Sicherheit des Bauhofpersonals bei.

Maik Bohlken, Technischer Ausbilder an der DEULA Westerstede
Fotos: Beckmann Verlag

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