Poetisches aus dem Baubetriebshof - Weihnachtsgedichte

In unserem Newsletter 23/2005 haben wir Sie zum Dichten aufgefordert - Weihnachtsgedichte, die inhaltlich etwas mit der Arbeit auf dem Baubetriebshof zu run haben. Und dies ist dabei herausgekommen ...

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Winterzeit

Oh du schöne Winterszeit! Fällt bei uns der erste Schnee,findet man das zwar o.k.,doch Kraftfahrer - gewissermaßen,wollen Schnee nicht auf den Straßen!

Also muss der Bauhof ran,und man schippt so schnell man kann,macht sogleich die Fahrbahn frei,Splitt und Salz hilft dabei.

Mittels vieler Überstunden,wird geschuftet und geschunden,was den Kämm'rer nicht sehr freut,ach du liebe Winterszeit!!

Steht das Weihnachtsfest bevor,dringt die ,Stille Nacht" ins Ohr,hat's der Wetterfrosch gewagt,und hat Neuschnee angesagt!

Bauhofleiter - tief erschrocken,sieht vom Himmel dicke Flocken,schaukeln auf das Städtchen nieder,immer mehr - und immer wieder!

Also muss - oh welcher Graus,dann der Räumdienst wieder raus,um das Zeug mit unsren Pflügen,von der Straße wegzukriegen!

Doch - wohin mit Schnee und Eis?Schiebt man links zu dem Herrn Weiss,oder rechts - zu Nachbar Bauer,dann ist dieser wieder sauer!!

Also schiebt man diese Fracht,vorsichtig und mit Bedacht,mit Geschick drei Häuser weiter,dort wohnt Xaver Müller - leider!

Dieser spart - so gut er kann,bei der Müllabfuhr fing's an,letzte Weihnacht - welch ein Graus,gab er nicht ein Bier'chen aus!!

Nun jedoch - ohne Versehen,lässt man ihm 'nen Schneewall stehen,und der steht grazil, apart,nun vor seiner Hofeinfahrt!

Jener sah dann die Bescherung,die monströse Schneevermehrung,und er sprach - als er dies sah:,Ach das Christkind war schon da!!

Seht - man kann mit solchen Sachen,andren auch'ne Freude machen,drum macht Eure Herzen weit,für die schöne Weihnachtszeit!!

Werner Blind, Städt. Bauhof Kaufbeuren

Rudolph hilft im Bauhof

 

Im Bauhof gibt es viel zu tun,die Arbeiter wollen auch mal ruhen.Darum kommt der Rudolph ganz geschwind,man weiß ja, wie hilfsbereit Rentiere sind.

Einen Schilderwald hat man ihm gesteckt,damit er den Weg findet und nirgends aneckt.Jetzt wo der Schnee doch so hoch liegt,und jeden Tag hier Nebel aufzieht.

Das Salz und die Schaufel liegen schon bereit,mit der Rudolph dann gleich zum Einsatzort eilt.Keine Strasse ist sicher vor ihm heute Nacht,zur Verstärkung hat Rudolph auch Santa mitgebracht.

So kämpfen sie gegen Glatteis und Schnee,für die Bauhofmitarbeiter ist Rudolph die gute Fee.Endlich können sie einmal schlafen in der Nacht,denn Rudolph ist da und er ihre Arbeit macht.

Er zieht den Schlitten und Santa streut das Salz,dann wieder schaufeln sie Schnee mit aller Gewalt.Sie stellen Schilder auf, die warnen vor der Gefahr,und sind immer so schnell, dass sie keiner wirklich sah.

Santa ruft dann auch noch die Elfen herbei,so werden die Strassen vom Schnee befreit.Alles läuft prima und schon naht der Tag,und endlich ein Bauhofarbeiter einen Blick mal wagt.

Alle Arbeiten sind erledigt, dank Rudolph und den Elfen,ich wünschte mir, sie würden öfter helfen,damit die Bauhofarbeiter auch mal ausspannen können,und so vielleicht nicht Weihnachten verpennen.

Denn darf man nicht schlafen mitten in der Nacht,wird so mehr Zeit am Tage damit verbracht.Drum hoffe ich die Hilfe kam bei euch gut an,Rudolph hilft euch gern so dann und wann.

Er wünscht euch nun allen ein frohes Fest,dies ist ein Gedicht, damit ihr nicht vergesst,dass viele Bauhofarbeiter arbeiten in der Nacht,und uns Menschen haben Sicherheit gebracht.

Doch bittet er euch auch: ,Räumt nicht weg den ganzen Schnee,damit ich in der Weihnachtsnacht nicht ganz ohne da steh.Es lässt sich dann nicht leise landen vor jedem Haus.und das kleine Gedicht, über den Bauhof, das ist jetzt aus."

Gabriele Glaser

 

Allzeit bereit

Der Bauhof - das ist sonnenklar,der ist ja für alle da!
Ständig sieht man die Jungens flitzen,dabei kommen sie ganz schön ins Schwitzen.
Ein paar davon, die sind am kehrenund müssen die Papierkörbe leeren.
Im Winter dann den Schnee wegschieben,wenn andere noch im Bett rumliegen.
Die Bäche pflegen und auch räumen, und die Kontrolle an den Bäumen.
Die Straßen und Spielplätze kontrollieren,und hier und dort mal tapezieren.
An der einen Kneipe 'ne neue Treppe,das ist mal was neues - jede Wette.
Und an der anderen Kneipe dannmüsste mal schnell ein neuer Putz dran.
In die Leerwohnung kommt neuer Fußbodenbelag,ganz egal ob Fliesen, Teppich oder Laminat.
Und drinnen im Verwaltungsamt,müssen die Bilder an die Wand.
Eine Neonröhre ist auch zu tauschen,dann der Belegschaftsversammlung lauschen.
Ab und zu Fahnen anbringen, aber richtig rumman ist ja weder blind noch dumm.
Ach und den Kindergärten, das ist fein,den fallen ganz lustige Sachen ein.
4 x monatlich Dachrrinne leeren,Spinnen von den Wänden kehren.
Schnell mal den Nagel in die Wand,für den Sandkasten gibt's neuen Sand.
Und dann noch das Spielzeug richten,einen Tag später die Bücher umschichten.
Dann reparieren Spülkasten und Klo, das macht die Erzieherin froh.
Doch nicht lange hält die Freude,denn dann kommen andere Leute.
Und die kommen mit großen Wünschen,z.B. das Gras noch grüner tünschen.
Oder die Häuser schön bunt anmalen,aber nicht Graffiti - das tun nur Vandalen.
Das eigene Grundstück braucht auch mal Pflege, und zum Rasenmähen liegt's gleich auf dem Wege.
Da kann man auch gleich die Bäume stutzenund auch noch das Auto putzen.
Und erst die vielen anderen Sachen,Da ist es niemandem mehr zum Lachen.
Ihr habt es wirklich oft nicht leicht,für die Gemeinde jedoch habt Ihr viel erreicht!
Und Eines - das ist wirklich so,dass es Euch gibt, darüber sind wir froh!

Katja Suda, Gemeindeverwaltung Wermsdorf, Hochbau

 

Der Zoo

Die Bauhof - Fauna Unser Bauhof ist ein Zoo,mit vielen Ställen u. mit Clo.Artgerecht mit Freigelände,Futterstelle, Getränkequelle

Hier tummeln sich, wie zu erwarten,Jede Sorte von Primaten. Die fröhlich sich im Schnee vergnügen,und große, rote Nasen kriegen

Dabei schaufeln sie vergnügt,den Schnee, der auf dem Boden liegt,von links nach rechts, von vorn nach hint,mal langsam und mal sehr geschwind!

Der ,Chef-Primat" hockt breit und faul,müd, mit aufgeriss'nem Maul,in seinem Bau, auf einem Sitz, und liest gerade diesen Witz!!!

Tom Egger, Bauhof Trostberg

 

Ven(d)t, Ven(d)t, zwei, vier, Christkind hier.

Fünf brennt, verpennt.

Tom Egger mit seinem Bauhofteam

 

Winterlied eines geplagten Bauhofgärtners

Leise rieselt der Schneeund mein Rücken tut weh,bahnen, das ist meine Welt:,Schultes, ich will jetzt mehr Geld!"

Morgens um 5 ist es aus -Winterdienst - oh, ich muss raus!Frühsport mit Schippe und Salz,Warnwest' und Schal um den Hals.

Nur im Rathaus ist's warmund mich friert 's bis zum Darm.Drin gibt's grad Kaffee ganz heiß,ich aber bahne, oh Sch.!

Kachelmann meldet nur Schneeund meine Schippe geht he!Mittags am Tisch schlaf ich ein -Winterdienst, das ist gemein!

Jeder im Ort schimpf nur los:,Wann kommt der Schneeschieber bloß?"Nachbarn, die liegen im Streit,weil es heut' wieder mal schneit.

Alle Straßen sind glatt,ich aber müde und matt.Hört nur, wie lieblich es schallt:,Freue dich, Frühling kommt bald!"

Christoph Stelzner, Stadt Engstingen

 

Die Zeit ist da

Von dichten Tannen ganz umrandt, liegt still ein Hof am stadtes Rand.Darinnen werkeln auf ihre Art, Tischler, Schlosser, Gärtner mit und ohne Bart.Und wenn's die ersten Flocken schneit, dann lächeln sie, bald ist's soweit.Und eines abends schleicht ganz sacht ein Bauhofleiter durch die Nacht.Er schleicht umglänzt vom goldnen Schein, auf den Hofe zu und geht hinein."He Leute," ruft er "seid bereit, die Zeit ist da, es ist soweit!"Der Bauhofleiter, dass ihr's wisst, kein anderer als der Christiansen ist.Eins ist klar auf jeden Fall, der Unimog wartet schon im Stall.Der gute alte kaputt vom Ruhn, bekommt nun tüchtig was zu tun.Ein großer Behälter gefüllt bis zum Rand, so wird er transportiert, der Sand.Als nächstes wird der Bürger wach, der Bauhof macht 'nen riesen Krach.Man kriegt 'nen Schreck, man glaubt man träumt, der Winterdienst die Straße räumt.

Torben Klöhn, Bad Oldesloe

 

Schneewahnsinn

Weihnachtsschnee oder 30 Tage bis zum Nervenzusammenbruch 8. Dezember 18:00. Es hat angefangen zu schneien. Der erste Schnee in diesem Jahr. Meine Frau und ich haben ein Glas Wein genommen und sind stundenlang am Fenster gesessen und haben zugesehen wie riesige, weiße Flocken vom Himmel herunterschweben. Es sah aus wie im Märchen. So romantisch, wir fühlten uns wie frisch verheiratet.

9. Dezember: Als wir wach wurden, hatte eine riesige, wunderschöne Decke aus weißem Schnee jeden Zentimeter der Landschaft zugedeckt. Was für ein phantastischer Anblick ! Hierher zu ziehen war die beste Idee, die ich je in meinem Leben hatte. Habe zum ersten Mal seit Jahren wieder Schnee geschaufelt und fühle mich wieder wie ein kleiner Junge. Habe die Einfahrt und den Bürgersteig freigeschaufelt. Heute Nachmittag kam der Schneepflug des Bauhofes vorbei und hat den Bürgersteig und die Einfahrt wieder zugeschoben, also holte ich die Schaufel wieder raus. Was fürein tolles Leben !

12. Dezember: Die Sonne hat unseren ganzen schönen Schnee geschmolzen. Was für eine Enttäuschung. Werner, mein Nachbar sagt dass ich mir keine Sorgen machen soll, wir werden definitiv eine weiße Weihnacht haben. Kein Schnee zu Weihnachten wäre Schrecklich! Werner ist ein netter Kerl.

14. Dezember: Schnee, wundervoller Schnee !! 30 Zentimeter letzte Nacht. Die Temperatur ist auf-20 Grad gesunken. Die Kälte läst alles glitzern. Der Wind nahm mir den Atem, aber ich habe mich beim Schaufeln aufgewärmt. Das ist das Leben !! Der Schneepflug des Bauhofes kam heute Nachmittag zurück und hat alles zugeschoben, aber so bleibe ich in Form.

15. Dezember: Vorhersage. 60 Zentimeter. Habe meinen Kombi verscheuert und einen Jeep gekauft. Meine Frau will einen Holzofen, falls der Strom ausfällt. Das ist lächerlich -Schließlich sind wir nicht in Alaska.

16. Dezember: Eissturm heute morgen. Bin in der Einfahrt auf den Hintern gefallen, als ich Salz streuen wollte. Tut höllisch weh. Meine Frau hat eine Stunde gelacht.

17. Dezember: Immer noch weit unter Null. Die Straßen sind zu vereist, um irgendwohin zu kommen. Der Strom war fünf Stunden weg. Musste mich in Decken wickeln, um nicht zu erfrieren. Glaub, wir hätten einen Holzofen kaufen sollen, würde das aber nie zugeben. Ich hasse es, wenn meine Frau Recht hat! Ich hasse es, in meinem eigenen Wohnzimmer zu erfrieren.

20. Dezember: Der Strom ist wieder da, aber noch mal 40 Zentimeter von dem verdammten Zeug, letzte Nacht!! Noch mehr schaufeln. Hat den ganzen Tag gedauert. Der bescheuerte Schneepflug des Bauhofes kam zweimal vorbei. Habe versucht, eines der Nachbarkinder zum Schaufeln zu überreden. Aber die sagen, sie hätten keine Zeit. Ich glaube, dass sie lügen. Werner sagt, dass ich schaufeln muss oder die Stadt macht es und schickt mir die Rechnung. Ich glaube, dass er lügt.

22. Dezember: Werner hatte Recht mit weißer Weihnacht, weil heute Nacht noch mal 30 Zentimeter von dem weißen Zeug gefallen sind. Habe versucht, für den Rest des Winters Werner anzuheuern, der eine Schneefräse an seinem Lastwagen hat, aber er sagt, dass er zu viel zu tun hat. Ich glaube, dass der Kerl lügt.

24. Dezember: 20 Zentimeter. Der Schnee ist vom Schneepflug des Bauhofes so fest zusammen geschoben, dass ich die Schaufel abgebrochen habe. Dachte, ich kriege einen Herzanfall. Falls ich jemals den erwische, der den Schneepflug des Bauhofes fährt...Ich weiß genau, dass er sich hinter der Ecke versteckt und wartet, bis ich mit dem Schaufeln fertig bin. Und dann kommt er mit 100 km/h die Straße runtergerast und wirft tonnenweise Schnee auf die Stelle, wo ich gerade war. Heute Nacht wollte meine Frau mit mir Weihnachtslieder singen und Geschenke auspacken, aber ich hatte keine Zeit. Musste nach dem Schneepflug des Bauhofes Ausschau halten.

25. Dezember: Frohe Weihnachten. 60. Zentimeter mehr von dem weißen Zeug. Eingeschneit. Gott, ich hasse Schnee! Dann kam der Schneepflugfahrer des Bauhofes vorbei und hat nach einer Spende gefragt. Ich habe ihm meine Schaufel über den Kopf gezogen. Meine Frau sagt, dass ich schlechte Manieren habe. Ich glaube, dass sie eine Idiotin ist.

26. Dezember: Immer noch eingeschneit. Warum um alles in der Welt sind wir hierher gezogen? Es war alles ihre Idee.

27. Dezember: Die Temperatur ist auf -30 Grad gefallen und die Wasserrohre sind geplatzt.

29. Dezember: Noch mal 30 Zentimeter. Werner sagt, dass ich das Dach freischaufeln muss, oder es wird einstürzen. Das ist das dämlichste, was ich je gehört habe.

30. Dezember: Das Dach ist eingestürzt. Der Schneepflugfahrer des Bauhofes verklagt mich auf 25.000 Euro Schmerzensgeld. Meine Frau ist zu Ihrer Mutter gefahren. 25 Zentimeter sind vorhergesagt.

31. Dezember: Habe den Rest vom Haus angesteckt. Nie mehr schaufeln.

8. Januar: Mir geht es gut. Ich mag die kleinen Pillen, die sie mir dauernd geben. Warum bin ich an das Bett gefesselt?

Robert Helfer, Leiter Stadtbauhof Fürstenfeldbruck und Peter Mayer, Betriebshof Stadt Starnberg

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